Röthenbach a.d.Pegnitz

Röthenbach a.d.Pegnitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Röthenbach a.d.Pegnitz
Röthenbach an der Pegnitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Röthenbach a.d.Pegnitz hervorgehoben
49.48472222222211.2475329Koordinaten: 49° 29′ N, 11° 15′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Höhe: 329 m ü. NN
Fläche: 14,27 km²
Einwohner: 12.002 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 841 Einwohner je km²
Postleitzahl: 90552
Vorwahl: 0911
Kfz-Kennzeichen: LAU
Gemeindeschlüssel: 09 5 74 152
Stadtgliederung: 7 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Friedrichsplatz 21
90552 Röthenbach a.d.Pegnitz
Webpräsenz:
Erster Bürgermeister: Günther Steinbauer (SPD)

Röthenbach an der Pegnitz (amtlich: Röthenbach a.d.Pegnitz) ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt Röthenbach liegt „links der Pegnitz“ (Fluss von der Fränkischen Schweiz kommend, weiter nach Nürnberg und Fürth fließend). Der gleichnamige Bach Röthenbach mündet in Röthenbach in die Pegnitz. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Lauf an der Pegnitz, Leinburg, Schwaig bei Nürnberg und Rückersdorf.

Stadtteile

Geschichte

Röthenbach wurde urkundlich 1311 erstmals erwähnt, als Konrad von Beerbach seine Besitzungen und die Mühle am Röthenbach dem Katharinenkloster in Nürnberg vermachte.

Eine Pulver- und Papiermühle bestand spätestens ab 1499. Die Papiermühle, einer der ältesten im Nürnberger Land, bestand noch bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Aus der Pulvermühle entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg ein Kupferhammer, schließlich ein Zain- und Eisenhammer. Seit 1504 gehörte Röthenbach zum Gebiet der benachbarten Freien Reichsstadt Nürnberg. 1806 wurde Röthenbach wie Nürnberg Teil Bayerns.

1880 wurde von Conrad Conradty eine Bleistiftfabrik errichtet, die später durch die Produktion elektrogalvanischer Kohlen erweitert wurde. Seitdem wuchs Röthenbach sehr stark, das noch 1723 nur neun Einwohner und 1880 380 Einwohner zählte. Der Unternehmer hatte zwischen 1892 und 1914 die sogenannte Conradty-Siedlung errichten lassen. Bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges entstanden 180 Häuser mit über 700 Wohneinheiten für die Arbeiter in der Nähe der Fabrikgebäude, wobei der Mietzins sehr sozial gehalten war. Diese Siedlung aus der Gründerzeit ist heute noch in wesentlichen Teilen erhalten und behutsam saniert ein hochrangiges Denkmal der Industriegeschichte.

1937 wurden von der Firma Diehl Teile ihrer Produktion nach Röthenbach verlegt, was zusätzlich das Wachstum der Gemeinde förderte. Zur Stadt erhoben wurde Röthenbach auf Beschluss des Bayerischen Innenministeriums vom 20. Mai 1953.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat von Röthenbach a. d. Pegnitz setzt sich aus 24 Stadträten und dem Erster Bürgermeister zusammen.

CSU SPD Grüne Freie Wähler Gesamt
2002 7 13 1 3 24 Sitze
2008 7 12 2 3 24 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Wappen

Das Stadtwappen zeigt in einem senkrecht in zwei Hälften gespaltenen Schild mit den Farben Rot und Silber einen durchgehenden blauen schräg bzw. diagonal verlaufenden Bach. In der Mitte des Wappens bzw. des Baches sieht man ein achtschaufeliges goldenes Mühlrad. Der Bach symbolisiert den Röthenbach, der hier in die Pegnitz mündet. Das Mühlrad symbolisiert die am Ufer des Röthenbaches errichteten Mühlen, z.B. 1499 eine neue Pulver- und Papiermühle, später eine Polierglasschleife.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rathaus
Heilig-Kreuz-Kirche
  • Der Schnackenhof - Künstlerhaus, Salon, Kunstförderverein
Der Schnackenhof ist eine Begegnungsstätte für Künstler, Philosophen, Wissenschaftler, interessierte Laien und Bürger zu Salons und Veranstaltungen, die auf Themen der Kunst (Literatur, Musik, bildende Kunst) aber auch auf ästhetische Fragen des alltäglichen Lebens (Einrichten, Bauen, Festlichkeit, Zeitmanagement, Geschichte der Landschaft, Umgebungsästhetik, Philosophie des Gartens usf.) bezogen sind. Die Aktivitäten des Schnackenhofs werden vom Röthenbacher Kunstförderverein e.V. unterstützt.

