Rödermark-Ober Roden

Rödermark-Ober Roden
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Rödermark
Rödermark
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rödermark hervorgehoben
49.9666666666678.8166666666667142Koordinaten: 49° 58′ N, 8° 49′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Offenbach
Höhe: 142 m ü. NN
Fläche: 29,99 km²
Einwohner: 26.089 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 870 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63322
Vorwahl: 06074
Kfz-Kennzeichen: OF
Gemeindeschlüssel: 06 4 38 012
Stadtgliederung: Fünf Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Dieburger Straße 13–17
Postfach 11 20
63304 Rödermark
Webpräsenz:
Bürgermeister: Roland Kern (AL/Grüne)

Rödermark ist eine Stadt im Landkreis Offenbach, südöstlich von Frankfurt am Main und nordöstlich von Darmstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt zum größten Teil im Messeler Hügelland, einem leicht hügeligen Teil der Untermainebene. Die Höhenunterschiede sind gering, sie reichen von rund 130 Meter über Normalnull in den Rodau-Auen östlich von Ober-Roden bis rund 200 Meter über Normalnull auf der Bulau. Rödermark ist von Grünzügen umgeben, die sich hauptsächlich im Gebiet der Rodau befinden. Die Rodau quert das Stadtgebiet von West nach Ost. Die nördlichen Siedlungsgebiete Bulau, Messenhausen und Waldacker haben vorwiegend Wohnfunktionen, während die Hauptorte Ober-Roden und Urberach eine vollständige Infrastruktur bieten. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind zehn Kilometer entfernt, der Frankfurter Flughafen etwa 25 Kilometer. Rödermark liegt im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und ist aufgrund der günstigen Lage des Bahnhofes Ober-Roden Endstation der S-Bahn-Linie S1 und Station der RMV-Linie 61.

Nachbargemeinden

Rödermark grenzt im Norden an die Stadt Dietzenbach, im Osten an die Stadt Rodgau, im Süden an die Gemeinden Eppertshausen und Messel (beide Landkreis Darmstadt-Dieburg), sowie im Westen an die Stadt Dreieich.

Stadtgliederung

Rödermark besteht aus den fünf Stadtteilen Messenhausen mit 796 Einwohnern, Ober-Roden mit 12.749 Einwohnern, Urberach mit 11.537 Einwohnern, Waldacker mit 2885 Einwohnern und Bulau (Stand: 30. Juni 2007).

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998: 25.787
  • 1999: 25.814
  • 2000: 26.049
  • 2001: 26.126
  • 2002: 26.285
  • 2003: 26.289
  • 2004: 28.189
  • 2005: 28.107
  • 2006: 26.161
  • 30. Juni 2007: 27.889
  • 31. Dezember 2008: 27.858 Einwohner, davon 12.676 in Ober-Roden, 11.528 in Urberach, 2864 in Waldacker und 790 in Messenhausen. Davon sind 14.190 Frauen (50,97 Prozent) und 13.668 Männer (49,06 Prozent). Von den Gesamteinwohnern sind 2982 Ausländer (10,7 Prozent).

Geschichte

Rödermark wurde am 1. Januar 1977 aus den bis zu diesem Zeitpunkt selbständigen Gemeinden Ober-Roden und Urberach gegründet. Am 23. August 1980 bekam Rödermark offiziell die Stadtrechte verliehen. Der Name geht auf eine spätmittelalterliche Waldmarkgenossenschaft (marca raodora) Rödermark zurück.

Geschichte von Ober-Roden

Hauptartikel: Ober-Roden

Wappen von Ober-Roden

Mit einiger Wahrscheinlichkeit gab es früher im Ort ein Nonnenkloster, welches von Äbtissin Aba 786 dem Kloster Lorsch unterstellt wurde. Ein endgültiger Beweis hierfür fehlt allerdings noch. Die Siedlung Rotaha wurde 790 erstmals in einer Schenkung an das Kloster Lorsch erwähnt. Aber auch am 22. April 791 schenkte ein fränkischer Adliger namens Erlulf seinen gesamten Besitz in Ober-Roden, Nieder-Roden und Bieber dem Kloster Lorsch.

Die Gemeinde hatte 1939 3608 Einwohner. 1957 beschloss Messenhausen den Anschluss an Ober-Roden, nachdem es bereits seit 1821 der Bürgermeisterei angeschlossen war, aber einen eigenen Gemeindehaushalt behielt. 1977 wurde Ober-Roden im Zuge der hessischen Gebietsreform mit Urberach zu Rödermark zusammengeschlossen.

Geschichte von Urberach

Hauptartikel: Urberach

Wappen von Urberach

Urberach wurde erstmals 796 als Filiale von Ober-Roden in Anlehnung an den Lorscher Codex genannt. Der Ort wurde 1275 als Orbruch erstmals urkundlich erwähnt. Kurmainz erwarb im Spätmittelalter die Hoheit über Urberach, das Dorf gehörte zum mainzischen Amt Dieburg.

