Rote-Armee-Fraktion

Rote-Armee-Fraktion
Das Logo der RAF: ein Roter Stern und eine Maschinenpistole Heckler & Koch MP5

Die Rote Armee Fraktion (RAF) war eine linksextremistische terroristische Vereinigung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde 1970 von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof und weiteren Personen gegründet. In ihrem Selbstverständnis betrachtete sich die Gruppe als kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla nach südamerikanischem Vorbild ähnlich den Tupamaros in Uruguay. Sie war verantwortlich für 34 Morde, zahlreiche Banküberfälle und Sprengstoffattentate. 1998 erklärte sie ihre Selbstauflösung.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

In den 1960er-Jahren wuchs in der Bundesrepublik eine Generation heran, die das Verhalten ihrer Eltern während des Nationalsozialismus kritisch betrachtete. Der Kapitalismus, die parlamentarische Demokratie und die bürgerlichen Lebensformen wurden in Frage gestellt.[1] Verstärkt durch die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und den Vietnamkrieg entstand in Teilen der Gesellschaft eine ablehnende Haltung gegenüber der Politik der USA. In den großen Universitätsstädten Westeuropas kam es zu großen antiamerikanischen Demonstrationen der Studenten. In der Bundesrepublik entstand aus der Studentenbewegung die außerparlamentarische Opposition, die jedoch bereits 1969 zerfiel. Die stärker politisierten Jugendlichen nahmen das Ende der Bewegung als Niederlage wahr und versuchten ihre politischen Ideale auf anderen Wegen zu verwirklichen. Viele wurden Mitglieder der SPD oder versuchten anders den Marsch durch die Institutionen.

Die RAF verstand sich als Teil des internationalen Antiimperialismus und war der Ansicht, dass der bewaffnete Kampf gegen den so genannten „US-Imperialismus” auch in Westeuropa geführt werden müsse. In Teilen der ehemaligen Studentenbewegung, den K-Gruppen und aus anderen Kreisen der Bevölkerung gab es zunächst Sympathien für die Gruppe. Dies äußerte sich etwa in Unterstützungsaktionen und einer weitverzweigten, halblegalen Unterstützer-Logistik, vor allem durch die Rote Hilfe. Auch die Liste prominenter Verteidiger der ersten Generation ist ein Indiz dafür. Die zweite Generation hatte aufgrund der Wahl ihrer Anschlagsziele diese Basis größtenteils verloren und operierte als klandestine und militante, gruppendynamisch stärker auf sich selbst zurückverwiesene Gruppierung noch entfernter von der Entwicklung der öffentlichen Meinung der Bundesrepublik.

Es lassen sich mehrere Generationen unterscheiden, zwischen denen jeweils keine oder nur geringe personelle Kontinuität vorhanden war. Die im Wesentlichen drei Generationen unterscheiden sich zudem durch Organisationsstrukturen und Veränderungen in Theorie und Praxis. Trotzdem stellt das Generationenmodell eine Vereinfachung dar.

Die RAF als eine relativ kleine Gruppe wollte nicht als „Spitze“ oder „Avantgarde“ der revolutionären Bewegung in Deutschland fungieren, sondern als Teil dieser. Die Anzahl der direkt im Untergrund aktiven Mitglieder des sogenannten harten Kerns aller drei Generationen betrug zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren zusammengefasst zwischen 60 und 80 Personen. Zu den aktiven Unterstützern wurden in dem gesamten Zeitraum etwa 300 Personen gezählt. Sie scheiterte bei dem Versuch, den bewaffneten Kampf nach Deutschland zu tragen und den Kreis der bewaffnet Kämpfenden zu vergrößern. Bei ihren terroristischen Anschlägen oder Geiselnahmen wurden 34 Menschen von RAF-Mitgliedern ermordet und es gab zahlreiche Verletzte. Außerdem starben in der Zeit ihres Bestehens 20 Mitglieder der RAF. Die 1977 bis 1979 in Reaktion auf die RAF-Verbrechen im „Deutschen Herbst“ verabschiedeten Anti-Terror-Gesetze griffen in die Persönlichkeitsrechte aller Bundesbürger ein, wurden aber überwiegend als den rechtsstaatlichen Prinzipien genügend akzeptiert.

In den Medien wurde die RAF anfangs oft als „Baader-Meinhof-Bande“ oder als „Baader-Meinhof-Gruppe“ bezeichnet. Gebräuchlich ist seit etwa Mitte der 1970er-Jahre ihr selbst gewählter, an die Rote Armee der Sowjetunion angelehnter Name „Rote Armee Fraktion“. Statt der alphabetischen Aussprache der Abkürzung RAF als „Err-A-Eff“ hört man häufig auch die Sprechweise „Raff“.

Geschichte

Vorgeschichte

Ulrike Meinhof als junge Journalistin 1964

Vorgeschichte und Geschichte der RAF reichen von den Studentenunruhen 1968 bis hin zur selbsterklärten Auflösung 1998. Als bei einer Demonstration in Berlin am 2. Juni 1967 der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen wurde, stellte dies einen Wendepunkt dar. Vertuschungsversuche der Behörden nach dem Vorfall trugen zur weiteren Eskalation der bereits angespannten Situation bei.[2][3] In der Protestbewegung entwickelte sich in den Folgejahren ein militanter Teil, aus dem sich dann die erste Generation der RAF und später die Bewegung 2. Juni (1972), die Revolutionären Zellen (1973) und die Rote Zora (spätestens 1977) entwickelten.[4]

Nach den in der Studentenbewegung geführten Strategiediskussionen um die Legitimation von „Gewalt gegen Sachen“ hatten Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Thorwald Proll und Horst Söhnlein am 2. April 1968 mit Hilfe von Zeitzündern Brände in zwei Frankfurter Kaufhäusern gelegt, um gegen den Krieg der USA in Vietnam zu protestieren. Die Brände verursachten einen Schaden von 673.204 DM. Die Brandstifter wurden schon am 4. April gefasst und in Folge zu je drei Jahren Zuchthaus verurteilt.

Nachdem die Revision des Urteils durch den Bundesgerichtshof beantragt worden war, kamen die Verurteilten zunächst auf freien Fuß. Nach Ablehnung des Antrags tauchten Baader und Ensslin unter und beschlossen zusammen mit ihrem Anwalt Horst Mahler die Gründung einer Stadtguerilla nach lateinamerikanischem Vorbild.[5] Dieser Plan wurde jedoch durch die Verhaftung Andreas Baaders, des führenden Mitglieds der Gruppe, durchkreuzt. Er war nach einem Hinweis des V-Manns Peter Urbach bei einer fingierten Verkehrskontrolle verhaftet worden.

Erste Generation

Eine formelle Gründung der RAF gab es nicht. Als erste Aktion – und damit Geburtsstunde der RAF – gilt die Baader-Befreiung am 14. Mai 1970. Andreas Baader war in das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen in Berlin ausgeführt worden, weil die Journalistin Ulrike Meinhof als Vorwand angegeben hatte, mit ihm ein Buch über Heimzöglinge verfassen zu wollen. Bei dieser Gelegenheit wurde er unter Anwendung von Waffengewalt befreit. Dabei wurde der Institutsangestellte Georg Linke durch einen Schuss schwer verletzt.

Am 5. Juni 1970 erschien in der Zeitschrift Agit 883 als erste öffentliche programmatische Erklärung der RAF der Text Die Rote Armee aufbauen! [6]

Von Juni bis August 1970 hielten sich Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof, Horst Mahler, Peter Homann, Brigitte Asdonk und etwa ein Dutzend weitere Personen in einem Camp der Fatah in Jordanien auf und erhielten dort eine militärische Ausbildung.[7]

In der Aufbauphase zog die Gruppe die Aufmerksamkeit des Staates zunächst durch mehrere Banküberfälle, Fahrzeug- und Dokumentendiebstähle auf sich, die vor allem das Ziel hatten, das Leben im Untergrund aufrecht zu halten. So wurden beispielsweise am 29. September 1970 beim angeblichen „Dreierschlag“ mit mindestens 16 Tatbeteiligten in Berlin drei Banken gleichzeitig überfallen und dabei über 209.000 DM erbeutet. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL lagen nur zwei Überfälle in der Verantwortung der RAF, der dritte Überfall wurde von der „Bewegung 2. Juni“ begangen.[8] Am 9. Oktober 1970 wurden Horst Mahler, Irene Goergens, Ingrid Schubert, Brigitte Asdonk und Monika Berberich in der Knesebeckstraße 89 in Berlin in Folge der Überfälle verhaftet.

Im April 1971 trat die RAF mit dem Strategiepapier Das Konzept Stadtguerilla an die Öffentlichkeit.[9] Kurz darauf wurde eine bundesweite Fahndung nach den mittlerweile etwa fünfzig Gruppenmitgliedern gestartet. Der harte Kern der ersten Generation bestand aus Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Holger Meins, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe.

