Rover 213

Rover 213

Die Wagen der Rover 200-Serie sind Klein- bzw. Kompaktwagen, die von der MG Rover Group hergestellt wurden.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

SD3 (1984–1989)

Rover 200
Heck des 200

Die Geburtsstunde der 200er Reihe war 1984. Die erste gebaute Serie entstand unter dem Entwicklungscode XH bzw. SD3. Entwickelt wurde dieser Wagen ursprünglich von Honda als Honda Civic Stufenheck. Dieses Modell sollte die zuvor schon erfolgreich gebaute Serie Triumph Acclaim/Honda Ballade ersetzen, welche sich von 1981 bis 1984 als Triumph ca 280.000 mal verkauft hatte. Dieses Modell und die Planung für seinen Nachfolger, dem ersten Rovermodell 200 von 1984, waren noch unter dem großen Dachverband British-Leyland, unter dem sich – mit Ausnahme von Rolls Royce und Bentley, Aston-Martin und weniger anderer – fast die gesamte Autowelt Großbritanniens versammelt hatte, geplant und entwickelt worden. Da British-Leyland im Laufe der Jahre immer schwächer und weniger konkurrenzfähig geworden war, hatte man mit Honda 1978 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, der später mit einer 20-prozentiger Überkreuzbeteiligung an dem gemeinsamen Joint-Venture ausgebaut wurde. Damit ermöglichte Honda es den im automobilen Oberhaus agierenden Engländern, weitere Marktsegmente unterhalb des klassischen Rover-Segments zu erschließen, die unter British-Leyland bis dahin mehr schlecht als recht von Austin und Morris abgedeckt worden waren.

Hatte man bisher nur den großen Rover SD1 im Programm gehabt, der mit diversen Motorisierungen ab 2 Liter aufwärts den Markt für Oberklasse- und Geschäftswagen repräsentierte, so kam mit dem 200er, der als Rover 213 und Rover 216 debütierte, weiteres Kundenpotential hinzu. Dies war ermöglicht indem Triumph ersatzlos vom markt zurückgezogen wurde. Das neue Auto war eine ca. 4,20 Meter lange Limousine mit 4 Türen in klassischer Stufenheck-Auslegung. Die Motorisierung konnte man der Typbezeichnung entnehmen, die genau wie bei BMW als erstes die Baureihe nennt, und danach die Motorisierung. Ein Rover 216 war demnach ein Modell der 200er Reihe mit 1,6 Liter Hubraum. Die Autos wurden als 213 mit einer 1,3 Liter Honda-Maschine mit 73 PS und elektronischem Vergaser verkauft. Die 1,6 Liter-Maschine hatte 90 PS mit elektronischem Vergaser und als Einspritzer (EFI) Electronic Fuel Injection 102 PS. Die 1,6 Liter-Maschinen waren englische Motoren der S-Serie.

Bei der Innenausstattung hatten die Engländer etwas mehr Einfluss als beim Vormodell. Nase und Heck unterschied sich auch mehr wie mit dem Acclaim von seinem Honda Schwestermodell. Die Topversionen hießen Vitesse, angelehnt an den großen 8-Zylinder Rover oder Vanden Plas, die in Deutschland allerdings nicht erhältlich war. Die sportliche Version (Vitesse) und die Luxus-Version (Vanden Plas) mit Holz und Leder brachten dem Auto dann auch schnell den Respekt der Kundschaft und einen Ruf als einem würdigeren englischen Gegner der BMW 3er-Reihe ein. Die Ablösung des großen Rover SD1 brachte mit Einführung des Rover 800 im Jahre 1986 der Baureihe 200 1987 ein kleines Facelift mit Anleihen beim neuen Rover 800. 1989, nach sich jährlich steigernden Verkaufszahlen, wurde die Modellreihe auf dem Höhepunkt ihrer Bauzeit durch die XW-Reihe (Rover 200/Honda Concerto) abgelöst.

Der Nachfolger des Triumph Acclaim hatte sich erfolgreich zirka 300.000 Mal verkauft und Rover damit den Weg in ein neues Segment bereitet. Sein Nachfolger sollte diesen Erfolg noch einmal um ein Vielfaches übertreffen.

