Ronnie O'Sullivan

Ronnie O'Sullivan
Ronnie O’Sullivan
Ronnie O’Sullivan
Geburtstag 5. Dezember 1975
Geburtsort Wordsley
Nationalität England England
Spitzname(n) The Rocket, Mr. 147,
The Chigwell Champion,
The Essex Exocet
Profi seit 1992
Preisgeld £6.438.260
Höchstes Break 147 (9x)[1]
Century Breaks 562[1]
Ranglistenturniersiege 21
Weltranglistenplatzierungen
höchster WRL-Platz 1 (02/03, 04/05-05/06, 08/09-09/10)
aktueller WRL-Platz 1 (09/10)

Ronald Antonio „Ronnie“ O'Sullivan (* 5. Dezember 1975 in Wordsley, West Midlands, England, Großbritannien) ist ein englischer Snookerspieler und dreifacher Weltmeister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

O’Sullivan wurde 1992 professioneller Snookerspieler und hat seitdem unter anderem die Snookerweltmeisterschaft 2001, 2004 und 2008 gewonnen und war während mehrerer Spielzeiten die Nummer eins der Weltrangliste. Während der langen Sommerpausen im Snooker spielt er auch Poolbillard. Seinen Spitznamen The Rocket verdankte er seinem schnellen Aufstieg in der Weltrangliste zu Beginn seiner Karriere. Mittlerweile ist der Name aber eine Metapher für seine aggressive und schnelle Spielweise geworden.

Ihm gelang das schnellste Maximum Break, das bisher bei offiziellen Turnieren gespielt wurde. Er spielte dieses „perfekte Break“ von 147 Punkten 1997 während der Embassy World Championship im Crucible Theatre in Sheffield innerhalb von 5:20 Minuten. Diese Leistung brachte ihm einen Eintrag in das 2005 erschienene Buch Guinness-Buch der Rekorde 2006. Das erste Maximum gelang ihm im Alter von fünfzehn Jahren, und sein bisher letztes offizielles Maximum Break spielte Ronnie O’Sullivan während der Snookerweltmeisterschaft 2008 im letzten Frame des Achtelfinals gegen Mark Williams am 28. April 2008 in 8:46 Minuten. In der Bestenliste der schnellsten Maximum Breaks belegt Ronnie O’Sullivan die ersten fünf Ränge. Insgesamt hat er auf den Turnieren der Main Tour neun Maximum Breaks gespielt.

O’Sullivan ist einer der wenigen Spieler, die sowohl mit rechts als auch mit links spielen können. Obwohl er eigentlich Rechtshänder ist, kann er jederzeit auf links wechseln, wenn es die Situation erfordert, und vermeidet damit in vielen Situationen die Benutzung eines Hilfsqueues. Als O’Sullivan während der WM 1996 zum ersten Mal öffentlich (gegen den Kanadier Alain Robidoux) einen ganzen Frame mit links spielte und sicher siegte, fasste sein Gegner dies als Beleidigung auf und verweigerte nach dem Match den üblichen Handschlag. In den letzten Jahren trainieren aber auch andere Spieler wie zum Beispiel Matthew Stevens und Shaun Murphy, wohl inspiriert durch O’Sullivan, das beidhändige Spiel.

In der Vergangenheit hat O’Sullivan mehrfach für Skandale gesorgt, wobei sein problematisches Verhalten teilweise mit einer depressiven Erkrankung zusammenhängt. Dies führte zu Sanktionen durch den Weltverband, hat jedoch seiner Popularität keinen Abbruch getan. Schon mehrmals hat er auf die Teilnahme an Turnieren außerhalb der Britischen Inseln verzichtet. 1998 gewann O’Sullivan das Finale der Irish Masters mit 9:3 gegen Ken Doherty, wurde danach aber disqualifiziert, da er bei der Dopingprobe positiv auf Cannabis getestet wurde. Im Jahr 2000 unterzog er sich einer einmonatigen Drogenentwöhnung. Für Verwirrung sorgte O’Sullivan, als er bei der UK Championship 2006 im Viertelfinale gegen Stephen Hendry beim Stand von 1-4 vorzeitig aufgab und die Arena verließ, wofür er nachträglich vom Verband mit einer Geldstrafe und dem Verlust von Ranglistenpunkten bestraft wurde. Auf einer Pressekonferenz während der China Open 2008 machte O’Sullivan mehrere anzügliche Bemerkungen, wofür er ebenfalls eine Strafe erhielt.[2]

Ronnie O’Sullivan erzielte in der Saison 2006/07 seinen einzigen Turniersieg auf der Main Tour beim Masters 2007. Das Finale gewann er überlegen mit 10:3 gegen den Mitfavoriten Ding Junhui, der im Turnierverlauf bereits ein Maximum Break gespielt hatte. Damit revanchierte er sich für die Finalniederlage bei der Northern Ireland Trophy zu Beginn der Saison. Es waren seine einzigen beiden Finalteilnahmen. Darüber hinaus konnte O’Sullivan mit dem Kilkenny Masters 2007 ein Einladungsturnier gewinnen. Dort gelang ihm ein 147er Break, zu dem sich zwei weitere gesellten, die er im Rahmen der Snooker Legends Challenge Series 2007 gegen Stephen Hendry spielte, so dass er innerhalb einer Woche insgesamt drei inoffizielle Maximum Breaks schaffte. Am Ende der Saison stand O'Sullivan auf Platz 5 der offiziellen Weltrangliste.