Die verschärften Fahndungsmaßnahmen der Polizei und der bereits in den Strategiepapieren angekündigte bewaffnete Widerstand der RAF-Mitglieder gegen Festnahmen forderten bald Todesopfer.[10] Am 15. Juli 1971 wurde Petra Schelm erschossen, am 22. Oktober und 22. Dezember des Jahres die Polizisten Norbert Schmid und Herbert Schoner. Am 1. März 1972 kam in diesem Zusammenhang erstmals eine Person durch die Polizei ums Leben, die mit der RAF nichts zu tun hatte, der siebzehnjährige Lehrling Richard Epple.

Bombenanschlag auf den Terrace Club (ehemals I.G.-Farben-Haus) hinter dem Hauptquartier des V. US-Korps in Frankfurt am Main im Mai 1972

1972 ging die Gruppe dazu über, auch Bombenanschläge gegen US-Militäreinrichtungen oder staatliche Einrichtungen zu verüben. Bei fünf Sprengstoffanschlägen wurden 1972 insgesamt vier Menschen getötet und über 30 verletzt. Am 11. Mai 1972 verübte das Kommando Petra Schelm auf das Foyer des Terrace Clubs (ehemals I.G.-Farben-Haus) ein Bombenattentat, bei dem der amerikanische Oberstleutnant Paul A. Bloomquist getötet und weitere dreizehn Personen verletzt wurden. Im Juni 1972 wurden die wesentlichen Protagonisten der ersten Generation (Baader, Ensslin, Meinhof, Raspe, Meins, Gerhard Müller) verhaftet.

Im Gefängnis bezeichneten die Terroristen ihre Haftbedingungen als „Isolationsfolter“ und forderten unter anderem deren Aufhebung und den Status von Kriegsgefangenen. Zur Untermauerung ihrer Forderungen traten sie insgesamt zehn Mal in den Hungerstreik, an dessen Folgen Holger Meins am 9. November 1974 in der Haftanstalt Wittlich starb. Amnesty international kritisierte die Haftbedingungen als Isolationshaft und beschwerte sich offiziell bei Bundesjustizminister Hans-Jochen Vogel (SPD), der die Vorwürfe jedoch zurückwies.[11]

1978 vertrat der RAF-Aussteiger Horst Mahler die Ansicht, dass der Vorwurf der Folter durch Isolation zwar von 1971 bis 1974 berechtigt war, danach jedoch nur noch der Propaganda gedient habe.[12]

Die Aktivitäten der Inhaftierten bewirkten, mit Hilfe ihrer Verteidiger wie beispielsweise der später selbst angeklagten Rechtsanwälte Klaus Croissant und Siegfried Haag auch breitere Resonanz in der linken Szene. Zu den renommierten Anwälten der ersten RAF-Generation gehörten die späteren Politiker Otto Schily, Hans-Christian Ströbele und Rupert von Plottnitz sowie der angesehene Jurist Hans Heinz Heldmann.

Es kam auch zur öffentlichkeitswirksamen Intervention des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre, der in der Auseinandersetzung um die RAF-Gefangenen zu vermitteln versuchte. Am 4. Dezember 1974 besuchte Sartre Baader in der JVA Stuttgart in Stammheim. Allerdings bezeichnete er nach dem Treffen in einer privaten Äußerung Baader als „Arschloch“. [13]

Im Mai 1975 wurden die Festgenommenen angeklagt und im April 1977 nach 192 Prozesstagen im Stammheimer Prozess unter anderem wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Ulrike Meinhof war bereits am 29. November 1974 zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Führende Mitglieder der ersten Generation starben zwischen 1976 und 1977 im Hochsicherheitstrakt der JVA Stuttgart-Stammheim. Am 9. Mai 1976 wurde Ulrike Meinhof erhängt an einem in Streifen gerissenen Handtuch am Zellenfenster tot aufgefunden. Die offizielle Untersuchung stellte Suizid fest. Nach dem Scheitern des Versuchs der zweiten RAF-Generation, die verbliebenen Gefangenen im sogenannten Deutschen Herbst freizupressen, begingen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in der sogenannten Todesnacht von Stammheim am 18. Oktober 1977 Selbstmord. Raspe und Baader erschossen sich mit Waffen, die von Rechtsanwalt Arndt Müller eingeschmuggelt worden waren.[14][15] Ensslin erhängte sich mittels eines Kabels. Irmgard Möller fügte sich mit dem anstaltseigenen Besteckmesser vier Stichverletzungen in der Herzgegend zu, die jedoch nicht tödlich waren. Wenige Wochen später, am 12. November 1977, erhängte sich auch RAF-Gründungsmitglied Ingrid Schubert in ihrer Zelle in der JVA München.

Veröffentlichungen aus dem Jahr 2007 zeigen, dass die RAF-Gefangenen in der JVA Stuttgart auch während des Deutschen Herbstes 1977 und unmittelbar vor und unter Umständen sogar während der Todesnacht von Stammheim durch Mikrofone in den Zellen und auch durch Abhörvorrichtungen an der von den Gefangenen hergestellten Wechselsprechanlage abgehört wurden. Bisher wird bestritten, dass die Behörden von den Schusswaffen im Hochsicherheitstrakt wussten.

Zweite Generation

Die zweite Generation bildete sich nach der Festnahme eines Großteils der ersten Generation, deren Schriften und Äußerungen vom Gefängnis aus eine große propagandistische Wirkung in linken Kreisen erzielen konnten. Viele der Mitglieder der zweiten Generation entstammten dem am 12. Februar 1970 gegründeten Sozialistischen Patientenkollektiv oder wurden von den Rechtsanwälten der ersten Generation, Siegfried Haag und Klaus Croissant, die später selbst in den Untergrund gingen, rekrutiert. Die Gruppe um Siegfried Haag und Roland Mayer wurde in den Medien als „Haag-Mayer-Bande“ bezeichnet.

Am 27. Februar 1975, drei Tage vor der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses, wurde der Spitzenkandidat der Berliner CDU, Peter Lorenz, von Mitgliedern der Bewegung 2. Juni entführt. Die Entführer forderten die Freilassung inhaftierter Terroristen, darunter auch RAF-Mitglieder. Die Bundesregierung ging zum einzigen Mal auf einen derartigen Freipressungsversuch ein. Verena Becker, Gabriele Kröcher-Tiedemann, Ingrid Siepmann, Rolf Heißler und Rolf Pohle wurden nach Aden im Jemen ausgeflogen, im Gegenzug wurde Lorenz am 4. März 1975 freigelassen. Die Tatsache, dass einige der freigelassenen Gefangenen später wieder terroristisch aktiv wurden, bestärkte die Bundesregierung, sich nicht wieder auf Verhandlungen mit Terroristen einzulassen.

Nach dieser Erfahrung wurde für die zweite Generation der Rote Armee Fraktion die Befreiung der inhaftierten ersten Generation zum wichtigsten Ziel. Am 24. April 1975 kam es zur Geiselnahme von Stockholm. Sechs RAF-Terroristen besetzten Teile der westdeutschen Botschaft in Stockholm und forderten die Freilassung der inhaftierten RAF-Spitze. Nach der Erschießung zweier Diplomaten durch die Botschaftsbesetzer endete die Geiselnahme blutig, weil ein Sprengsatz der Terroristen versehentlich detonierte und das gesamte Gebäude in Brand setzte. Die Terroristen Ulrich Wessel und Siegfried Hausner starben infolge der Explosion. Während des Brandes konnten die übrigen Geiseln entkommen, die Täter wurden verhaftet. Beteiligt waren Hanna Krabbe, Karl-Heinz Dellwo, Lutz Taufer und Bernhard Rössner, die von Andreas Baaders Anwalt Siegfried Haag angeworben waren, der selbst nicht an der Aktion teilnahm. Am 30. November 1976 wurde er verhaftet. Dabei wurden die sogenannten „Haag-Mayer-Papiere“ gefunden. Diese enthielten Planungen für die Anschlagsserie des Jahres 1977. Den Ermittlern gelang es jedoch nicht, die kodierten Papiere rechtzeitig zu entschlüsseln. Nach Haags Verhaftung übernahm die gerade aus der Haft entlassene Brigitte Mohnhaupt die Führung der zweiten Generation der RAF.

Am 7. April 1977 wurden in Karlsruhe vom Kommando Ulrike Meinhof der Generalbundesanwalt Siegfried Buback, sein Fahrer Wolfgang Göbel und der Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft Georg Wurster von einem Motorrad aus in ihrem Auto erschossen. Die Täter wurden bis heute nicht identifiziert.

Am 30. Juli 1977 wurde der Vorstandssprecher der Dresdner Bank AG Jürgen Ponto ermordet. Das RAF-Mitglied Susanne Albrecht war mit dem Bankier persönlich bekannt, so dass dieser sie in seinem Privathaus in der Oberhöchstädter Straße in Oberursel empfing. Susanne Albrecht, Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar erschienen in Pontos Villa. Klar schoss zuerst, daraufhin feuerte auch Mohnhaupt fünf Mal auf Ponto und traf ihn tödlich. Danach flohen Mohnhaupt, Klar und Albrecht mit dem von Peter-Jürgen Boock gesteuerten Auto. Die Behauptung der Terroristen, Ponto habe sich gegen seine Entführung gewehrt, konnte erst 1991 widerlegt werden.

