Rumbold

Rumbold
Horace Rumbold (links), 1932
Rumbold (2. von rechts) als Zuschauer eines Tennismatches

Sir Horace George Montagu Rumbold, 9. Baronet GCB, GCMG, KCVO, PC (* 5. Februar 1869; † 24. Mai 1941) war ein britischer Diplomat. Rumbold bekleidete unter anderem von 1928 bis 1933 das Amt des britischen Botschafters in Berlin.

Leben und Arbeit

Rumbold wurde 1869 als ältester Sohn des 8. Baronet Rumbold geboren. Nach dem Besuch der englischen Eliteschule Eton College trat Rumbold in den britischen diplomatischen Dienst ein.

1889 übernahm Rumbold, ein sprachgewandter Mann der neben seiner Muttersprache auch Arabisch, Japanisch und Deutsch sprach, den Posten des britischen Botschaftsattachés in Den Haag, den er bis 1890 innehaben sollte. Danach übernahm er Posten in Kairo, Teheran, Wien und München. Von 1909 bis 1913 war er in Tokio und von 1913 bis 1914, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in Berlin tätig.

Nach dem Weltkrieg ging Rumbold von 1920 bis 1924 als Botschafter nach Konstantinopel, während dieser Zeit unterzeichnete er auch den Vertrag von Lausanne als Vertreter des britischen Empires. Nach einem Botschafterposten in Madrid (1924-1928) übernahm er 1928 das Amt des britischen Botschafters im Deutschen Reich.

In den frühen 1930er Jahren befürwortete er eine Appeasement-Politik Großbritanniens gegenüber der relativ gemäßigten Regierung des Reichskanzlers Heinrich Brüning (Zentrumspartei) in der Hoffnung, so ein Abdriften des Reiches in den völkischen Nationalismus verhindern zu können. Aus dieser Zeit finden sich zahlreiche scharfsinnige Charakterisierungen der deutschen politischen Verhältnisse und Protagonisten. So kennzeichnete Rumbold den deutschen Kanzler Franz von Papen etwa als einen Mann, der nicht nur jedes Hindernis ohne Überlegen im Galopp in Angriff nehme, sondern in seiner unbedachten Art sogar Umwege reiten würde, um neue Hindernisse zu finden.

Nach der Ernennung Hitlers zum deutschen Kanzler sandte Rumbold einige Depeschen nach London, die vor der Maßlosigkeit des neuen Regimes und seiner Führer warnten. So schrieb er etwa in einem Bericht: „… it would be misleading to base any hopes on a return to sanity … [the German government is encouraging an attitude of mind] … which can only end in one way … I have the impression that the persons directing the policy of the Hitler government are not normal.“

Nachdem Rumbold im Juni 1933 in den Ruhestand versetzt wurde, durchlebte er eine achtjährige Pensionärszeit. Im SeSiSo-Club, einem kulturellen Gesprächszirkel, unterhielt er weiterhin Kontakte zu gemäßigten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Rumbold verstarb 1941. Zu diesem Zeitpunkt galt er in der britischen Politik als einer der klarsichtigsten Versteher des und Warner vor dem nationalsozialistischen Regime, was ihm die Hochachtung seiner Heimat einbrachte.

Werke


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