- Rosenzüchter
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Die Geschichte der Gartenrose ist in der neueren Zeit eng verbunden mit dem Namen von Rosenzüchtern - oftmals Gärtnerfamilien in mehreren Generationen - die durch Züchtungsarbeit die Entwicklung der Rosensorten seit dem 17. Jahrhundert in immer kürzeren Zyklen voran getrieben haben.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben
Während Wildrosen die botanischen Rosenarten zusammenfasst, die nicht gezüchtet wurden, sind neue Sorten das Ergebnis von Kreuzungen bereits bestehender Arten und Rosensorten, die dann zur weiteren Produktion vegetativ vermehrt werden.
Ein Wendepunkt in der Rosenzüchtung ist das Jahr 1867, als der französische Gärtner Jean Baptiste Gulliot die Teehybride 'La France' als Sämling entdeckte. Dies kennzeichnet den Übergang der alten Rosen oder klassischen Rosen zu den modernen Rosen. In Deutschland gilt als erste Rosenzüchtung die um 1773 von Daniel August Schwartzkopf in Kassel gezogene Gallicarose 'Perle von Weißenstein'.
Ein Rosenzüchter versucht, vorhandene Rosen durch gezielte Kreuzungen mit anderen Arten und Sorten in ihren Eigenschaften zu erweitern und verbessern. Wichtige Züchtungsziele sind die kontinuierliche Weiterentwicklung von:
- Blüheigenschaften: Blütenfarbe, Blütenfüllung, Duft, Selbstreinigung, Remontanz;
- Wachstumseigenschaften: Wuchsstärke, Resistenz gegenüber Krankheiten;
- Umwelteigenschaften: Frosthärte, Widerstandsfähigkeit bei Regen und Wind;
- spezielle Zuchtziele: "blaue" Rosen, Eignung für Topfkultur, leichte Pflege;
Ein Züchter beobachtet auch das Auftreten zufälliger Mutationen an vorhandenen Pflanzen. Diese führen zur Bildung von "Sports" einer Sorte, die dann weiter vegetativ vermehrt werden. Der Sport hat oft eine andere Blütenfarbe, kann aber auch komplett andere Wuchseigenschaften aufweisen als die Muttersorte.
Die Geschichte der Rosenzüchtung führte zur Bildung von verschiedenen Züchtungslinien, die als Rosenklassen und Rosengruppen bezeichnet werden. Besonders gute Sorteneigenschaften werden in Wettbewerben durch Rosenvereinigungen prämiert. Hervorragende Züchtungsarbeit oder Verdienste um die Rose werden mit Auszeichnungen für Rosenzüchter belohnt.
Der "Clay-Challenger-Preis" ist ein englischer Wanderpreis für den Züchter der besten Duftrose; die "Dean Hole Medal" wird für hervorragende Rosenzüchter verliehen.
Liste von Rosenzüchtern
Rosenzüchter geboren gestorben Land John Armstrong USA David C. H. Austin 1926 England René Barbier 1845 1931 Frankreich Jean Béluze Frankreich Henry Bennett 1823 1890 England Ann und John A. Bentall England Eugene Boerner USA Maria Henrietta Chotek 1863 1945 Österreich-Ungarn/Tschekoslovakei Griffith Buck 1915 1991 USA Georges Delbard 1906 1999 Frankreich Dickson Nurseries Ltd. Irland Pedro Dot Spanien Claude Ducher 1820 1874 Frankreich Rudolf Geschwind 1829 1910 Ungarn Jean Baptiste Gulliot 1803 1882 Frankreich Robert Harkness 1851 1920 England Karl Hetzel 1923 2003 Deutschland Richard Huber AG Schweiz Jackson & Perkins USA Hermann Kiese 1865 1923 Deutschland Wilhelm Kordes 1891 1976 Deutschland Peter Lambert 1860 1939 Deutschland Walter Lammerts USA Louis Lens 1924 2001 Belgien Gergely Márk Ungarn Samuel McGredy Irland Meilland Frankreich Ernst Ladewig Meyn Deutschland Moreau-Robert Frankreich Ralph Moore 1907 USA Werner Noack 1927 Deutschland Louis Claude Noisette 1772 1849 Frankreich / USA William Paul 1823 1905 USA Joseph Hardwick Pemberton 1852 1926 England Jean Pernet 1832 1896 Frankreich Joseph Pernet-Ducher 1859 1928 Frankreich Dorus Theus Poulsen 1850 Dänemark Gerrit de Ruiter Niederlande David Ruston Australien Daniel August Schwartzkopf um 1738 1817 Deutschland Herbert Swim USA Mathias Tantau 1882 1953 Deutschland Mathias Tantau jun. 1912 2006 Deutschland Graham Thomas 1909 2003 England Walter van Vleet 1857 1922 USA Jean Pierre Vibert 1777 1866 Frankreich Max Ernst Wichura 1817 1866) Deutschland / USA Siehe auch
Literatur
- Heinrich Schultheis: Rosen: die besten Arten und Sorten für den Garten, Stuttgart: Ulmer 1996, ISBN 3-8001-6601-1
- Annette Timmermann, Andrea Rausch: DuMonts kleines Rosenlexikon - Sorten, Herkunft, Verwendung und Pflege. Nebel Verlag 2004, ISBN 3895552062
Weblinks
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