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Stadt Rschew
РжевWappen Föderationskreis Zentralrussland Oblast Twer Rajon Rschew Bürgermeister Alexander Chartschenko Erste Erwähnung 1216 Stadt seit 1775 Fläche 56 km² Höhe des Zentrums 190 m Bevölkerung 63.900 Einw. (Stand: 2006) Bevölkerungsdichte 1141 Ew./km² Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4) Telefonvorwahl (+7)48232 Postleitzahl 172380–172391 Kfz-Kennzeichen 69 OKATO 28445 Webseite http://www.rzhevcity.ru/ Geographische Lage Koordinaten: 56° 15′ N, 34° 20′ O56.2534.333333333333190Koordinaten: 56° 15′ 0″ N, 34° 20′ 0″ O Oblast TwerListe der Städte in Russland Rschew (russisch Ржев, Aussprache?/i) ist eine russische Stadt in der Oblast Twer. Sie hat rund 63.900 Einwohner (Stand: 2006) und liegt etwa 200 km westlich von Moskau am Oberlauf der Wolga. Die Entfernung zur Gebietshauptstadt Twer beträgt rund 130 km Richtung Nordosten; nächstgelegene Stadt ist Subzow, rund 20 km südwestlich von Rschew entfernt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt Rschew wurde erstmals 1216 erwähnt. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert war sie mehrmals zwischen den Fürstentümern Smolensk, Twer, Moskau sowie Litauen umkämpft; erst 1449 kam Rschew endgültig unter Moskauer Herrschaft. Mitte des 19. Jahrhunderts, nach dem Bau der Eisenbahnlinie von Moskau nach Riga, die durch Rschew verläuft, entwickelte sich die Stadt als bedeutender Handelsplatz für Leinerzeugnisse.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 14. Oktober 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt und war in Folge über 16 Monate umkämpft, was über eine Million Opfer auf beiden Seiten forderte. Mit der Rschew-Sytschowkaer Operation im Sommer 1942 versuchte die Rote Armee, die Wehrmacht auf diesem Frontabschnitt zurück zu drängen, was ihren jetzt zahlenmäßig weit überlegenen Kräften nur teilweise gelang, indem deutsche Brückenköpfe am linken Wolgaufer liquidiert wurden. Von Spätsommer bis Ende 1942 kam von deutscher Seite die Panzerdivision „Großdeutschland“ zum Einsatz, der es seinerseits nicht gelang, erneut in Richtung Moskau vorzustoßen. Am 3. März 1943 wurde Rschew von Truppen der Westfront der Roten Armee im Rahmen der Rschew-Wjasmaer Operation zurück erobert. Von Militärhistorikern wurde Rschew wegen seiner strategischen Bedeutung „Eckpunkt der Ostfront“ genannt.
Die Stadt wurde bei den Kämpfen vollständig zerstört. Mehr als ein Sechstel der Stadtbevölkerung wurde während der deutschen Besetzung in Arbeitslager deportiert, und etwa 9000 Personen wurden in einem Konzentrationslager umgebracht, das im Stadtzentrum errichtet wurde.
Im Juli 1944 wurden bei Rshew im Rahmen des „Unternehmens Zeppelin“ zwei Agenten abgesetzt, die auf Josef Stalin ein Attentat verüben sollten.
In Rschew finden seit 1997 alljährlich im Rahmen der Aktion „Versöhnung über den Gräbern“ deutsch-russische Jugendlager statt. 2002 wurde der Park des Friedens eingerichtet, zu dem auch die beiden Friedhöfe für gefallene sowjetische und deutsche Soldaten gehören.
Verkehr
Die Stadt ist an die wichtigsten Ost-West- und Nord-Süd-Verbindungen der Eisenbahn und Straßen (darunter die Fernstraße M9) angeschlossen. Binnenschifffahrt läuft über Twer mit seinem großen Hafen an der Wolga. Es bestehen gute nationale und internationale Verbindungen über den nur wenige Kilometer entfernt liegenden Flughafen Migalowo bei Twer sowie über die Fernstraßen nach Weliki Nowgorod, Pskow, Smolensk, Brjansk, ferner nach Weißrussland, Litauen, Lettland und Estland.
Wirtschaft
Die größten fünf Betriebe in der Stadt sind dem Maschinenbau zuzuordnen. Zweitwichtigster Arbeitgeber ist die Bauindustrie.
Bildung und Kultur
Rschew hat 15 Schulen, drei Sportschulen und ein Jugendzentrum. Die Kindergruppen des Jugendzentrums waren bereits mehrmals auf Tourneen im Ausland, darunter in Gütersloh, Kassel und Tours (Frankreich).
Städtepartnerschaften
Die Stadt ist mehrere Städtepartnerschaften eingegangen: mit Salo in Finnland, den Städten Smela und Kowel in der Ukraine, Katrineholm in Schweden, Silistra in Bulgarien und seit 2008 auch mit Gütersloh in Deutschland. Auch mit anderen nordrhein-westfälischen Kommunen unterhält Rschew freundschaftliche Beziehungen und einen Austausch von deutschen und russischen Jugendlichen.
Weblinks
- Rschew auf mojgorod.ru (russisch)
- Inoffizielles Portal (russisch)
- Die Schlacht bei Rzhew 1941–1943 (russisch)
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