Rudolph Berlin

Rudolph Berlin
Rudolf Berlin

Rudolf (August Johann Ludwig Wilhelm) Berlin (* 2. Mai 1833 in Friedland; † 12. September 1897 in Linthal; begraben in Rostock) war ein deutscher Augenarzt.

Leben

Rudolf Berlin wurde als Sohn des Arztes August Berlin (1803-1880) und dessen Frau Amalie, geb. Runge (1808-1884) in der ostmecklenburgischen Stadt Friedland geboren, die damals zu Mecklenburg-Strelitz gehörte. Sein Großvater, Georg Ludwig Berlin (1772-1823), war Bürgermeister jener Stadt gewesen.

Rudolf Berlin besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und bestand hier Michaelis 1853 das Abitur. Anschließend studierte er in Göttingen, Würzburg, Erlangen und Berlin Medizin, unter Albrecht von Graefe Augenheilkunde, war dann Assistent bei Alexander Pagenstecher in Wiesbaden und an der chirurgischen Klinik in Tübingen und errichtete 1861 in Stuttgart eine Augenklinik.

1870 habilitierte er sich dort für physiologische Optik an der technischen Hochschule, und 1875 wurde er Professor der vergleichenden Augenheilkunde an der Tierarzneischule in Stuttgart. Berlin betrieb zuerst die Augenheilkunde systematisch in vergleichender Weise und gab seit 1882 die Zeitschrift für vergleichende Augenheilkunde heraus, in welcher er eine Arbeit über den physikalisch-optischen Bau des Pferdeauges publizierte.

1895 trat Rudolf Berlin als Dekan der Rostocker Medizinischen Fakultät an, 1897 wurde er zum Rektor gewählt. Schon wenige Monate danach starb er 65jährig während eines Kuraufenthaltes in der Schweiz. Auf dem alten Friedhof in Rostock (heute: Lindenpark) ist noch sein Grabstein erhalten.

Berlin arbeitete über viele verschiedene Themen, so zum Beispiel die Exstirpation des Tränensackes, den Einfluss der Konvexgläser auf das exzentrische Sehen, die Sehnervendurchschneidung, die Netzhautablösung beim Pferde, die Pathologie und Anatomie der Tränendrüsen, Refraktion der Tieraugen. Für das Handbuch der gesamten Augenheilkunde von Gräfe und Edwin Theodor Sämisch behandelte er die Krankheiten der Orbita (Augenhöhle) (erschienen in Leipzig 1880).

Er war Mitglied des Corps Hannovera Göttingen.

Literatur

Weblinks


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