Rosinduline

Rosinduline
Strukturformel
Allgemeines
Name Rosindulin
Andere Namen
  • Azocarmin G
  • C.I. 50085
Summenformel C28H18N3NaO6S2
CAS-Nummer 25641-18-3
PubChem 160107
Kurzbeschreibung roter Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 579,59 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

mäßig in Wasser (120 g·l−1 bei 20 °C)[1]
schlecht in Ethanol (4 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-37
WGK 2[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Rosindulin oder Azocarmin G ist ein roter Farbstoff, der vor allem in der Mikroskopie eingesetzt wird.[3] Es hat keinen Bezug zu Karmin.

Inhaltsverzeichnis

Stoffgruppe der Rosinduline

Der Begriff Rosinduline steht auch für die Stoffgruppe der Monoaminoderivate des Phenylnaphthophenazoniums. Durch Verschiebung der NH2-Gruppe lässt sich eine große Zahl isomerer Verbindungen voraussehen, die von Kehrmann und seinen Mitarbeitern fast alle hergestellt worden sind.[4]

Strukturformel von Azocarmin B (PubChem 6099365)

Neben Azocarmin G gibt es auch das Azocarmin B, das über eine verbesserte Wasserlöslichkeit verfügt.[5]

Darstellung, Eigenschaften und Verwendung

Das Azocarmin G wird technisch aus Naphthylaminazobenzol gewonnen, das man mit Anilin, Anilinchlorhydrat und Ethanol auf 170 °C erhitzt. Die Rosindulinsalze sind rot; in konzentrierter Schwefelsäure löst sich der Farbstoff mit grüner Farbe. In der Mikroskopie werden biologische Präparate mit Azocarmin G eingefärbt. Histologisch werden Azoramin G (kurz Az) und Anilinblau (An) als Azan-Färbung zur Unterscheidung von Zellen und der umgebenden Matrix benutzt. Der Zellkern wird rot eingefärbt, das Cytoplasma violett, rote Blutkörperchen und Muskelgewebe dunkelrot; Kollagenhaltiges Gewebe und Knochenmatrix erscheinen blau.[6]

Quellen

  1. a b c Sicherheitsdatenblatt Merck
  2. Sicherheitsdatenblatt Alfa-Aesar
  3. Azocarmin G bei Sigma-Aldrich
  4. Paul Karrer: Lehrbuch der organischen Chemie, 10. Auflage 1948 S.653, Georg Thieme Verlag Stuttgart
  5. Eintrag bei Stainsfile
  6. Jean-Marie Exbrayat: Genome Visualization by Classic Methods in Light Microscopy, 2001 CRC Press, ISBN 0849300436

Weblinks


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