Am 25. August 1977 scheiterte ein Anschlag auf das Gebäude der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.[16]

Im sogenannten Deutschen Herbst des September und Oktober 1977 erreichte der Linksterrorismus in Deutschland seinen Höhepunkt. Am 5. September 1977 wurde der Präsident des Bundesverbandes der Arbeitgeber Hanns Martin Schleyer in Köln entführt und bis zum 18. Oktober 1977 gefangen gehalten. Die vier Begleiter Schleyers wurden erschossen. Die Entführer forderten die Freilassung der inhaftierten Mitglieder der ersten Generation der RAF. Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) berief daraufhin den sogenannten Großen Krisenstab ein, dem Mitglieder aller Fraktionen des Bundestages angehörten und der faktisch bis zum Ende der Krise die Regierung übernahm. Im Oktober 1977 passierte das Kontaktsperregesetz den Bundestag, das die Möglichkeit zum Verbot von Gesprächen zwischen Inhaftierten und ihren Anwälten ermöglicht. Außerdem wurde im Schnellverfahren die Strafprozessordnung dahingehend geändert, dass ein Angeklagter in einem Strafverfahren höchstens drei Rechtsanwälte benennen darf. Baader und andere hatten sich zuvor von bis zu 15 Wahlverteidigern gleichzeitig vertreten lassen. Beide Gesetze wurden bereits im Oktober 1977 gegen die RAF-Häftlinge angewandt.

Die Bundesregierung entschied sich, nicht auf die Forderungen der Entführer einzugehen. Am 13. Oktober 1977 wurde daraufhin die Lufthansamaschine Landshut mit insgesamt 87 Personen an Bord von einem Kommando der palästinensischen PFLP nach Mogadischu in Somalia entführt, um den Druck auf die Bundesregierung zu verstärken. Die Geiselnahme wurde am 18. Oktober 1977 gegen 0 Uhr MEZ durch die GSG 9 gewaltsam beendet. 86 Geiseln wurden bei dieser Aktion befreit und drei der vier Terroristen erschossen. Flugkapitän Jürgen Schumann war zuvor bereits bei einem Zwischenstopp vom Anführer der Terrorgruppe erschossen worden.

Wenige Stunden nach dieser Befreiungsaktion der Landshut-Geiselnahme begingen Baader, Ensslin und Raspe laut einem offiziellen Gutachten in der sogenannten Todesnacht von Stammheim kollektiven Selbstmord. Sie wurden am Morgen in ihren Zellen tot aufgefunden. Hanns-Martin Schleyer wurde erschossen, als seine Entführer vom Tod der RAF-Spitze erfuhren. Seine Leiche wurde am 19. Oktober 1977 im französischen Mülhausen aufgefunden. Die Identität der Mörder wird von den Beteiligten der Entführung bis heute geheim gehalten.

1978 gab es ein Ereignis, das nachweislich von staatlicher Seite inszeniert worden war: das so genannte Celler Loch. Der niedersächsische Verfassungsschutz sprengte am 25. Juli 1978 ein Loch in die Außenmauer der JVA Celle, um einen Befreiungsversuch vorzutäuschen, und schob dem einsitzenden, mutmaßlichen RAF-Mitglied Sigurd Debus Ausbruchswerkzeug unter. Angeblich sollten so V-Männer in die RAF eingeschleust werden. Die Aktion war von der Bundesregierung genehmigt. Am 11. Mai 1978 wurden Brigitte Mohnhaupt, Peter-Jürgen Boock, Sieglinde Hofmann und Rolf Clemens Wagner im jugoslawischen Zagreb verhaftet, durften jedoch im November in ein Land ihrer Wahl ausreisen, nachdem die Bundesregierung den Austausch von acht Exil-Kroaten verweigert hatte. Die Ausreise erfolgte in den Südjemen.

Alexander M. Haig jr. im Januar 1981

Am Morgen des 25. Juni 1979 verübte die RAF einen Anschlag auf den NATO-Oberbefehlshaber in Europa Alexander Haig, als er auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz im NATO-Hauptquartier in Casteau, Belgien war. Die Terroristen hatten ein unter der Straße verlaufendes Rohr mit Sprengstoff gefüllt und die Ladung gezündet, als Haigs Wagenkolonne die Stelle passierte. Sein Mercedes wurde zwar getroffen und zerstört, jedoch konnten sich Haig und sein Fahrer unverletzt in Sicherheit bringen.

Die Bilanz der RAF der Jahre 1978 bis 1982 ist geprägt vom Leben im Untergrund und vom Fahndungsdruck. Viele Gruppenmitglieder hielten sich zwischenzeitlich u. a. im Nahen Osten auf. Die ständig konspirativ im Untergrund lebenden Mitglieder fanden kaum noch sichere Quartiere in der Bundesrepublik und wurden bis 1982 nach und nach verhaftet.

Mitglieder der zweiten Generation erfuhren in dieser Zeit organisatorische und finanzielle Hilfe aus der DDR. Zehn sogenannte RAF-Aussteiger tauchten mit Hilfe der Staatssicherheit in der DDR unter. Noch vor der Wiedervereinigung wurden sie im Juni 1990 enttarnt, festgenommen und an die Bundesrepublik ausgeliefert.

Dritte Generation

Die dritte Generation, nach Informationen des Verfassungsschutzes ein Zusammenschluss von bis zu 20 Personen und 250 Unterstützern, wird für die Ausführung von Sabotageakten und für mehrere Mordanschläge verantwortlich gemacht, denen Persönlichkeiten der bundesdeutschen Politik und Wirtschaft zum Opfer fielen.[17] Der harte Kern soll etwa 15 bis 20 Personen umfasst haben. In einer im Mai 1982 veröffentlichten Schrift (Mai-Papier) hatte die RAF eine Änderung ihrer Zielsetzung angekündigt. Dabei stand nicht mehr der Begriff „Big Raushole“ im Vordergrund, also die Befreiung der inhaftierten Mitglieder der ersten Generation, sondern präzise geplante Angriffe und Kooperationen mit anderen westeuropäischen Terrorgruppen des linken Spektrums, wie der Action Directe in Frankreich, den Brigate Rosse in Italien und den Cellules Communistes Combattantes in Belgien.

Die Mitglieder der „dritten Generation“ der RAF sind kaum bekannt. Nicht einmal die Hälfte der bis zu 20 Mitglieder der dritten RAF-Generation kennt die Bundesanwaltschaft mit Namen. Nur Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld werden dezidiert der Kommandoebene zugerechnet. Von den zehn Morden zwischen 1985 und 1993 ist lediglich einer der Täter bekannt. Anders als in den 1970er-Jahren war die RAF auch innerhalb der radikalen Linken isoliert und konnte auf kein Sympathisantennetz zurückgreifen.

Am Morgen des 1. Februar 1985 wurde Dr. Ernst Zimmermann, Chef des Rüstungskonzerns MTU, in seinem Haus erschossen. Die Täter sind bis heute unbekannt.

Am 8. August 1985 wurde der US-Soldat Edward Pimental von Birgit Hogefeld oder Eva Haule mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet und seiner Identification Card beraubt. Daraufhin kam es am 9. August 1985 zum Sprengstoffanschlag auf die Rhein-Main Air Base. Bei dem Anschlag kamen ein US-Soldat und eine Zivilangestellte ums Leben, elf Personen wurden verletzt. Die Bekennerschreiben trugen die Embleme der RAF und der Action Directe. Der Mord an Pimental wurde in der linken Szene heftig kritisiert, weil er als einfacher Soldat, der lediglich wegen seiner Zutrittsberechtigung zur Luftwaffenbasis ins Visier der Terroristen geraten war, nicht dem herkömmlichen Feindbild entsprach. Später bezeichnete die RAF den Mord als politischen Fehler.[18]

Am 9. Juli 1986 wurde der Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts zusammen mit seinem Chauffeur Eckhard Groppler in Straßlach durch einen Bombenanschlag des „Kommandos Mara Cagol“ der RAF getötet. Der einzige Verdächtige für diese Tat war der 1999 von der Polizei in Wien erschossene Horst Ludwig Meyer.

Am 10. Oktober 1986 wurde der Diplomat im Auswärtigen Amt Gerold von Braunmühl vor seinem Wohnsitz in Bonn-Ippendorf von zwei Personen erschossen. Die Täter konnten bis dato nicht identifiziert werden.

Am 30. November 1989 wurde der Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, in Bad Homburg durch eine Bombe, die sich auf einem präparierten Fahrrad am Straßenrand befand, getötet. Sein Chauffeur wurde nur leicht verletzt. Die Täter sind bis heute unbekannt.

1990 bot Bundesjustizminister Klaus Kinkel (FDP) den RAF-Häftlingen Haftentlassung an, wenn die Illegalen von weiteren Aktionen absähen. Die RAF ging indirekt darauf ein und erklärte 1992, „die Eskalation zurücknehmen“ zu wollen. Heute ist bekannt, dass die so genannte Kinkel-Initiative einen Bruch unter den RAF-Häftlingen auslöste. Während Brigitte Mohnhaupt und andere das Angebot zurückwiesen, wollten Karl-Heinz Dellwo, Lutz Taufer und andere darauf eingehen.

