Rohr (SO)

Rohr (SO)
SO dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Solothurn und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rohr zu vermeiden.
Rohr (SO)
Wappen von Rohr (SO)
Basisdaten
Kanton: Solothurn
Bezirk: Gösgen
BFS-Nr.: 2498Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 4655
Koordinaten: (639014 / 251273)47.4111137.955555578Koordinaten: 47° 24′ 40″ N, 7° 57′ 20″ O; CH1903: (639014 / 251273)
Höhe: 578 m ü. M.
Fläche: 2.25 km²
Einwohner: 92
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.rohr-so.ch
Karte
Karte von Rohr (SO)

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Rohr (SO) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Gösgen des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Rohr liegt auf 578 m ü. M., 8 km nordöstlich der Stadt Olten (Luftlinie). Das kleine Bauerndorf erstreckt sich im Solothurner Jura, in einem Talkessel im Quellgebiet des Stüsslinger Baches, am Südfuss des Passübergangs über die Schafmatt.

Die Fläche des 2.3 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des östlichen Faltenjuras, der hier einen komplizierten geologischen Bau aufweist und in verschiedene Schuppen zerlegt ist. Der Rohrer Talkessel, in dem der Stüsslinger Bach entspringt, ist fast vollständig abgeschlossen; nur gegen Süden besteht durch eine Engstelle zwischen dem Walmattberg (bis 910 m ü. M.) und dem Stellirain (781 m ü. M.) eine Verbindung mit dem Mittelland. Im Norden verläuft die Grenze mehr oder weniger auf dem Jurahauptkamm, der Wasserscheide zwischen der Aare im Süden und der Ergolz im Norden. Grenzberge sind der Leutschenberg (925 m ü. M.) und die Geissflue (oberhalb der Rohrerplatte wird mit 945 m ü. M. der höchste Punkt von Rohr erreicht). Im Osten liegt die Grenze auf der Rosmaregg und der Rütflue (849 m ü. M.), welche den Talkessel von Rohr vom Erzbachtal trennen. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 6 % auf Siedlungen, 50 % auf Wald und Gehölze und 44 % auf Landwirtschaft.

Zu Rohr gehören einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Rohr sind Erlinsbach, Stüsslingen und Lostorf im Kanton Solothurn sowie Zeglingen und Oltingen im Kanton Basel-Landschaft.

Bevölkerung

Mit 94 Einwohnern (Ende 2007) gehört Rohr zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 96.4 % deutschsprachig, 2.7 % englischsprachig und 0.9 % sprechen Polnisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Rohr belief sich 1850 auf 195 Einwohner, 1900 noch auf 120 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts pendelte die Bevölkerungszahl bis 1970 stets im Bereich zwischen 100 und 125 Personen. Danach wurde bis 1980 eine Bevölkerungsabnahme auf 84 Einwohner verzeichnet.

Wirtschaft

Rohr lebt noch heute von der Landwirtschaft, insbesondere von der Milchwirtschaft und der Viehzucht. Daneben gibt es auch etwas Ackerbau und Obstbau. Ausserhalb des primären Sektors sind nur sehr wenige Arbeitsplätze vorhanden. Kleinere Gewerbe- und Industriezonen sind vor allem im Gebiet des Schachen entstanden. Einige Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Olten und Aarau arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde liegt weit abseits der grösseren Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von Stüsslingen über den Schafmattpass nach Oltingen. Durch eine Buslinie der BOGG (Busbetrieb Olten Gösgen Gäu), welche zu gewissen Tageszeiten die Strecke von Olten nach Rohr bedient, ist das Dorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits 1022 unter dem Namen Rore. Der Ortsname geht auf das althochdeutsche Wort ror (Schilfrohr, Röhricht) zurück.

Der Schafmattpass hatte früher, im Gegensatz zu heute, eine wesentlich grössere Bedeutung als Juraübergang zwischen der Region Basel und dem Mittelland. Auch ein Pilgerweg zum Kloster Einsiedeln führte über den Pass. Seit dem Mittelalter unterstand Rohr der Herrschaft Gösgen, die 1458 von Solothurn erworben wurde. Das Dorf wurde darauf der Vogtei Gösgen zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Rohr während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Gösgen.

Sehenswürdigkeiten

Die Kapelle Sankt Ulrich wurde vermutlich im 12. oder 13. Jahrhundert vom Kloster Einsiedeln gestiftet. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kapelle beim Neubau im 17. Jahrhundert. Sie enthält eine spätgotische Muttergottesstatue und ein Kruzifix von 1668.

Wappen

In Gelb auf grünem Dreiberg schwarzes Hauszeichen, links beseitet von grünem dreiblättrigem Kleeblatt; rechts oben vierblättrige rote Rose mit gelbem Butzen und grünen Kelchblättern.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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