Royalbunker

Royalbunker

Royal Bunker ist ein Berliner Hip-Hop/Rap-Independent-Label. Organisator des Labels ist Marcus Staiger.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge des Labels liegen in einer gleichnamigen Kellerkneipe, in der sich 1998 mehrere Berliner MCs das erste Mal zu einer Open Mic Session trafen. Nach dem US-amerikanischem Vorbild des Freestylecafés (bekannte Organisationen sind das Project Blowed oder die Crew Freestyle Fellowship) konnten hierbei die Rapper ihr Können unter Beweis stellen oder sich mit anderen MCs im Battle-Rap messen.

Die Kneipe musste nach einem Jahr wegen Mietschulden des vorherigen Besitzers schließen und die Künstler suchten eine neue Plattform, um ihren Rap bekannt zu machen. Diese fanden sie beim Tapelabel Mikrokosmos, welches ungefähr zur gleichen Zeit wie die Royal Bunker Sessions gegründet wurde. Nach mehreren Veröffentlichungen lokaler Künstler löste sich das Label jedoch im Jahre 1999 aufgrund von Differenzen zwischen den Gründungsmitgliedern auf.

Nach der Trennung wurde Anfang 2000 die Labelarbeit kurze Zeit unter dem Namen Monopol weitergeführt, welcher allerdings aus Rechtsgründen bald in Royal Bunker umgeändert wurde. Heute ist das Label eine Plattform für viele Berliner Untergrund MCs geworden, um ihre Musik bekannt zu machen.

Künstler und Repertoire

Viele der heutzutage kommerziell erfolgreichen Rapkünstler aus Berlin hatten zu Beginn ihrer Karriere Releases auf RB. So veröffentlichten u.a. Kool Savas, K.I.Z. und Prinz Pi (damals noch als Prinz Porno) Die Sekte (damals bestehend aus Sido, Rhymin Simon, Vokalmatador und B-Tight) auf Royalbunker, wobei sich „Die Sekte“ später missfällig über das Label äußerte.

„Flaggschiff“ des Labels war anfangs die Crew MOR (Masters of Rap), die den deutschen Battle-Rap entscheidend prägte und der ursprünglich auch Kool Savas angehörte. Im April 2001 erschien das erste Album der M.O.R. (NLP), welches gleichzeitig auch den Schlusspunkt für die Zusammenarbeit mit Kool Savas markierte. Nach diversen Soloprojekten veröffentlichten MOR Ende 2005 das Mixtape „Hiphop is still OK!“, welches eigentlich als Teaser zum Album "Simply the Best" dienen sollte, welches jedoch erst Ende 2007 über das Label HipHopVinyl.de erschien.

Anfang 2005 erschien die DVD-Dokumentation „Gegen die Kultur“, die die Anfänge der Berliner Battle-Rap-Szene im RoyalBunker-Cafe und den Aufstieg des Labels Revue passieren ließ. Im gleichen Jahr startete das Label die „Streetoffensive“. Dabei sollten, begleitet von einer Konzert- und Partyreihe, insgesamt sieben Alben von Bunker-Künstlern als sog. Street Edition erscheinen, d.h. im Slim-Pack verpackte CDs für unter zehn Euro. Damit sollte an das Tape-Konzept aus der Frühzeit der Berliner Rap-Szene angeknüpft werden. Der Anspruch, alle zwei Wochen ein neues Album zu veröffentlichen, konnte dabei allerdings nicht verwirklicht werden, wobei das letzte Album der Gruppe H.A.C.K. sogar mit fast einem Jahr Verspätung auf den Markt gelangte.

Nach dem Ende der Streetoffensive wurde es bis auf den Release von einem Album von Rhymin Simon und einem Mixtape von K.I.Z. sehr ruhig, was mit einer Umstrukturierung des Labels zu tun hatte. 2007 erschien jedoch in Kooperation mit Vertigo/Universal Music das Album Hahnenkampf, der Gruppe K.I.Z.. Mit diesem Tonträger konnte das Label seinen ersten Album-Top-Ten-Erfolg feiern.