Am 1. April 1991 wurde der Präsident der Treuhandanstalt, Detlev Karsten Rohwedder, ermordet. Seine Ehefrau wurde verletzt. Der oder die Täter konnten bis heute nicht ermittelt werden. Zehn Jahre später meldete das Bundeskriminalamt, dass durch eine DNA-Analyse von am Tatort gefundenen Haaren Wolfgang Grams als Beteiligter in Frage komme. Der Wert der Analyse geriet allerdings in die Kritik.

In der Nacht vom 26. auf den 27. März 1993 kam es zu dem Sprengstoffanschlag gegen die JVA Weiterstadt. Über 200 Kilogramm Sprengstoff wurden verwendet. Drei Unterkunftsgebäude und der Verwaltungstrakt der im Bau befindlichen Anstalt wurden zerstört, der Rest der über drei Quadratkilometer großen Anlage schwer beschädigt. Der materielle Schaden betrug 100 bis 120 Millionen DM. Die JVA konnte erst 1997 in Betrieb genommen werden. Der Tatbeteiligung verdächtigt wurden zunächst Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld.[19]. Als weitere Verdächtige aufgrund von DNA-Spuren gelten Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg.[20]

Am 27. Juni 1993 fand der GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen statt, um Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld festzunehmen. Der V-Mann Klaus Steinmetz hatte ein Treffen mit den beiden Gesuchten arrangiert. Obwohl über 100 Polizisten, darunter 39 GSG-9-Beamte, und der V-Mann anwesend waren, gelang es nicht, Grams und Hogefeld geordnet festzunehmen. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem der 26-jährige GSG-9-Beamte Michael Newrzella und Grams starben; die Umstände des Todes von Grams sind umstritten. Als Folge der Aktion trat Bundesinnenminister Seiters (CDU) von seinem Amt zurück.

Am 15. September 1999 wurden Andrea Klump und Horst Ludwig Meyer von der österreichischen Polizei aufgegriffen. Bei einem Schusswechsel kam Meyer ums Leben. Ihm wurde vorgeworfen, an der Ermordung Beckurts’ teilgenommen zu haben – aufgrund seines Todes kam es jedoch nicht zu einem Prozess.

1992 und 1997 präsentierten die Journalisten Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber und Ekkehard Sieker – unter anderem in einem Fernsehbeitrag der ARD-Sendung Monitor – die kontroverse These vom RAF-Phantom. Demnach seien die der dritten Generation zugeschriebenen Morde nicht von der RAF, sondern von Geheimdiensten begangen worden. Diese Verdächtigungen werden von Kritikern wie dem Regensburger Politikwissenschaftler Alexander Straßner allerdings als Verschwörungstheorie bezeichnet.[21]

Auflösung

Am 20. April 1998 ging bei Reuters in Köln ein achtseitiges, als authentisch eingestuftes Schreiben ein, in dem die RAF ihre Selbstauflösung verkündete. Darin heißt es: [22]

„Vor fast 28 Jahren, am 14. Mai 1970, entstand in einer Befreiungsaktion die RAF. Heute beenden wir dieses Projekt. Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte.“

Die Erklärung endet mit dem Gedenken an die Toten aus den eigenen Reihen, einer Liste von 26 Namen aus der Bewegung 2. Juni, der Revolutionären Zellen und der RAF selbst. Die 34 Opfer der RAF werden nicht erwähnt. Den Schlusspunkt bildet ein Zitat von Rosa Luxemburg:

„Die Revolution sagt:
ich war
ich bin
ich werde sein“

Angeblich vierte Generation

Im Jahr 2001 kam das Gerücht auf, die RAF habe sich neu gegründet und neue Täter würden auf die immer noch vorhandene Logistik der alten RAF zugreifen. Das gilt jedoch weithin als Übertreibung. Nach dem Ermittlungsstand der Behörden ist lediglich bewiesen, dass zwei noch Gesuchte, die der dritten Generation zugerechnet wurden, ein Jahr nach der Selbstauflösung einen Geldtransporter überfielen.

Im November 2000 wurde der Haftbefehl gegen Ernst Volker Staub und Daniela Klette vom Bundesgerichtshof wegen des Verdachts der Bildung einer neuen terroristischen Vereinigung und schweren Raubes erweitert.[23] Beide hatten am 20. Juli 1999 einen Geldtransport in Duisburg mit einer Panzerfaust und einem Schnellfeuergewehr überfallen und dabei mindestens 1 Million DM erbeutet.[24][25] Am 6. Februar 2001 leitete die Bundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen der erneuten Gründung einer terroristischen Vereinigung gegen Staub und Klette ein. Es bestünden Anhaltspunkte für die Gründung dieser Gruppe im Jahre 1999. Diese Gruppe könne noch auf Infrastrukturen der alten RAF, insbesondere Waffenverstecke und konspirative Wohnungen zurückgreifen.[26]

Seit der Mitteilung über die Eröffnung des Strafverfahrens wegen der Neugründung einer terroristischen Vereinigung 2001 wurde in der Öffentlichkeit nichts über den weiteren Verlauf oder weitere Hinweise auf das Bestehen dieser neuen Organisation bekannt. Eine vierte Generation hat es somit wahrscheinlich nie gegeben.

Ideologie

In den Schriften der RAF, vor allem in denen von Horst Mahler und Ulrike Meinhof, lassen sich maoistische Tendenzen nachweisen. Die Mitglieder der RAF setzten sich stark mit dem Neomarxismus der Frankfurter Schule auseinander, obgleich die Vertreter dieser Richtung sich entschieden vom Terrorismus distanzierten.

Die RAF-Vertreter opponierten stark gegen den als System bezeichneten Staatsapparat des damaligen Westdeutschlands, der Bundesrepublik Deutschland. Sie unterstellte den westlich-europäischen Gesellschaften, wie schon die studentische APO vor ihr, faschistoide Tendenzen und klagte insbesondere die angeblich nicht aufgearbeitete und immer noch wirkende nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands an.

Die erste Generation, darin vor allem die frühere Journalistin Ulrike Meinhof, entwickelte für ihre Radikalität eine Theorie, die sie in mehreren Schriften thematisierte. Aus der RAF gibt es eine ganze Reihe schriftlicher Erklärungen, darunter befinden sich vier Kampfschriften, die nach einer langen Gruppendiskussion entstanden sind.

Am 5. Juni 1970 erschien in der Zeitschrift Agit 883 als erste öffentliche programmatische Erklärung der RAF der Text „Die Rote Armee aufbauen!“ [6]

Am gleichen Tag trafen sich Ulrike Meinhof, Horst Mahler, Andreas Baader und Gudrun Ensslin in Berlin konspirativ mit der französischen Journalistin Michèle Ray. Auf einem Tonband, dessen Wortlaut der Spiegel später in „unredigierten Auszügen“ abdruckte, erklärte Meinhof:

„Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen der Typ in Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch, und so haben wir uns mit ihm auseinanderzusetzen. Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden.“

Ulrike Meinhof[27]

Meinhof rechtfertigte die Befreiung Baaders und die Aufnahme des bewaffneten Kampfes und setzt sich mit den kritischen Reaktionen innerhalb der Linken auseinander. Sie stellte fest: „Die intellektuelle Linke hat die Aktion im großen und ganzen abgelehnt.“ Diese Kritik könne ignoriert werden, weil „man zu einer politischen Zusammenarbeit kommen muss (…) mit dem Teil des Proletariats, der keine Gratifikation dafür erhält (…) dass er sich ausbeuten lässt.“ Meinhof kritisierte:

„… die Linken [haben] begriffen, dass die Revolution nicht von ihnen gemacht werden wird sondern vom Proletariat, dass man also in die Fabriken zu gehen hat und in die Stadtteile und dass die Organisierung stattzufinden hat. Nur sind wir der Auffassung, dass die Organisierung des Proletariats ein Popanz dann ist, wenn man nicht gleichzeitig anfängt, das zu tun, was wir jetzt tun, nämlich die Rote Armee aufzubauen.“

Damit ist der Name genannt, unter dem die Gruppe fortan agiert. Das Wort „Fraktion“ wird kurze Zeit später hinzugefügt. Die RAF erkennt später in Das Konzept Stadtguerilla das Tonband-Interview nicht als Stellungnahme der gesamten Gruppe an.

„Das Konzept Stadtguerilla“ – April 1971

Ein Jahr nach Die Rote Armee aufbauen! erschien das erste ausführliche Positionspapier der RAF, Das Konzept Stadtguerilla.[9] Die vierzehnseitige Schrift wurde an linke Gruppen und Einzelpersonen verschickt. Es ist die umfassende Begründung der „Aufnahme des bewaffneten Kampfes“. Die Schrift ist in sechs Abschnitte unterteilt.

