- 5FU
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Strukturformel Allgemeines Freiname Fluorouracil Andere Namen - 5-Fluoruracil
- 5-FU
- 5-Fluor-1H-pyrimidin-2,4-dion (IUPAC)
Summenformel C4H3FN2O2 CAS-Nummer 51-21-8 PubChem 3385 ATC-Code L01BC02
DrugBank APRD00516 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate - Neofluor®
- Onkofluor®
- Ribofluor®
- Verrumal®
Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 130,077 g/mol Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 283 °C (Zersetzung) [1]
Löslichkeit löslich in Wasser (11,1 g/l bei 22 °C) [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22 S: 36 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 WGK 3 (stark wassergefährdend) [2] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Fluorouracil (INN), auch 5-Fluoruracil (5-FU), ist ein Analogon der Nukleinbase Uracil und ein Arzneistoff, welcher als Zytostatikum in der Chemotherapie, vor allem beim kolorektalen Karzinom und bei Brustkrebs verwendet wird. 5-FU wurde 1962 von der Pharmafirma Hoffmann-La Roche auf den Markt gebracht.
5-Fluoruracil findet auch Anwendung als Warzen-Therapeutikum (Verrumal®).
Pharmakologie
Es ist ein Antimetabolit, es wird bei der Zellteilung aufgrund der Strukturähnlichkeit mit den Pyrimidinbasen Cytosin und Thymin (DNA-Nukleotide) beziehungsweise Uracil (RNA-Nukleotid) anstatt dieser in die DNA und RNA eingebaut. Die entstehende DNA ist nicht funktionsfähig. 5-FU hemmt über komplexe Mechanismen die RNA- und DNA-Synthese darüber hinaus auf verschiedenen Ebenen. So hemmt 5-FU die Thymidylat-Synthetase und somit die Methylierung der Deoxyuridyl-Säure zu Thymidyl-Säure, die für die Bereitstellung der Pyrimidine für die DNA-Synthese notwendig ist.
Die Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautentzündungen, Knochenmarkschädigung) können beträchtlich sein (siehe Abschnitt Nebenwirkungen im Artikel Zytostatikum).
Als langfristige Nebenwirkungen wurden bei Tierexperimenten und Patientenuntersuchungen Gehirnschäden durch Schädigung von Gliazellen ausgemacht.[3]
Durch die zusätzliche Gabe von Tetrahydrofolsäure bzw. Folinsäure ist eine höhere Dosierung von 5-FU möglich, man nutzt diesen Effekt für Kombinationstherapien. Eine Wirkungsverstärkung bewirkt auch Interferon-α.
Der Abbau von 5-FU geschieht über das Enzym Dihydropyrimidindehydrogenase.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Fluorouracil bei ChemIDplus
- ↑ a b Herstellerangaben Sigma-Aldrich, 11.12.2007
- ↑ Wie 5-Fluorouracil das Gehirn schädigt
- ↑ S. Maurer, J. Thödtmann: Das Mammakarzinom: Diagnostik und Therapie. Govi-Verlag, Eschborn, 2003, ISBN 978-3-7741-0996-4
Siehe auch
- FOLFOX Therapieschema
- Capecitabin, ein oral verabreichbares Prodrug von 5-FU
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