XW (1989–1995)

Rover 200
Heck des 200
Rover 200 Coupé

Der Rover 200/400 XW wurde von 1989 bis 1995 als drei- und fünftürige Fließhecklimousine, Stufenheck, Cabrio, Coupé und Tourer (Kombi) gebaut. Der Unterschied zwischen 400er oder 200er-Modellen liegt in der Karosserie. Der Rover 400 ist eine Stufenhecklimousine, die von Rover aus dem 200er entwickelt wurde und zu der bei Honda kein direktes Gegenstück existierte. Der Civic-Stufenheck war ein anderes Modell.

Die Motoren kamen zu Beginn der Produktion von Honda und leisteten 1,6 Liter Hubraum mit 90/112 (SOHC) bzw. 122 PS (DOHC) im Rover 216 GSI/GTi. Die Baureihe XW war großteils baugleich mit dem Honda Concerto HY in fünftüriger Form. Die Concertos für europäischen Märkte waren auf dem gleichen Band im Austin Rover Werk Longbridge in Birmingham gebaut. Rover entwickelte im Gegensatz zu Honda aus dem Grundmodell eine ganze Modellfamilie (ähnlich wie Opel beispielsweise beim Astra). Als Rover-Exclusiv-Modelle gab es einen 3-Türer als Rover 216 GTI bzw. 220 GSI. Für die Modelle Cabriolet Rover 214, Rover 216 die 1991 erschienen und über den Produktionsschluss des XW hinaus parallel zum Nachfolger RF bis 1998 gebaut wurden, mit dessen neuem Armaturenbrett und den K-Serien-Motoren, gab es ebenfalls keine Parallelmodelle bei Honda.Das größere Modell 216 hatte ein elektrisches Verdeck und konnte mit Leder bestellt werden. Es gab auch Sondermodelle, die mit Leder ausgestattet waren.

Ebenfalls einzigartig war das Rover-Coupé, ein Sportwagen, der gegen Opel Calibra, Alfa GTV, VW Corrado und Fiat Coupé antrat. Die Versionen hießen 216 und 220, wobei letzterer auch als Turboversion erhältlich war. Das Besondere an dem Auto war das sogenannte "Targadach", ein geteiltes Glasdach, das in zwei Hälften oder auch vollständig herausgenommen werden konnte.

Eine weitere Rover-Entwicklung war die 4-türige Limousine, die als Rover 400 vermarktet eine eigene Baureihe begründen sollte, und als eigentlicher Nachfolger des ersten (Stufenheck) Rover 200 (1984 bis 1989) fungieren sollte (seinerzeit ebenfalls mit Stufenheck).

Die letzte Besonderheit war der 400 Tourer, ein aus dem Baukastensystem – auf der gestreckten 400 Limousine Bodengruppe – entwickelter Kombi, der eher als Edel-Transporter, denn wirklich als Lastenkombi geplant war. Im Vergleich mit dem damaligen 3er Touring von BMW sind Ähnlichkeiten auffällig, obwohl es keine Übereinstimmungen bei den Bauteilen gab. Da der Rover-Tourer erheblich preiswerter war als das BMW-Modell, ließ BMW als neuer Rover-Eigner (1994–2000) nach Übernahme die Produktion des Tourers bald auslaufen.

Bei den Motorisierungen konnte man auf ein weites Angebot von Benzinern von Honda wie auch von Rover zurückgreifen. Die Versionen in Deutschland umfassten 1,4, 1,6, 2,0 Liter-Maschinen, Dieselmotoren von Peugeot mit 1,8 Litern (hier nicht angeboten) und 1,1 Liter Benzinern für Südeuropa. Anfangs wurden Hondamotoren eingebaut, die unter BMW (1994–2000) gegen Motoren der K-Serie und T-Serie von Rover getauscht wurden. Das Leistungsspektrum umfasste 60 PS im 1,1 Liter K-Serie bis zu 200 PS T-Serien Turbo-Motor, dem gleichen Motor der auch im Rover 620 Ti und im Rover 820 Turbo eingebaut wurde. In Großbritannien wurde der Turbo auch in die 400er Stufenheck-Limousine eingebaut. Die Autos standen auf dem englischen Heimatmarkt ebenfalls in Konkurrenz zur BMW 3er-Reihe, besonders in den Turboversionen. Während ihrer Produktionszeit von 1989 bis 1995 brachte es die gesamte XW-Modellreihe auf eine Million Einheiten. Somit war diese Serie die mit Abstand erfolgreichste Rover-Serie aller Zeiten und hielt mit 20 Prozent aller jemals gebauten Autos unter dem Namen Rover zwischen 1904 und dem Ende der Marke 2005, den Produktionsrekord.