Im ersten Abschnitt Konkrete Antworten auf konkrete Fragen wird die bewaffnete Baader-Befreiung gerechtfertigt. Es wird erklärt, dass die Zeit zum bewaffneten Kampf nun reif sei. Wörtlich heißt es:

„Wir behaupten, dass die Organisierung von bewaffneten Widerstandsgruppen zu diesem Zeitpunkt in der Bundesrepublik und Westberlin richtig ist, möglich ist, gerechtfertigt ist. Dass es richtig, möglich und gerechtfertigt ist, hier und jetzt Stadtguerilla zu machen. Dass der bewaffnete Kampf als ‚die höchste Form des Marxismus-Leninismus‘ (Mao) jetzt begonnen werden kann und muss, dass es ohne das keinen antiimperialistischen Kampf in den Metropolen gibt. “

Außerdem wird auf den Fahndungsdruck hingewiesen, dem die Gruppe seitdem ausgesetzt war. Die Schießereien bei Verhaftungsversuchen, denen RAF-Mitglied Petra Schelm und mehrere Polizisten zum Opfer fielen, wurden thematisiert:

„Am 14. Mai, ebenso wie in Frankfurt, wo zwei von uns abgehauen sind, als sie verhaftet werden sollten, weil wir uns nicht einfach verhaften lassen – haben die Bullen zuerst geschossen. Die Bullen haben jedesmal gezielte Schüsse abgegeben. Wir haben zum Teil überhaupt nicht geschossen, und wenn, dann nicht gezielt: in Berlin, in Nürnberg, in Frankfurt. Das ist nachweisbar, weil es wahr ist. Wir machen nicht ‚rücksichtslos von der Waffe Gebrauch‘. Der Bulle (…) befindet sich nicht im Befehlsnotstand. Wir schießen, wenn auf uns geschossen wird. Den Bullen, der uns laufen läßt, lassen wir auch laufen.[9]

Im zweiten Abschnitt Metropole Bundesrepublik hieß es, die sozial-liberale Koalition absorbiere die Unzufriedenheit der außerparlamentarischen Opposition. Es wird behauptet, durch Entwicklungs- und Militärhilfe an US-Kriegen beteiligt, profitiere die Bundesrepublik von der Ausbeutung der Dritten Welt.

Im dritten Abschnitt Studentenrevolte erklärt die RAF die Studentenbewegung zu ihrer Vorgeschichte. Diese sei zerfallen, weil es ihr nicht gelungen sei, eine ihren Zielen angemessene Praxis zu entwickeln, heißt es.

Im vierten Abschnitt Primat der Praxis wird von einer die Arbeiterklasse vereinenden Strategie gesprochen. Voraussetzung für den Vereinheitlichungsprozess sei die „revolutionäre Initiative“ und die „praktische revolutionäre Intervention der Avantgarde“. Des Weiteren wird der proletarische Internationalismus benannt und die Diktatur des Proletariats angekündigt. Fazit dieses Abschnittes ist die Einschätzung, dass es nun Zeit für den bewaffneten Kampf sei.

Im fünften Abschnitt Stadtguerilla wird auf südamerikanische Guerillakämpfer, insbesondere die Tupamaros in Uruguay verwiesen. Schwache revolutionäre Kräfte seien wie in Südamerika nur zu einer Guerillataktik in der Lage. Wörtlich heißt es, das Konzept Stadtguerilla ziele darauf ab, „den staatlichen Herrschaftsapparat an einzelnen Punkten zu destruieren, stellenweise außer Kraft zu setzen, den Mythos von der Allgegenwart des Systems und seiner Unverletzbarkeit zu zerstören.“

Im sechsten Abschnitt Legalität und Illegalität setzt sich Ulrike Meinhof mit der damals populären These „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ auseinander. Sie warnt vor blindem Aktionismus und vor vorschneller Aufgabe der Legalität. Im weiteren beschreibt sie die RAF als Bindeglied zwischen legalen und illegalen Kräften und zwischen Widerstandsgruppen aus allen anderen Ländern. Die RAF sei die sofortige revolutionäre Intervention, als Beitrag zur kommunistischen Weltrevolution. Wörtlich heißt es:

„Die Pflicht eines Revolutionärs ist, immer zu kämpfen, trotzdem zu kämpfen, bis zum Tod zu kämpfen – Es gibt keinen revolutionären Kampf und hat noch keinen gegeben, dessen Moral nicht diese gewesen wäre: Russland, China, Kuba, Algerien, Palästina, Vietnam. (…) Von bewaffneter Propaganda werden wir nicht reden, sondern wir werden sie machen.“

Zusammenfassend ist zu sagen, dass in der ersten RAF-Schrift die klare Abtrennung vom Feind, also vom Staat, im Vordergrund steht. Der bewaffnete Kampf aus dem Untergrund wird gerechtfertigt und ideologisch untermauert. Die RAF sieht sich als Vorreiter einer internationalen kommunistischen Bewegung. Es heißt:

„… weil wir Kommunisten sind und es davon, ob die Kommunisten sich organisieren und kämpfen, abhängt, ob Terror und Repression nur Angst und Resignation bewirken oder Widerstand und Klassenhaß und Solidarität provozieren, ob das hier alles so glatt im Sinn des Imperialismus über die Bühne geht oder nicht.“

Zwei Monate nach dem Konzept Stadtguerilla erscheint im Juni 1971 in Berlin das Papier Die Lücken der revolutionären Theorie schließen – Die Rote Armee aufbauen. Das 65-Seiten-Papier wurde von Horst Mahler in der Haft verfasst. In der Schrift bezeichnet Mahler den „bewaffneten Kampf als höchste Form des Klassenkampfes“, denn die „besitzenden Klassen“ hätten sich „den bestimmenden Einfluss auf die staatlichen Machthebel“ gesichert. Der Rechtsanwalt erklärt, Voraussetzung für die „Revolution der Massen“ sei die „Entwöhnung vom Gehorsam gegenüber der bürgerlichen Rechtsordnung“. Nach dem Ausschluss Mahlers aus der RAF im Juni 1974 wird dieser Text von der Gruppe nicht mehr als eine ihrer theoretischen Äußerungen anerkannt.

„Stadtguerilla und Klassenkampf“ – April 1972

18 Monate später, im April 1972, wurde das sechzigseitige Papier Rote Armee Fraktion – Stadtguerilla und Klassenkampf im Bundesgebiet verschickt. Verfasserin war Ulrike Meinhof.

Im Vorwort glorifiziert Meinhof den Tod der im Rahmen der RAF-Fahndung erschossenen Gruppenmitglieder und Unterstützer Petra Schelm, Georg von Rauch und Thomas Weisbecker. Wörtlich heißt es:

„Petra, Georg und Thomas starben im Kampf gegen das Sterben im Dienst der Ausbeuter. Sie wurden ermordet, damit das Kapital ungestört weitermorden kann und damit die Leute weiterhin denken müssen, dass man nichts dagegen machen kann. Aber der Kampf hat erst begonnen!“

Meinhof versucht in drei Kapiteln die Verknüpfung von Ausbeutung und Politik zu beweisen. In allen Kapiteln wird behauptet, immer mehr Menschen seien mit dem kapitalistischen System unzufrieden, was sich in immer größeren Widerstandsaktionen äußere. Immer wieder kommt Meinhof auf die Bedeutung der Praxis, also des bewaffneten Kampfes, zu sprechen. Wörtlich heißt es:

„Im gegenwärtigen Stadium der Geschichte kann niemand mehr bestreiten, dass eine bewaffnete Gruppe, so klein sie auch sein mag, bessere Aussichten hat, sich in eine große Volksarmee zu verwandeln, als eine Gruppe, die sich darauf beschränkt, revolutionäre Lehrsätze zu verkünden.“

Im vierten Abschnitt Über aktuelle Einzelfragen wird das Thema Verrat angesprochen. Verräter seien von der Revolution auszuschließen, auch wenn sie „arme Schweine“ seien. Was genau damit gemeint ist, bleibt offen. Im weiteren werden die Banküberfälle der RAF gerechtfertigt und als „Enteignungsaktionen“ bezeichnet. In den Schlußsätzen entschuldigt sich Meinhof bei den Sympathisanten, dass die RAF sich bisher mit logistischem Aufbau befasse und keine „populären Aktionen“ starte. Dies sei nur eine Frage der Zeit, kündigt sie an. Die Schrift endet mit einigen Parolen, wie „Dem Volke dienen!“, „Der revolutionäre Guerilla aufbauen!“ und „Sieg dem Volkskrieg!“

Die sogenannte zweite RAF-Kampfschrift ist vom Leben im Untergrund geprägt. Verrat ist zum Thema geworden. Karl-Heinz Ruhland und Peter Homann hatten die Gruppe verlassen und umfangreich ausgesagt. Meinhofs Solidaritätsappell ist ein eindeutiges Zeichen, dass es für die Gruppe 1972 immer schwieriger wird, Quartiere zu finden. Ihre Rechtfertigung der Banküberfälle ist eine Art Antwort auf in der Linken aufkommende Kritik an diesen Aktionen. Die Sympathisanten, die nun endlich „populäre Aktionen“ sehen wollen, werden zur Geduld ermahnt.

„Die Aktion des Schwarzen September in München“ – November 1972

Ein halbes Jahr später, im November 1972, erscheint die dritte RAF-Schrift Rote Armee Fraktion – Die Aktion des Schwarzen September in München – Zur Strategie des antiimperialistischen Kampfes. Verfasserin ist wieder Ulrike Meinhof. Sie kommentiert die am 5. September 1972 erfolgte Geiselnahme von München, bei der elf Geiseln starben:

„Die Aktion des Schwarzen September hat das Wesen imperialistischer Herrschaft und des antiimperialistischen Kampfes auf eine Weise durchschaubar und erkennbar gemacht wie noch keine revolutionäre Aktion in Westdeutschland oder Westberlin. Sie war gleichzeitig antiimperialistisch, antifaschistisch und internationalistisch.“

Die westdeutsche Linke könne angesichts dieser Aktion ihre politische Identität wiederfinden, behauptet Meinhof.

