Rupertus (Heiliger)

Rupertus (Heiliger)
Hl. Rupert von Salzburg. Dargestellt mit dem Salzfass in der Hand.

Der heilige Rupert von Salzburg (* um 650 vermutlich in Worms; † vermutlich 27. März 718 in Worms) war der erste Bischof in Salzburg, der erste Abt des Stiftes St. Peter und ist der Schutzpatron des Landes Salzburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sein Name wird auch Hruodpert, Ruodpert oder Hrodbert geschrieben. Rupert (Hruodpert), der „Apostel Bayerns“, ist von hochadeliger Herkunft und steht in enger Verwandtschaft zum merowingischen Königshaus (möglicherweise stammt er aus der Familie der Robertiner) Er wirkte Ende des 7. Jahrhunderts auf Ersuchen von Herzog Theodo II. als Bischof von Worms zuerst in der damaligen bayerischen Hauptstadt Regensburg und unterwies den Herzog und seine Gefolgschaft im „rechten“ katholischen Glauben.

Rupert erhielt vom Bayernherzog Theodo in Regensburg dann die Erlaubnis, nach Gutdünken einen geeigneten Ort zu suchen, wo er Kirchen samt den für seine Arbeit notwendigen kirchlichen Bauten wiederherstellen sollte.

Rupert verließ Regensburg und fuhr mit dem Schiff donauabwärts bis an die Grenze des Herrschaftsgebietes der Awaren, nämlich Lorch (Lauriacum). Hier war eine erstaunlich starke frühchristliche Siedlung vorhanden. Die dortige Laurentiuskirche geht in ihren Wurzeln sogar auf römisch-heidnische Vorgängerbauten zurück. Seinen ursprünglichen Plan, die Awarenmission - sowie die der Slaven - musste er dabei angesichts der Kriege und der vielen Zerstörungen an der Landesgrenze offensichtlich aufgeben.

Danach zog er weiter, vermutlich auf der alten Römerstraße durch den Traungau und den Attergau in Richtung Salzburg, nach einem kurzen Zwischenhalt in Seekirchen ließ er sich an dem für seine Aufgaben günstigsten Ort, Salzburg, nieder, wo er noch eine romanische Restbevölkerung und vermutlich auch eine seit der Spätantike bestehende Mönchsgemeinschaft antraf. Die stattliche Kirche, die Rupert zu Ehren des heiligen Petrus errichtete, lag auf dem Platz des heutigen Domes. Mit der Errichtung der Peterskirche und des ersten Klosters erneuerte Rupert so das heute zumindest im deutschen Sprachraum älteste erhaltene Kloster.

Im Schutz der „Oberen Burg“ (castrum/castellum superius) gründete der heilige Rupert 711/12 das Kloster Nonnberg, heute das weltweit älteste ununterbrochen bestehende christliche Frauenkloster.

Erste Schenkungen erfolgten unter Herzog Theodo (Weiler und Güter Maxglan und Piding). Im Bereich der Quellsalinen in Reichenhall erhält Rupert für das Stift St. Peter 20 Salzpfannen, ein Drittel des Salzbrunnens sowie den üblichen Herrenzins. Aber erst die späteren Schenkungen unter Herzog Theotpert ermöglichten ein auf längere Sicht überlebensfähiges Bistum. Die Maximilianszelle wurde ebenfalls von Rupert gegründet (ebenfalls 711/12).

Rupert kehrte 714 kurzfristig in seine Heimat zurück, um seine Nichte Erintrudis und einige männliche Helfer zu holen. Rupert starb vermutlich am 27. März 718, wahrscheinlich in Worms. Seine Gebeine wurden vom heiligen Virgil anlässlich der Einweihung des Neubaues des Salzburger Doms am 24. September 774 nach Salzburg übergeführt.

Siehe auch: Erzbischof von Salzburg

Festtag

Sein Festtag wird am 24. September begangen, er ist der Landesfeiertag des Landes Salzburg. (Die Salzburger Schüler haben an diesem Tag schulfrei.) Um diesen Tag wird in der Stadt Salzburg zudem ein Kirchweihfest gefeiert, der Rupertikirtag. Da sein eigentlicher Sterbetag nicht wirklich bekannt ist, hat sich als „Rupertitag“ der Tag der Übertragung der Gebeine Ruperts in den Salzburger Dom durchgesetzt.