Die Saison 2007/08 verlief äußerst erfolgreich für den Engländer. Viermal stand er im Finale eines Ranglistenturniers der Main Tour, beim Grand Prix in Schottland und bei den Welsh Open wurde er Zweiter, die beiden wichtigsten Turniere, die UK Championship und die abschließende Snookerweltmeisterschaft 2008 konnte er gewinnen. Beim letzten Turnier gelang ihm zudem das neunte Maximum Break seiner Karriere bei einem Turnier der Main Tour, mehr als jedem anderen Spieler zuvor. Allerdings musste er sich die Prämie für diesen Erfolg mit seinem Finalgegner Ali Carter teilen, denn zum ersten Mal gab es bei einem Turnier zwei Spieler, denen ein 147er Break gelang. Nach der Saison übernahm er mit klarem Vorsprung zum vierten Mal in seiner Karriere die Führung in der offiziellen Weltrangliste.

O’Sullivan war früher auch im Poolbillard aktiv und vertrat Europa 1996 und 1997 beim 9-Ball-Turnier Mosconi Cup.

Familie

Ronnie O’Sullivan hat sich im Juni 2008 nach 8 Jahren Beziehung von seiner Lebensgefährtin Jo Langley getrennt. Gemeinsam haben sie eine Tochter (Lily Jo – * Februar 2006) und einen Sohn (Ronnie jr. – * 12. Juni 2007). Aus einer früheren Beziehung hat er bereits eine Tochter. O’Sullivans Vater (Ronnie O’Sullivan, Sr.) wurde 1992 wegen Mordes inhaftiert und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, nachdem er in einem Nachtclub einen Mann erstochen hatte. O’Sullivans Vater hatte auf Notwehr plädiert, was vor Gericht jedoch nicht anerkannt wurde. O’Sullivans Verhältnis zu seinem Vater ist davon jedoch unbeeinflusst. Er hat eine sieben Jahre jüngere Schwester namens Danielle.

Karriereübersicht

Erfolge

  • Weltmeister 2001, 2004, 2008
  • U-21 Weltmeister 1991
  • Sieger der UK Championship 1993, 1997, 2001, 2007
  • Sieger der British Open 1994
  • Sieger der German Open 1996
  • Sieger der Premier League 1997, 2001, 2002, 2005 (Frühling), 2005 (Winter), 2006, 2007, 2008
  • Sieger der European Open 2003
  • Sieger des Grand Prix 2004
  • Sieger des Masters 1995, 2005, 2007, 2009
  • Sieger der Welsh Open 2004, 2005
  • Sieger des Irish Masters 1998, 2001, 2003, 2005
  • Sieger der China Open 1996, 1999, 2000
  • Sieger des Kilkenny Masters 2007
  • Sieger der Northern Ireland Trophy 2008
  • aktuell zusammen mit Stephen Hendry der Spieler mit den meisten Maximum Breaks (April 2009)

Saisonübersicht

Diese Tabelle wird am Ende eines Turniers aktualisiert.

  93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09
Ranglistenposition 57 9 3 8 7 3 4 4 2 1 3 1 1 3 5 1
Ranglisten-Turniere                                
Shanghai Masters - - - - - - - - - - - - - - N F
Northern Ireland Trophy - - - - - - - - - - - - 1R F VF S
Grand Prix / Royal London Watches Grand Prix ? VF 1R 2R 3R 3R VF F VF VF 2R S F VF F VF
UK Championship S VF VF 1R S 1R VF HF S VF HF 2R 1R VF S 2R
European Open / Malta Cup ? HF 1R 1R - - - - VF S VF 2R N 1R -
Welsh Open ? VF 2R 2R 4R HF 3R 2R 2R VF S S 1R VF F 2R
China Open - - ? S - ? S S - - - N 1R HF 1R VF
World Championship 1R VF HF 2R HF HF 1R S HF 1R S VF HF VF S 2R
Einladungs-Turniere                              
The Masters 1R S F F VF VF VF 2R VF VF F S F S 1R S
Malta Cup - - - - - - - - - - - - - - N

Legende:

  • xR = Niederlage in der x. Runde
  • VF = Viertelfinalist
  • HF = Halbfinalist
  • F = Finalist
  • S = Sieger des Turniers
  • N = Keine Teilnahme

Literatur

  • Ronnie O’Sullivan, Simon Hattenstone: Ronnie: The Autobiography of Ronnie O’Sullivan. Orion 2003, ISBN 0-7528-5582-4 (engl., Hardcover) / Orion 2004, ISBN 0-7528-5880-7 (engl. Taschenbuch)
  • Ronnie O'Sullivan, Simon Hattenstone: Ronnie. Die Autobiographie von Ronnie O'Sullivan. Dragonstars Eventmanagement 2008, ISBN 978-3-00-025561-8 (deutsch, Taschenbuch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Break- und Century-Statistik (Stand 5. April 2009)
  2. http://www.guardian.co.uk/sport/2008/mar/27/snooker.davidhendon


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