Rostafenster

Rostafenster
Rosta-Fenster von Wladimir Lebedew

ROSTA-Fenster (russisch Окна РОСТА) sind sowjetische Propaganda-Plakate, die von der russischen Telegraphen-Agentur ROSTA, später Nachrichtenagentur TASS, herausgegeben wurden. Sie entstanden in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Wladimir Majakowski und behandelten politische, militärische und wirtschaftliche Themen.

Das Plakat war eine zentrale Ausdrucksform - auch der Russischen Avantgarde - nach der Revolution von 1917. Es wurde zum Teil von Hand hergestellt, mittels der Lithographie schnell und zahlreich in Farbe verbreitet, wie schon zu Zeiten der Französischen Revolution Propaganda verbreitet wurde. Es enthielt scharfen polemischen Inhalt, Freund und Feind drastisch darstellend in Bild und Text. Daneben gab es auch Plakate mit eher lebenspraktischen Inhalt, wo etwa Maßnahmen zum Kampf gegen Infektionskrankheiten oder der Besuch von Entlausungsanstalten empfohlen wurden. Aussagekräftige Bilder waren in dieser Zeit besonders wichtig, weil die Rosta-Fenster sich an ein Publikum wandten, das größtenteils nicht lesen konnte.

Zur massenhaften Verbreitung der neuesten Nachrichten und politischer Karikaturen wurden diese Plakate dann in Schaufenstern leerstehender Ladenlokale in Moskau ausgestellt. Zur Verteilung der Plakate auf dem Lande bei den örtlichen Parteizentralen wurden nur die Umdruck-Papiere versandt und dann vor Ort lithographisch die Blätter gedruckt, die dann in Schaukästen oder Schaufenstern ausgestellt wurden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition mit den TASS-Fenstern wieder aufgegriffen, die von Künstlern wie den Kukryniksy gestaltet waren.

Weblinks

  • [1]Peter Urban:Majakovski und die Rosta-Fenster Die Zeit vom 18. Oktober 1968
  • [2] Beispiele für Rosta- und Tass-Fenster

Literatur (Auswahl)

  • Wiktor Duwakin: Rostafenster. Majakowski als Dichter und bildender Künstler, Verlag der Kunst, Dresden 1980
  • Sigrun Schindler: Utopie der sowjetischen Gesellschaft im Werke Majakowskis am Beispiel der Rosta-Fenster, Universität, Hildesheim 1993

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