RF (1995–2000)

Rover 214
Heck des 214

Der Nachfolger des XW war der RF. Gebaut wurde die RF-Reihe von 1995 bis 2000. Obwohl Ähnlichkeiten mit Hondamodellen augenfällig erschienen, war die RF-Reihe eine Eigenkonstruktion von Rover. Allerdings wurden einige Komponenten wie z.B. die vordere Bremsanlage tatsächlich auch beim Honda Civic verbaut.
Die Motorenliste umfasste zwei 1,4 L (75PS und 103PS), einen 1,6 L (112PS), den eher seltenen 1,8 L 16V mit oder ohne VVC (120 PS bzw. 145 PS), sowie einen 2,0 L Diesel – ab 1998 auch als Turbodiesel mit 105 PS (77 kW). Im europäischen Ausland wurde auch eine kleinere Benziner Version mit 1,1 L und 60 PS (44 kW) angeboten.

Modellbezeichnungen (Baujahre `95–`98 in Deutschland):

Benziner:

  • 214i – 1,4L 8V 55KW/75PS
  • 214Si – 1,4L 16V 75KW/103PS
  • 216Si – 1,6L 16V 82KW/112PS
  • 218Si – 1,8L 16V 88 kW/120 PS
  • 218Si – 1,8L 16V VVC 107KW/145PS
  • 200Vi – 1,8L 16V VVC 107KW/145PS

Diesel:

  • 220D – 2,0L 63KW/86PS
  • 220Sd – 2,0L 63KW/86PS
  • 220Sdi – 2,0L 77KW/105PS

Produktionsänderungen:

1995 – Produktionsbeginn Rover 200 RF.

1997 – ABS und ZV mit Fernbedienung bei allen Modellen serienmäßig. Ab diesem Jahr wurde außerdem die ZV-Quittierung über die Warnblinkern eingebaut.

1998 – Modellbezeichnung „Rover 200“ für alle Modellen vereinheitlicht. Außerdem wurde an der Hinterachse nun serienmäßig Scheibenbremsen statt der Trommelbremsanlage verbaut.

Rover 25 (2000–2005)

Rover 25 (2000–2004)

Eine überarbeitete Version, genannt Rover 25 wurde im Herbst 1999 für das Modelljahr 2000 vorgestellt. Diese Version hatte eine an den größeren Rover 75 angelehnte Front. Das Fahrgestell wurde verbessert, um ein sportlicheres Handling zu ermöglichen, wobei die Einstellungen vom Typ 200 Vi übernommen wurden. Die Front war neu gestaltet worden, um die Familienähnlichkeit zu anderen Modellen (wie z.B. dem Rover 75) augenfälliger zu machen, dennoch war die Verwandtschaft mit der 200er-Serie deutlich erkennbar. Die Benzinmotoren wurden leicht überarbeitet. So entfiel der kleine 1,4L 8V mit 75 PS und wurde durch einen 1,4L 16V mit 84 PS ersetzt. Dasselbe 1,4L Aggregat leistet mit einer größeren Drosselklappe ebenfalls 103 PS im Rover 25. Der 1,6L-Motor, vormals mit 112 PS, wurde durch eine 109 PS-Variante ersetzt. Der 2,0 L Diesel vom Vorgänger wurde nun mit 101 PS (im europäischen Ausland auch mit 113 PS) angeboten. Ende 2000 gab es auch einen sparsamen, aber starken 1,1 L 16V-Motor mit 75 PS im Rover 25, der gegenüber gleichartigen 1,2 L- und 1,3 L-Maschinen überdurchschnittlich leistungsfähig war.

Die Modellbezeichnungen in der 25er Serie erfolgten nicht wie in der 200er-Serie nach der Motorisierung. In Deutschland wurden die Modelle nach den Ausstattungslinien Basic, Classic, Charme, Celeste, Sport und Sport Plus differenziert.

Übersicht Motoren:

Benziner:

  • 1,4L 4-Zyl. 16V 84 PS
  • 1,4L 4-Zyl. 16V 103 PS
  • 1,6L 4-Zyl. 16V 109 PS
  • 1,8L 4-Zyl. 16V 117 PS
  • 1,8L 4-Zyl. 16V VVC 145 PS

Diesel:

  • 2,0L 4-Zyl. 101PS und 113 PS

Ein Werbefilm über den Rover 25, der ein drehendes Rouletterad zeigt, wurde von „Mono“ (Life in Mono) vertont.