Die Schrift ist in vier Abschnitte unterteilt. Imperialismus, Opportunismus, Faschismus und Die antiimperialistische Aktion. Meinhof prangert „die multinationalen Konzerne“ an, die Kriege gegen die Dritte Welt unterstützten. Meinhof setzt sich im zweiten Teil mit Marx-Forschung auseinander und nennt den linken Professor Oskar Negt einen Opportunisten. Dieser hatte zuvor die RAF-Aktionen als „unpolitisch“ kritisiert. Immer wieder lobt Meinhof in dieser Schrift die Morde von München. Die Schrift endet mit dem Satz:

„Die Aktion des Schwarzen September wird aus dem Gedächtnis des antiimperialistischen Kampfes nicht mehr zu verdrängen sein.“

Der gesamte Text spiegelt Meinhofs Resignation und Wut wider. Sie schrieb ihn kurz nach ihrer Verhaftung im September und Oktober 1972 in der Zelle in Köln. Jemand schmuggelte ihn nach draußen. Es taucht erstmalig der Gedanke auf, verhaftete Genossen durch Terrorakte freizupressen. Die palästinensischen Terroristen hatten in München die Entlassung in Israel inhaftierter Komplizen gefordert. Dieser Ansatz wird von Meinhof übernommen.

Im Umgang mit der bundesdeutschen Linken, speziell mit der Sympathisantenszene, stellt die sogenannte dritte RAF-Schrift einen Wandel dar. War in der ersten noch die Rede von einer kommunistischen Weltbewegung und in der zweiten von einem liebevollen Umgang miteinander, so enthält diese Schrift einige Thesen, die denen der westdeutschen Linken fundamental widersprechen. Nicht nur, dass die Morde an Israelis von München bejubelt werden, sie sollen sogar der Identitätsfindung dienen. Zusammenfassend spiegelt diese Entwicklung die Realität wider. Ende 1972 ist die RAF isoliert, im Abseits des linken Spektrums. Nur noch vereinzelt sind Sympathisanten bereit, RAF-Mitgliedern Unterschlupf zu gewähren. Immer häufiger „verraten“ die Unterschlupfgeber die Terroristen. Ulrike Meinhof wird 1972 verhaftet, weil ein Lehrer, der Kontakte zur linken Szene unterhielt, sie erst aufnahm und dann die Polizei informierte. Meinhofs Verbitterung darüber ist der gesamten Schrift anzumerken. Sie scheint nicht zu verstehen, warum die linke Szene den radikalen Weg der RAF nicht billigt. Einige Analysten bewerten die düsteren Teile dieser sehr theoretisch gehaltenen Schrift als Ankündigung Meinhofs, sich das Leben zu nehmen. Diese Deutung der Schrift ist umstritten, wird aber übergreifend als möglich eingestuft.

1977 erscheint offiziell das 600-Seiten-Buch Texte: der RAF. Eine Zusammenstellung aus Schriften, Selbstbezichtigungsschreiben und Prozesserklärungen.

„Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front“ – Mai 1982

Im Mai 1982 taucht eine zwanzigseitige Grundsatzschrift mit dem Titel Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front, auch Mai-Papier genannt, auf, später wird es von der tageszeitung abgedruckt. Dies war die erste Grundsatzschrift nach zehn Jahren und bis heute die letzte. Die Gruppe behauptet von sich, „durch die Wirkung, die die Konfrontation entwickelt hat, stärker als vorher hervorgekommen“ zu sein. Es werden Fehler in den Aktionen des Jahres 1977 eingeräumt und eine neue Formel entworfen, die lautete „Guerilla und Widerstand. Eine Front.“ Die Autoren entwerfen das Bild einer noch zu organisierenden „antiimperialistischen Front“ in Westeuropa, die eng bei „koordinierten militanten Projekten“ zusammenarbeitet. Die RAF behauptet, dass es weltweit eine „Einheit der imperialistischen Reaktion“ gebe. Es heißt weiterhin: „Die Entwicklung in Westeuropa ist zu einem Angelpunkt in der weltweiten Auseinandersetzung geworden.“ Die Schrift ist voll von militärischen Ausdrücken wie Front, Offensive und Mobilisierung. Die RAF versucht mit dieser Schrift, Zustimmung zu ernten und neue Anhänger zu gewinnen. Vor allem die Autonomen werden zur Zusammenarbeit aufgefordert.[28] Die Schrift enthält die Erkenntnis, dass eine Gruppe von zwanzig Vorkämpfern alleine keine revolutionäre Situation herstellen könne und auf Unterstützung aus dem sogenannten Widerstand angewiesen sei. Die Schrift kündigt die Zusammenarbeit mit anderen westeuropäischen Terrorgruppen, wie der Action Directe in Frankreich, den Brigate Rosse in Italien oder den Cellules Communistes Combattantes in Belgien an.

Das Papier enthält viele Sätze wie

„wenn der Kampf der Guerilla die eigene Sache ist, kann die Verwirklichung davon nur sein, sich selbst – auf welcher Ebene auch immer politisch und praktisch in den Zusammenhang der Strategie der Guerilla stellen.“

und wird auch von Linken als schwerfällig und inhaltslos verurteilt. Die taz schrieb in ihrem Kommentar, das Papier vertusche

„wortgewaltig die eigene Perspektivlosigkeit.“ Mit Nachdruck verwehrt man sich gegen „die Bevormundung durch ein paar Polit-Intellektuelle, die sich besonders revolutionär vorkommen, weil sie ein Maschinengewehr im Schrank haben. RAF – verpißt euch!“

taz Kommentar [29]

Die auch Widerstandspapier genannte Schrift fand keinen Anklang in der linken Szene und sorgte für Ablehnung.

Aus der dritten Generation der RAF gibt es keine Grundsatzschrift und keine belegte theoretische Äußerung, die als Standpunkt der Gruppe zu werten wäre. Bis auf kurze Bekennerschreiben existieren kaum Aufzeichnungen seit 1982.

Rezeption

Die RAF-Schriften wurden in der breiten Öffentlichkeit nicht diskutiert. Dies galt zum Teil auch für viele kritische Meinungsäußerungen wie beispielsweise den Text des Göttinger Mescalero über das Buback-Attentat oder ein Fernsehinterview Daniel Cohn-Bendits in der ARD zum Tod Schleyers. Diese wurden in der öffentlichen Diskussion kaum differenziert von den Schriften der RAF behandelt und zuweilen als Positionen von „Sympathisanten“ der Terroristen diskreditiert.

Theorie und Praxis der RAF wurden von maßgeblichen linken Intellektuellen der damaligen Zeit verurteilt. In seinen Tagebüchern sprach beispielsweise Rudi Dutschke von RAF-Dummheit und sagte:

„Die negativen Auswirkungen der RAF-Scheiße sind vielerorts erkennbar, CDU/CSU im besonderen, Regierung im allgemeinen und RAF-Kacke im einzelnen scheinen verheiratet zu sein: um den politischen Klassenkampf zu hemmen!“

Rudi Dutschke

Nach dem Überfall der RAF auf die bundesdeutsche Botschaft in Stockholm sagte Herbert Marcuse, dessen Schriften die Studentenbewegung stark beeinflusst hatten, in einem Interview der ARD auf die Fragen, ob sich die RAF nicht auf ihn berufen könne, und ob die Terroristen politische Überzeugungstäter seien:

„Ich betrachte mich immer noch als Marxisten. Der Marxismus lehnt den Terror … individuellen Terror und Terror kleiner Gruppen ohne Massenbasis als revolutionäre Waffe ab … Subjektiv ist anzunehmen, dass sie ihre Aktion für eine politische Aktion halten und gehalten haben. Objektiv ist das nicht der Fall. Wenn politische Aktion willentlich zum Opfer von Unschuldigen führt, dann ist das genau der Punkt, wo politische Aktion, subjektiv politische Aktion, in Verbrechen umschlägt.“

Herbert Marcuse[30]