Die Einwohnerzahl steigt von 1488 Einwohnern 1861 auf 2807 im Jahr 1939 und 9558 Einwohner 1978. 1977 wurde Urberach im Zuge der hessischen Gebietsreform mit dem Nachbarort Ober-Roden zu Rödermark zusammengelegt.

Geschichte von Messenhausen

Hauptartikel: Messenhausen

Das Dorf wurde 1282 erstmals erwähnt. 1821 wurde Messenhausen der Bürgermeisterei Ober-Roden angeschlossen, behielt aber bis 1957 einen eigenen Gemeindehaushalt. 1957 schloss sich der Ort Ober-Roden an. Messenhausen hatte 1829 80 Einwohner und 1978 605 Einwohner.

Geschichte von Waldacker

Waldacker wurde in den 30er Jahren „illegal“ von Siedlern gegründet, welche auf einem unbebauten Landfleck ihre Ferienhäuser errichteten. Viele höhere NSDAP-Mitglieder aus Frankfurt bauten dort zum Erholen ein Ferienhaus. Bei der Gründung Rödermarks wurde es als ein Stadtteil miteingegliedert.

Kirchen

Rödermark ist traditionell katholisch geprägt. Die Zuwanderung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat jedoch viele evangelische Christen in die Stadt gebracht. Heute gibt es fünf christliche Kirchengemeinden:

  • Katholische Kirchengemeinde St. Nazarius Ober-Roden
  • Evangelische Kirchengemeinde Ober-Roden
  • Katholische Kirchengemeinde St. Gallus Urberach
  • Evangelische Petrusgemeinde Urberach
  • Freie Evangelische Gemeinde Rödermark

Das älteste Gotteshaus in Rödermark ist die Dreifaltigkeitskapelle am Ortseingang von Messenhausen (Baujahr 1820).

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,1 21 52,9 24
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 17,1 8 25,8 12
FDP Freie Demokratische Partei 7,8 3 5,2 2
AL/Grüne Andere Liste Rödermark/Grüne 28,1 13 16,1 7
Gesamt 100,0 45 100,0 45
Wahlbeteiligung in % 47,7 57,3

Partnerstädte

Im Jahre 1975 ging Urberach mit der Gemeinde Tramin in Südtirol/Italien eine Partnerschaft ein. Ein Jahr später verschwisterten sich die Gemeinden Saalfelden in Österreich und Ober-Roden. Rödermark beschloss dann 1992 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Bodajk in Ungarn.

Parteien

In Rödermark sind die CDU, die SPD, die FDP sowie die Alternative Liste/Die Grünen Rödermark vertreten.

Traditionell ist Rödermark konservativ geprägt; die CDU erhält bei Wahlen seit Jahren die meisten Stimmen, häufig mehr als 50 Prozent. Bei der Bürgermeisterwahl 2005 konnte der von SPD und AL/Grüne unterstützte Roland Kern (AL/Grüne) jedoch gegen den CDU-Kandidaten Alexander Sturm in der Stichwahl knapp gewinnen. Schon bei der Kommunalwahl 2006 jedoch wurde die CDU mit 47,1 Prozent der Stimmen und 21 der 45 Sitze wieder deutlich stärkste Kraft und konnte mit der FDP eine Koalition eingehen.

Die Bürgermeister seit 1977 lauten:

  • Karl Martin Rebel, CDU (1977–1982)
  • Walter Faust, CDU (1982–1993)
  • Alfons Maurer, CDU (1993–2005)
  • Roland Kern, AL/Grüne (2005–heute)

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Stadt Rödermark ist mittelständisch geprägt. Neben dem zahlreich vorhandenen Einzelhandel und Handwerk sind folgende größere Firmen in Rödermark ansässig:

  • SIGMA (Deutschland) GmbH (Kameras, Objektive, Zubehör)
  • CeoTronics AG (Sprachübertragung)
  • Reimelt (Maschinenbau)
  • Winkelmann Palsis (Schwingungstechnik)
  • Elta (Unterhaltungselektronik, Kältegeräte)
  • Videor E. Hartig GmbH (Distribution von Videotechnik)
  • Köhl (Büromöbel)
  • Adicon (Bau)
  • Schleinkofer GmbH (Maschinenbau)

Besonderheiten

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in Rödermark gewirkt haben

  • Kristina Bach, Schlagersängerin, lebte in den 90ern in Rödermark-Urberach
  • Bernd Spier, Schlagersänger, wohnt in Waldacker und betreibt seit einigen Jahren ein Immobilienunternehmen im Industriegebiet in Ober-Roden

Weblinks


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