Weniger als ein Jahr, nachdem der Rover 25 herausgekommen war, verkaufte BMW die Rover-Sparte an das Phoenix-Konsortium für die symbolische Summe von 10 GBP. Im Sommer 2001 führte die neu entstandene MG Rover Group eine sportliche Version des Rover 25 – den MG ZR – ein. Das Styling innen und außen war überarbeitet worden, und er verfügte nun über ein sportlicheres Fahrwerk. Die stärkste im Angebot war der 1,8 L VVC-Motor mit 160 bhp (119 kW), die dem Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von eingetragenen 210 km/h verlieh.

Rover 25 (2004–2005)

2004 wurden die Modelle 25 und ZR MG Rover Group außen und innen überarbeitet (Facelift MK II), so dass sie nun moderner und hochwertiger wirkten. Die meisten Änderungen aber gab es im Innenraum: ein völlig neues Design bei der Innenausstattung und der Instrumentierung. Die Produktion beider Fahrzeuge wurde 2005 eingestellt, als die Firma Vergleich anmelden musste.

Die Pläne für den Rover 25 wurden im Frühjahr 2005 von der „Shanghai Automotive Industry Corporation“ (SAIC) gekauft, während der neue Eigner Nanjing die Werkzeuge für das Modell besitzt. Mittlerweile wurden die beiden staatseigenen Unternehmen SAIC und Nanjing fusioniert. Geplant ist die Produktion eines Roewe 250, einem Ableger des Rover Streetwise (siehe hierzu auch Roewe).


Gesamtübersicht Motoren

Benziner:

  • 211 – 1,1L 4-Zyl. 8V – 60 PS/44 kW
  • 213 S – 1,3L 4-Zyl. 8V – 73 PS/54 kW
  • 214 i – 1,4L 4-Zyl. 8V – 75 PS/55 kW
  • 214 Si – 1,4L 4-Zyl. 16V – 103 PS/76 kW
  • 216 Vitesse – 1,6L 4-Zyl. – 102 PS/75 kW
  • 216 Si – 1,6L 4-Zyl. 16V - 112PS/82 kW
  • 216 GSi – 1,6L 4-Zyl. 16V – 112 PS/82 kW
  • 216 GTi – 1,6L 4-Zyl. 16V – 122 PS/90 kW
  • 218 Si – 1,8L 4-Zyl. 16V – 120 PS/88 kW
  • 218 Si – 1,8L VVC 4-Zyl. 16V – 145 PS/107 kW
  • 200 Vi – 1,8L VVC 4-Zyl. 16V – 145 PS/107 kW
  • 220 GSi – 2,0L 4-Zyl. 8V – 136 PS/100 kW
  • 220 Turbo – 2,0 L4-Zyl. 8V – 200 PS/147 kW
  • 25 – 1,1L 4-Zyl. 16V – 75 PS/55 kW
  • 25 – 1,4L 4-Zyl. 16V – 84 PS/62 kW
  • 25 – 1,4L 4-Zyl. 16V – 103 PS/76 kW
  • 25 – 1,6L 4-Zyl. 16V – 109 PS/80 kW
  • 25 – 1,8L 4-Zyl. 16V – 117 PS/86 kW
  • 25 – 1,8L 4-Zyl. 16V – VVC 145 PS/107 kW
  • MG ZR 105 1.4L 4-Zyl 16V – 103PS/76 kW
  • MG ZR 120 1.8L 4-Zyl 16V – 117PS/86 kW
  • MG ZR 160 1.8L VVC 4-Zyl 16V – 160PS/118KW

Diesel:

  • 218 D – 1,8L 4-Zyl. 8V – 88 PS/65 kW (von Peugeot)
  • 220 D – 2,0L 4-Zyl. 8V – 86 PS/63 kW
  • 220 SD – 2,0L 4-Zyl. 8V – 86 PS/63 kW
  • 220 SDi – 2,0L 4-Zyl. 8V – 105 PS/77 kW
  • 25 IDT – 2,0L 4-Zyl. 8V – 101 PS/74 kW
  • 25 IDT – 2,0L 4-Zyl. 8V – 113 PS/83 kW
  • MG ZR 101 – 2,0L 4-Zyl. 8V – 101PS/74 kW
  • MG ZR 115 – 2,0L 4-Zyl. 8V – 113PS/83 kW

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