Inhaftierungen

Mit Birgit Hogefeld (seit 1993) ist heute noch eine der ehemaligen RAF-Angehörigen in einem deutschen Gefängnis inhaftiert. Christian Klar wurde am 19. Dezember 2008 nach 26 Jahren Haft auf Bewährung entlassen, Eva Haule (inhaftiert seit 1986) wurde am 17. August 2007 auf Bewährung entlassen, Brigitte Mohnhaupt (wie Klar seit 1982 inhaftiert) wurde nach 24 Jahren am 25. März 2007 entlassen. Hanna Krabbe war von 1975 bis 1996 inhaftiert. Rolf Clemens Wagner, der vornehmlich in den 1970ern für die RAF aktiv war, wurde am 9. Dezember 2003 nach 24 Jahren aus der Haft entlassen. Adelheid Schulz, die unter anderem wegen ihrer Beteiligung an der Schleyer-Entführung zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, wurde am 1. Februar 2002 vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau begnadigt. Schulz genoss zuvor schon seit Oktober 1998 wegen ihres Gesundheitszustandes Haftunterbrechung. Im Oktober 2001 wurde die Haftstrafe Rolf Heißlers zur Bewährung ausgesetzt, er war 1982 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Ex-Terroristin Andrea Klump sitzt seit 2001 ebenfalls eine Haftstrafe ab, der Vorwurf der RAF-Zugehörigkeit wird jedoch von Klump bestritten und ist mittlerweile von einem Gericht fallengelassen worden. Nach sieben mutmaßlichen Angehörigen der RAF wird bis heute gefahndet, unter anderem nach Friederike Krabbe, Daniela Klette, Ernst Volker Staub und Burkhard Garweg.[31][32]

