Royal Deux-Ponts

Royal Deux-Ponts

Royal Deux-Ponts war ein deutsch-französisches Regiment von 1757 bis 2000.

Die Geschichte des Regiments begann eigentlich schon sechs Jahre vor seiner eigentlichen Gründung, im März 1751 mit dem Abschluss eines Freundschaftsbundes zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Christian IV., der aus der Linie Birkenfeld des Wittelsbachischen Fürstenhauses stammte, hatte traditionell eine enge Verbindung nach Frankreich. Schließlich war er durch seine elsässischen Besitzungen (z. B. Rappoltstein) lehnsabhängig vom französischen König. Er verpflichtet sich bei diesem Freundschaftsbündnis zur Aufstellung eines Bataillons für den mit ihm befreundeten König Ludwig XV. Wie eng die Beziehungen zwischen beiden waren, hat kürzlich die Münchener Ausstellung über die Marquise von Pompadour herausgearbeitet. Die langjährige Mätresse des Königs war eng mit Pfalzgraf Christian befreundet Aufgrund der Königlichen Verordnung, die Aufstellung eines deutschen Infanterieregimentes unter dem Namen Royal Deux-Ponts betreffend vom 19. Februar 1757 wurde das Regiment aufgestellt. Die Verhandlungen am Hofe führte der Zweibrücker Gesandte Georg Wilhelm von Pachelbell, sowie der erste Colonel Kommandant des Regimentes Karl Christian Wilhelm von Closen. Die Werbung begann bereits im September 1756, so dass im Februar 1757 schon 2.000 Mann unter Waffen standen. Das Regiment war in den Anfangstagen rund um Homburg und Zweibrücken stationiert. Die Feuertaufe erhielt das Regiment bei der Schlacht von Roßbach. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges kam das Regiment nach Thionville in Garnison.

Die Söhne Herzog Christian IV., dessen Ehe mit der Tänzerin Marianne Camasse, der späteren Gräfin von Forbach, vom Reich nicht anerkannt wurde und deren Kinder somit in der Erbfolge ausgeschlossen blieben, traten schon im Alter von 16 Jahren in das Regiment ein. Christian von Zweybrücken übernahm das Regiment 1777 als Colonel-Lieutnant und sein Bruder Wilhelm diente als Colonel en second, also als stellvertretender Regimentskommandeur. Das Regiment nahm mit dem unter Marschall Rochambeau geführten Expeditionscorps 17801783 am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der Schlacht von Yorktown, der deutschen Schlacht, teil. Die große Stunde des Regimentes kam am 14. Oktober 1781, als es darum ging, die Engländer, die sich zahlenmäßig überlegen in Yorktown verschanzt hatten, zur Aufgabe der Stadt zu bewegen. Wilhelm von Forbach führte mit seinem Bataillon den Angriff auf die Redoute 9 von Yorktown und trug durch die Erstürmung wesentlich dazu bei, dass die Engländer fünf Tage darauf, am 19. Oktober kapitulieren mussten. Mit ihren 29 Toten hatte das Regiment wesentlich dazu beigetragen, dass nun der amerikanischen Unabhängigkeit nichts mehr im Wege stand. Dieses Faktum wird bis heute von den Amerikanern außerordentlich gewürdigt, was Delegationen der Stadt Zweibrücken bei Besuchen in der Partnerstadt Yorktown immer wieder erleben dürfen.

Am 1. Januar 1791 wurde das Regiment in das 99. französisches Infanterie-Regiment umbenannt und stand bei Metz. Das Regiment diente auch in den Weltkriegen und wurde schließlich mit Standort Lyon im Jahre 2000 aufgelöst.

Weblinks

Zur Beteiligung am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg:


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