Rusa alfredi

Rusa alfredi
Prinz-Alfred-Hirsch
Prinz-Alfred-Hirsch

Prinz-Alfred-Hirsch

Systematik
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hirsche (Cervidae)
Unterfamilie: Echte Hirsche (Cervinae)
Gattung: Rusa
Art: Prinz-Alfred-Hirsch
Wissenschaftlicher Name
Rusa alfredi
(Sclater, 1870)
Weiblicher Prinz-Alfred-Hirsch

Der Prinz-Alfred-Hirsch (Rusa alfredi oder Cervus alfredi) ist eine Säugetierart aus der Familie der Hirsche (Cervidae). Die auf den Philippinen endemische Art ist nach Prinz Alfred, Sohn der britischen Königin Victoria benannt und zählt zu den seltensten Hirscharten der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Das feine, ausgesprochen dichte Fell dieser Hirsche ist dunkelbraun gefärbt. Kennzeichnend sind die hellen Flecken, die sich entlang des Rückens und der Flanken erstrecken und nach vorne hin kleiner werden. Die Unterseite des Körpers und des Schwanzes sind weißlich-grau gefärbt. Das Geweih, das wie bei fast allen Hirscharten nur die Männchen tragen, ist relativ kurz und dick. Auffallend ist sein im Vergleich zu anderen Hirschen schmaler Schädel. Mit einer Kopfrumpflänge von rund 125 Zentimetern und einer Schulterhöhe von 65 bis 80 Zentimetern zählt er zu den kleinsten Vertretern der Echten Hirsche.

Verbreitung und Lebensraum

Prinz-Alfred-Hirsche leben in Regenwäldern der zu den Philippinen gehörenden Visayas-Inseln. Auf vielen Inseln ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes, darunter Cebu, Bohol und Masbate sind sie ausgestorben. Auch die in den 1980er-Jahren noch erhobenen Populationen auf Leyte und Samar dürften erloschen sein, sodass die Art heute nur mehr in vereinzelten Stellen auf den Inseln Negros und Panay vorkommt.

Lebensweise

Über die Lebensweise der Prinz-Alfred-Hirsche ist wenig bekannt. Sie sind nachtaktiv und leben überwiegend einzelgängerisch. Sie halten sich bevorzugt im dichten Unterholz auf und ernähren sich von Gräsern und Blättern. Die meisten Geburten fallen in die Monate Mai und Juni, die Tragzeit beträgt rund acht Monate und die Wurfgröße meist ein einzelnes Jungtier.

Bedrohung

Die Bejagung und die großflächige Zerstörung ihres Lebensraums haben die Art an den Rand des Aussterbens gebracht. Wie oben erwähnt, kommt sie heute nur mehr in vereinzelten Gebieten auf zwei Inseln vor und hat damit mehr als 95% ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes eingebüßt. Schätzungen zufolge leben nur mehr wenige hundert Vertreter dieser Art, die IUCN listet sie als stark gefährdet (endangered). Durch Nachzuchtprogramme und effektivere Überwachung der Schutzregionen wird versucht, einen weiteren Rückgang der Bestandszahlen zu verhindern.

Systematik

Erst seit den 1980er-Jahren steht fest, dass es sich beim Prinz-Alfred-Hirsch um eine eigene Art handelt, früher wurde er als Unterart des Sambars oder des Philippinenhirsches angesehen.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks


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