Weitere Künstler, die auf Royal Bunker veröffentlicht haben, sind unter anderem: Rhymin Simon, Fumanschu, Justus, Jack Orsen, Fuat, Martin B., Gris, Separate, S-Rok, Big Derill Mack, Tua, Meyah Don, Catee, DJ Zett/Boba Fettt und Rufmord.

Staiger kündigte an, das Label im Jahr 2008 schließen zu wollen. Als letzte Veröffentlichungen sind ein Labelsampler und ein K.I.Z.-Album geplant, die Arbeiten daran verzögerten sich aber bis 2009.[1] Staiger ist seit April 2008 Chefredakteur der Hip-Hop-Seite Rap.de. [2]

Einzelnachweise

  1. http://www.mzee.com/newscenter/show.php?artikel=100065031
  2. http://rap.de/news/3325

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Justus Jonas (Rapper) — Justus (* März 1977 in Berlin als Eric Keil; auch Double J) ist ein deutscher Rapper. Sein Künstlername ist eine Anlehnung an die Hörspielreihe Die drei Fragezeichen. Justus gründete 1994 zusammen mit seinen Freunden Fumanschu (Johannes Schroth) …   Deutsch Wikipedia

  • Splidtterchrist — Justus (* März 1977 in Berlin als Eric Keil; auch Double J) ist ein deutscher Rapper. Sein Künstlername ist eine Anlehnung an die Hörspielreihe Die drei Fragezeichen. Justus gründete 1994 zusammen mit seinen Freunden Fumanschu (Johannes Schroth) …   Deutsch Wikipedia

  • Splidttercrist — Justus (* März 1977 in Berlin als Eric Keil; auch Double J) ist ein deutscher Rapper. Sein Künstlername ist eine Anlehnung an die Hörspielreihe Die drei Fragezeichen. Justus gründete 1994 zusammen mit seinen Freunden Fumanschu (Johannes Schroth) …   Deutsch Wikipedia

  • Kid Kobra — Kid Kobra, auch Kid K.O. oder nur Kobra (bürgerlich Sertan Sariökmen) ist ein Berliner Hip Hop Künstler türkischer Abstammung. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Diskografie 2.1 LPs 2.2 Sonstige Songs 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Royal Bunker — war ein Berliner Hip Hop/Rap Independent Label. Organisator des Labels war Marcus Staiger. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Künstler und Repertoire 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • M.O.R. — Masters of Rap Gründung: 1996 Genre: Deutschsprachiger Rap Website: www.masters of rap.de Die Masters of Rap (abgekürzt „M.O.R.“) sind ein 1996 gegründeter, loser Zusammenschluss von verschiedenen Berliner …   Deutsch Wikipedia

  • M.o.r — Masters of Rap Gründung: 1996 Genre: Deutschsprachiger Rap Website: www.masters of rap.de Die Masters of Rap (abgekürzt „M.O.R.“) sind ein 1996 gegründeter, loser Zusammenschluss von verschiedenen Berliner …   Deutsch Wikipedia

  • Masters Of Rap — Gründung: 1996 Genre: Deutschsprachiger Rap Website: www.masters of rap.de Die Masters of Rap (abgekürzt „M.O.R.“) sind ein 1996 gegründeter, loser Zusammenschluss von verschiedenen Berliner …   Deutsch Wikipedia

  • Justus (Rapper) — Justus (* März 1977 in Berlin als Eric Keil; auch Double J) ist ein deutscher Rapper. Sein Künstlername ist eine Anlehnung an die Hörspielreihe Die drei Fragezeichen. Justus gründete 1994 zusammen mit seinen Freunden Fumanschu (Johannes Schroth) …   Deutsch Wikipedia

  • Orsen — Jack Orsen (bürgerlich Nikolai Poptrandov) ist ein Berliner Battlerapper. Er gehört der Rapgruppe M.O.R. an, die als Pionier des deutschsprachigen Battleraps gilt. Orsen begann seine Rapkarriere im Umfeld des Royalbunker Cafés. Er war u.a. als… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”