Rupert ist auch Schutzpatron (bzw. Mit-Patron) der Länder Kärnten und Salzburg, der Stadt Salzburg, des Salzbergbaus und der Salzarbeiter, aber auch der Hunde. Zum „Apostel der Baiern“ und (neben Maria) zweiten Landespatron Bayerns wurde er durch die Missionierung des Herzogtums Bayern und die Taufe des Bayernherzogs Theodo in Regensburg. Es ist Patron der Kirchen St. Rupert in Freilassing (heute in Bayern), der Pfarrkirche St. Rupert in Kobenz/Steiermark, und der Kirche St. Rupert in Weißpriach im Lungau (Land Salzburg), sowie der Rupertkirche im Kloster Sankt Emmeram in Regensburg.

Mehrere Katholische Studentenverbindungen tragen seinen Namen: die K.D.St.V. Rupertia Regensburg im CV und die K.Ö.H.V. Rupertina Salzburg im ÖCV.

Historische Urkunden

Notitia Arnonis (788/90) und Breves Notitiae (nach 798) sind zwei unterschiedliche Bearbeitungen und Zusammenfassungen der reichen Urkundenschätze Salzburgs, die mit Rupert beginnen.

Das Verbrüderungsbuch von St. Peter (784) „geht auf ältere nicht erhaltene Vorlagen zurück“ und ist „das Verzeichnis der Lebenden und der Toten, mit denen sich das Stift Salzburg in Gebetsverbrüderung wusste“ (Lhotsky).

Die „Gesta Sancti Hruodberti Confessoris“ (um 798) beinhalten die ältere Fassung der Lebensbeschreibung des heiligen Rupert. Sie sind sehr an die Darstellungsweise der typischen christlichen Heiligenlegende gebunden, sie enthalten aber eine Vielzahl von wichtigen Nachrichten über die Arbeit Ruperts in Bayern.

Die Conversio Bagoariorum et Carantanorum beschreibt in ihren ersten fünf Kapiteln das Leben des heiligen Rupert in einer jüngeren Fassung.


Ikonografie

Er wird meist als Bischof mit einem Salzfass (Reichenhaller Salz) dargestellt. Die ältesten Darstellungen zeigen ihn als Bischof mit Buch in Begleitung seiner beiden Gehilfen. Daneben gibt es auch die Darstellung der Taufe des Baiernherzogs Theodo durch Rupert. Zudem sieht man auch heute noch den Bischof Rupert mit dem Altöttinger Gnadenbild in Händen häufig dargestellt. Rupert wurde gemäß einer alten Legende als Entdecker der Solequellen (Salzwasser) von Reichenhall dargestellt, die er durch einen Schlag mit seinem Stab an die Felsen zum Entspringen gebracht haben soll.

Literatur

  • Petrus Eder (Hrsg.): Hl. Rupert von Salzburg. Dommuseum zu Salzburg, Salzburg 1996, ISBN 3-901162-07-0
  • Michael Filz: Historisch-kritische Abhandlung über das wahre Zeitalter der apostolischen Wirksamkeit des heiligen Rupert in Baiern und der Gründung seiner bischöflichen Kirche. Duyle, Salzburg, 1831 (Digitalisat)
  • Josef Ernst von Koch-Sternfeld, Michael Filz: Ueber das wahre Zeitalter des heil. Rupert, des Apostels der Bajoarier, Gründer des Erzstiftes von Salzburg. 1851
  • Amand Jung: Der hl. Rupertus: Bischof von Salzburg und seine Nachfolger in den drei ersten Jahrhunderten oder das Apostolat der Salzburger Kirche. Verl. des Kathol. Büchervereines, Salzburg 1882
  • Heinz Dopsch: Geschichte Salzburgs, Band I (Vorgeschichte - Altertum - Mittelalter), I. Teil, Salzburg 1981

Weblinks



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