Siehe auch

Filme

Literatur

Bibliografien
  • Terrorismus und Gewalt. Auswahlbibliographie mit Annotationen. Zusammengestellt von Günther Hoherz. Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste, Bonn 1975 (Bibliographie Nr. 43)
  • Terrorismus – Gestern – Heute – Morgen. Eine Auswahlbibliographie von Volker Tutenberg und Christl Pollak. Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, München 1978. (Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte. Weltkriegsbücherei Stuttgart. Neue Folge der Bibliographien der Weltkriegsbücherei, H. 17), ISBN 3-7637-0218-0
  • Terrorismus und Gewalt. 1975–77. Auswahlbibliographie. Zusammengestellt von Günther Hoherz. Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste, Bonn, 1978. (Bibliographie Nr. 49)
  • Uwe Backes, Eckhard Jesse: Totalitarismus – Extremismus – Terrorismus. Ein Literaturführer und Wegweiser zur Extremismusforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Verlag Leske + Budrich, Opladen 19852. (Analysen 38), ISBN 3-8100-0437-5
  • Burkhard von Schassen, Christof Kalden: Terrorismus. Eine Auswahlbibliographie. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1989. (Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte. Weltkriegsbücherei Stuttgart. Neue Folge der Bibliographien der Weltkriegsbücherei, Bd. 27), ISBN 3-7637-0232-6
  • Peter Hein: Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD und Westberlin. Eine Bibliographie. Edition ID-Archiv im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG), Amsterdam 1989, ISBN 3-89408-102-3 (als PDF)
  • Peter Hein: Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD. Ergänzungsband zur Bibliographie. Edition ID-Archiv, Berlin/Amsterdam 1993, ISBN 3-89408-103-3 (formal falsche ISBN)
  • Auswahlbibliographie: Diskussionsbeiträge zur Politik der RAF und der politischen Gefangenen seit April 1992. in: ID-Archiv im Internationalen Institut für Sozialgeschichte/Amsterdam (Hrsg.): „wir haben mehr fragen als antworten“. RAF. diskussionen 1992–1994. Edition ID-Archiv, Berlin/Amsterdam 1995, S. 367–383, ISBN 3-89408-044-2
Umfassende Darstellungen
Sammlungen von Schriften der RAF
  • Pieter Bakker Schut: Das Info. Briefe der Gefangenen aus der RAF 1973–1977. Dokumente (Stammheim). Neuer Malik Verlag, Kiel 1987, ISBN 3-89029-019-1
  • Martin Hoffmann (Hrsg.) Rote Armee Fraktion. Texte und Materialien zur Geschichte der RAF. ID-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-89408-065-5 (als PDF)
  • ID-Archiv im Internationalen Institut für Sozialgeschichte/Amsterdam (Hrsg.): „wir haben mehr fragen als antworten“. RAF. diskussionen 1992–1994. Edition ID-Archiv, Berlin und Amsterdam 1995, ISBN 3-89408-044-2
  • Internationales Komitee zur Verteidigung politischer Gefangener in Westeuropa (ivk) – Sektion BRD, Stuttgart (Hrsg.): texte: der RAF. Verlag Bo Cavefors, Lund, Dezember 1977, ISBN 91-504-0685-X
  • Christiane Schneider (Hrsg.): Ausgewählte Dokumente der Zeitgeschichte: Bundesrepublik Deutschland (BRD) – Rote Armee Fraktion (RAF). Verlagsgesellschaft Politische Berichte, Köln 1987, ISBN 3-926922-00-1 (als HTML)
Zu Einzelaspekten
  • Amnesty International (Hrsg.): Amnesty Internationals Arbeit zu den Haftbedingungen in der Bundesrepublik Deutschland für Personen, die politisch motivierter Verbrechen verdächtigt werden oder wegen solcher Verbrechen verurteilt sind: Isolation und Isolationshaft. amnesty international publications, Bonn 1980
  • Angriff auf das Herz des Staates. Soziale Entwicklung und Terrorismus. Analysen von Henner Hess, Martin Moerings, Dieter Paas, Sebastian Scheerer und Heinz Steinert. 2 Bände. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-11490-5 und ISBN 3-518-11491-3
  • Pieter Bakker Schut (Hrsg.): Todesschüsse, Isolationshaft, Eingriffe ins Verteidigungsrecht. Verlag Rote Säge, Berlin 1995, ISBN 3-931591-00-X
  • Pieter Bakker Schut: 20 Jahre Stammheim – Die notwendige Korrektur der herrschenden Meinung. Pahl-Rugenstein Verlag, Bonn 1997, ISBN 3-89144-247-5 [20072, ISBN 978-3-89144-247-0; Erstausgabe: Stammheim. Der Prozess gegen die Rote Armee Fraktion. Neuer Malik Verlag, Kiel 1986, ISBN 3-89029-010-8; als broschierte Sonderausgabe: Neuer Malik Verlag, Kiel 1989, ISBN 3-89029-055-8]; (Rezension von Klaus Croissant)
  • Hanno Balz: Von Terroristen, Sympathisanten und dem starken Staat: Die öffentliche Debatte über die RAF in den 70er Jahren. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3593387239
  • BAMBULE (Hrsg.): Der Tod Ulrike Meinhofs. Bericht der Internationalen Untersuchungskommission. Unrast-Verlag, Münster 2001, ISBN 3-89771-952-5
  • Klaus Weinhauer/Jörg Requate/Heinz-Gerhard Haupt (Hrsg.):Terrorismus in der Bundesrepublik: Medien, Staat und Subkulturen in den 1970er Jahren. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3593380377
  • Uta Demes: Die Binnenstruktur der RAF. Divergenz zwischen postulierter und tatsächlicher Gruppenrealität. Waxmann Verlag, Münster/New York/München/Berlin 1994. ISBN 3-89325-248-7
  • Alexander Straßner: Die dritte Generation der RAF. Entstehung, Struktur, Funktionslogik und Zerfall einer terroristischen Organisation. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2003, ISBN 3-531-14114-7
  • Ulf G. Stuberger: In der Strafsache gegen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Jan-Carl Raspe, Ulrike Meinhof wegen Mordes u. a. – Dokumente aus dem Prozess. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg, 20072, ISBN 978-3-434-50607-2 (Erstauflage: Syndikat Buchgesellschaft, Frankfurt am Main 1977)
  • Ulf G. Stuberger: Die Tage von Stammheim – Als Augenzeuge beim RAF-Prozess. Herbig-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7766-2528-8
  • Christopher Tenfelde: Die Rote Armee Fraktion und die Strafjustiz. Anti-Terror-Gesetze und ihre Umsetzung im Stammheim-Prozess. Jonscher Verlag, Osnabrück 2009, zugl. Diss. Hannover 2009, ISBN 978-3981139938.
  • Karl-Heinz Weidenhammer: Selbstmord oder Mord? Das Todesermittlungsverfahren: Baader, Ensslin, Raspe. Malik Verlag, Kiel 1988, ISBN 3-89029-033-7 (als PDF)
  • Tobias Wunschik: Baader-Meinhofs Kinder. Die zweite Generation der RAF. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997 ISBN 3-531-13088-9
In der Belletristik und bildenden Kunst
  • 18. Oktober 1977 (Gemäldezyklus, 1988), von Gerhard Richter, Sammlung des Museum of Modern Art.
    Katalog: Gerhard Richter: 18. Oktober 1977. Museum Haus Esters Krefeld. Portikus Frankfurt am Main. Mit Beiträgen von Stefan Germer und Gerhard Storck. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 1989
  • Thomas Hoeps: Arbeit am Widerspruch. 'Terrorismus' in deutschen Romanen und Erzählungen (1837–1992). Thelem-Verlag, Dresden 2001, ISBN 3-933592-24-0 (Zugl. Dissertation, Universität Dresden 2000)
  • Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF. Ausstellung, kontrovers diskutierte Ausstellung mit Werken von 50 Künstlern, die von Ende Januar bis Mitte Mai 2005 in den Kunst-Werken Berlin zu sehen war (zur Diskussion siehe u. a. Wikinews-Artikel).
    Katalog: Klaus Biesenbach (Hrsg.): Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF-Ausstellung. 2 Bände. Steidl Verlag Göttingen/KW Institute for Contemporary Art, Kunst-Werke Berlin e. V., Berlin 2005, ISBN 3-86521-102-X
  • Alban Lefranc: Des foules, des bouches, des armes. Editions Léo Scheer, Melville 2006, ISBN 2-915341-38-9, Roman über Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Bernward Vesper und die Entstehung der RAF, (Interview über den Roman mit RFI Deutschland)
  • Alban Lefranc: Angriffe: Fassbinder. Vesper. Nico. Blumenbar Verlag, München 2008. ISBN 978-3-936738-43-8 ; „Angriffe“ auf der Webseite von Blumenbar
  • André Müller senior, Am Rubikon. Die schaudervollen Vorkommnisse in der Kommune V, Weltkreis Verlag, Dortmund 1987, ISBN 3-88142-401-6; satirischer Roman über die APO und die psychologische Genese der RAF.
  • Thomas Hecken, Avantgarde und Terrorismus, transcript Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-89942-500-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kraushaar: Denkmodelle der 68er-Bewegung; in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 22–23 2001, S. 14–27, Bundeszentrale für politische Bildung
  2. Mager, Spinnarke, Was wollen die Studenten? S. 112, Fischer-Verlag, November 1967. zitiert aus [www.glasnost.de].
  3. Die Zeit, Sonderdruck aus Nr. 23/67, 9. Juni 1967.
  4. Zur Situation 1969 bis Anfang 1970 siehe auch: rotaprint 25 (Hrsg.): agit 883. Bewegung Revolte Untergrund in Westberlin 1969–1972. Assoziation A, Hamburg und Berlin 2006, ISBN 3-935936-53-2 (insbesondere die Artikel von Hanno Balz und Michael Hahn). Sowie: Ralf Reinders, Ronald Fritzsch: Die Bewegung 2. Juni. Gespräche über Haschrebellen, Lorenzentführung, Knast. Edition ID-Archiv, Berlin und Amsterdam 1995, ISBN 3-89408-052-3.
  5. Vgl. Ernesto Che Guevara: Partisanenkrieg – eine Methode. Mensch und Sozialismus auf Kuba. Mit einem Vorwort von Erich Eisner (SDS München). Eigenverlag, SDS München, SDS Köln September 1966; Régis Debray: Revolution in der Revolution? Bewaffneter Kampf und politischer Kampf in Lateinamerika. Trikont Verlag, München 1967; Ernesto Che Guevara: Brief an das Exekutivsekretariat von OSPAAL: Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam. Das Wesen des Partisanenkampfes. Eingeleitet und übersetzt von Gaston Salvatore und Rudi Dutschke. Oberbaumverlag, 2. revidierte Aufl. o.J. [1968] (Reihe Kleine revolutionäre Bibliothek 1) [Erstausgabe unter dem Titel Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam. Oberbaumpresse, Berlin 1967]; Carlos Marighella: Minihandbuch des Stadtguerilleros In: Sozialistische Politik. Hrsg: Otto Suhr Institut Berlin. 2.Jg., Nr. 6/7 Juni 1970, S. 143–166; später In: Marcio M. Alves, Konrad Detrez, Carlos Marighela (Hrsg.): Zerschlagt die Wohlstandsinseln der Dritten Welt. Mit dem Handbuch der Guerilleros von Sao Paulo., Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1971 (Reihe: rororo aktuell 1453/1454), ISBN 3-499-11453-4. Vgl. auch: Fokustheorie.
  6. a b rotaprint 25 (Hrsg.): agit 883. Bewegung Revolte Untergrund in Westberlin 1969–1972. Assoziation A, Hamburg/Berlin 2006, ISBN 3-935936-53-2 Alle Ausgaben der 883 als Faksimile mit Titelseiten und Inhaltsregister als PDF Faksimile-Dokumentation der Erklärung und einer kurzen vorausgehenden Erklärung als PDF: agit 883 Nr. 61, 22. Mai 1970, S. 2 [1] und: agit 883, Nr. 62, 5. Juni 1970, S. 6. [2]; Martin Hoffmann (Hrsg.) Rote Armee Fraktion. Texte und Materialien zur Geschichte der RAF. ID-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-89408-065-5, S. 24ff. (als PDF)
  7. http://www.verfassungsschutz-bw.de/links/links_terrorismus_raf_chrono_druck.htm
  8. DER SPIEGEL 40/2007, S.76.
  9. a b c Das Konzept Stadtguerilla + Anmerkungen
  10. Im Konzept Stadtguerilla heißt es: „Wir schießen, wenn auf uns geschossen wird. Den Bullen, der uns laufen läßt, lassen wir auch laufen.“
  11.  :In Amnesty Internationals Arbeit zu den Haftbedingungen in der Bundesrepublik Deutschland für Personen, die politisch motivierter Verbrechen verdächtigt werden oder wegen solcher Verbrechen verurteilt sind: Isolation und Isolationshaft. Bonn, amnesty international publications 1980, S. 5ff, heißt es: „Bereits 1974, als sich viele weitere Mitglieder dieser Organisation [d.i. Rote Armee Fraktion] in Haft befanden, waren Behauptungen über Folter und Isolationshaft und die Anwendung von Techniken sensorischer Deprivation weiterverbreitet. Die Nachprüfung solcher Behauptungen ergab, dass eine immer grössere Zahl dieser Häftlinge während langer Zeiträume in Isolation gehalten wurde, sowohl vor wie auch nach ihrer rechtskräftigen Verurteilung. 1976/77 war es gewiss, dass sie in vielen Fällen bereits vier, fünf oder gar sechs Jahre unter unterschiedlichen Isolationsbedingungen inhaftiert waren, die von totaler Isolation und Isolationshaft bis zu Kleingruppen-Isolation reichten. Gegen Ende des Jahres 1977 [gab das] Internationale Exekutiv-Komitee der Organisation [d.i. amnesty international] eine Untersuchung in dieser Sache in Auftrag. Im Dezember 1978 wurde der endgültige Bericht dieser Untersuchung vorgelegt. Die Haftbedingungen der Häftlinge, deren Fälle im Verlauf dieser Untersuchung geprüft wurden, kamen schweren Formen der Isolation gleich. Anhand des herangezogenen Materials kam die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass viele Häftlinge deutliche Symptome aufwiesen, die dem oben beschriebenen allgemeinen Muster entsprechen, jedoch äußerst ausgeprägt waren und in einigen Fällen an die Auswirkungen sensorischer Deprivation in experimentellen Situationen erinnerten.“
  12. Horst Mahler: Der Foltervorwurf – eine Propagandalüge. In: Der Spiegel 50/1978, S. 62–65.
  13. Dokumentarfilm Sartre par lui-même, 1976.
  14. Artikel auf stern.de, Der Ankläger.
  15. Butz Peters: RAF, Terrorismus in Deutschland. S. 268/9, ISBN 3-426-80019-5.
  16. Die Welt, 4. April 2007, Die mörderische „Offensive 77“ begann zu Ostern.
  17. Quellen für die Zahl 250: Verfassungsschutzbericht 2005; Stefan Aust, Der Baader-Meinhof-Komplex, S. 256; Butz Peters: RAF, Terrorismus in Deutschland. S. 335, genauere Angaben gibt es nicht.
  18. Rote Armee Fraktion: An die, die mit uns kämpfen. Erklärung vom Januar 1986. in: Martin Hoffmann (Hrsg.) Rote Armee Fraktion. Texte und Materialien zur Geschichte der RAF. ID-Verlag, Berlin 1997, S. 348.
  19. Hogefeld über die Rote Armee Fraktion: „Wir waren sehr deutsch“. Der Spiegel, Nr. 42, 13. Oktober 1997, S. 169.
  20. [3] Der Spiegel, 24. Oktober 2007
  21. Alexander Straßner, Die dritte Generation der "Roten Armee Fraktion". Entstehung, Struktur, Funktionslogik und Zerfall einer terroristischen Organisation, VS-Verlag, Berlin 2003, S. 295
  22. Auflösungserklärung der RAF bei extremismus.com
  23. Fahndung nach Daniela Klette und Ernst Volker Staub
  24. Verfassungsschutzbericht Nordrhein-Westfalen von 2000, S. 61
  25. Gibt es eine neue Terrorgruppe?, WDR-Online, 15. Januar 2001
  26. Verfassungsschutzbericht Nordrhein-Westfalen 2001, S. 42 f.
  27. „Natürlich kann geschossen werden.“ Ulrike Meinhof über die Baader-Aktion. in: Der SPIEGEL Nr. 25 vom 15. Juni 1970, S. 74f.
  28. Anm.: das Kapitel Widerstand des Mai-Papiers spricht direkt die Hausbesetzerszene in Frankfurt, Hamburg und Berlin an und fordert zu größeren Aktionen auf
  29. taz Kommentar vom 26. Mai 1982, zitiert nach Peters, Butz, RAF-Terrorismus in Deutschland, S. 297, ISBN 3-426-80019-5
  30. Interview abgedruckt in: diskus, Frankfurter Studentenzeitung, Heft 1, 2. Juni 1975, S. 14.
  31. http://www.welt.de/politik/article714557/Die_verschwundenen_Terroristen_.html?print=yes
  32. http://www.bka.de/fahndung/personen/meistgesuchte/raf/index.html


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