Museen

Bauwerke

  • Schloss in Haimendorf (1515 und 1564 erbaut)
  • Herrensitz in Renzenhof (16./17. Jahrhundert), hier soll Hartmann Schedel seine „Schedelsche Weltchronik“ geschrieben haben.
  • St.-Mauritius-Kapelle (Chorturm 1419, erweitert 1707/1708, Langhaus mit Holztonnenwölbung aus dem 18./19. Jahrhundert) und Bismarckturm (1910 bis 1913 erbaut) auf dem Moritzberg
  • Moritzberghütte, erbaut 1619 als Bruderhaus der St. Mauritius-Kapelle, Bauernstube und Nebenzimmer mit Bewirtung

Sport

  • 1. Eissportverein 1994
  • 1. FC Röthenbach an der Pegnitz mit den Sparten Fußball, Tennis, Tischtennis, Kegeln, Badminton, Theater
  • Türk Spor Röthenbach
  • 1. Skat-Club Röthenbach a. d. Pegnitz
  • DAV Röthenbach mit Klettern, Wandern, Gymnastik, Laufen und Triathlon
  • TSV 1899 Röthenbach

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Röthenbach hat in geringer Entfernung Anschluss an die Bundesautobahn 3 mit der Anschlussstelle Nürnberg-Mögeldorf, an die Bundesautobahn 9, Anschlussstelle Lauf-Süd, sowie an die Bundesautobahn 6 mit der Anschlussstelle Altdorf bei Nürnberg/Leinburg.

Durch die Stadt verläuft die Staatsstraße 2241, die außerhalb von Röthenbach entlang des linksseitigen Pegnitzufers vom Stadtzentrum Lauf a. d. Pegnitz durch Röthenbach hindurch zur Stadtmitte Nürnberg (Hauptbahnhof) führt. Über die einzige Pegnitzbrücke gelangt man in die Nachbargemeinde Rückersdorf, durch die die entlang des rechtsseitigen Pegnitzufers geführte Bundesstraße 14 verläuft.

Des Weiteren ist Röthenbach mit der S-Bahnlinie S1 Nürnberg-Lauf erreichbar. Innerhalb des Stadtgebietes gibt es drei Haltestellen: Röthenbach, Röthenbach-Steinberg und Röthenbach-Seespitze.

Bildung

  • Volkshochschule
  • Stadtbibliothek
  • Geschwister-Scholl-Gymnasium
  • Geschwister-Scholl-Hauptschule
  • Grundschule Seespitze
  • Grund- und Teilhauptschule Forstersberg
  • Staatliche Realschule Röthenbach an der Pegnitz

Medien

Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl Horn: Röthenbach - Stadt ohne Geschichte? In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft e.V., 1967, Nr. 3, S. 52 - 54
  • Lore Sporhan-Krempel: Papiermühlen auf Nürnberger Territorium. 4. Die Papiermühlen zu Röthenbach an der Pegnitz. Sonderdruck. Frankfurt am Main: Buchhändler-Vereinigung, 1979, S. 795 – 831. Aus: Archiv für Geschichte des Buchwesens; Bd. 20, Lfg. 4. ISBN 3-7657-0932-8
  • Wilhelm Schwemmer: Röthenbach an der Pegnitz. Die Geschichte einer Industriestadt. (Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft e.V.; Bd. 30). Nürnberg: Korn und Berg, 1982, 118, [12] S., ISBN 3-87432-092-8
  • Leonhard Herbst: Röthenbach an der Pegnitz. Stadt zwischen Pegnitztal und Moritzberg. Röthenbach-Haimendorf: Odörfer, 1986, 119 S., ISBN 3-924891-02-8
  • Hubert Munkert: 170 Jahre Kommunalgeschichte der Stadt Röthenbach an der Pegnitz. 1818 - 1988 [Hrsg.: Stadt Röthenbach a.d. Pegnitz]. Röthenbach a.d. Pegnitz: Stadt Röthenbach a.d. Pegnitz, 1988, 288 S., IDN: 911350578
  • Infobroschüre (mit Grußwort von Bürgermeister Günther Steinbauer), Hrsg.: Stadt Röthenbach an der Pegnitz, Rödental: Verlag Ingrid Ott, Ausgabe 2002, 36 S.
  • Michaela Moritz, Stefanie Buchner, Leonhard Herbst, Reinhard Knodt u.a.: 50 Jahre Stadt Röthenbach an der Pegnitz – Eine junge Stadt zeigt ihr Profil. Hrsg.: Pegnitz-Zeitung, Fahner-Druck in Zusammenarbeit mit der Stadt Röthenbach an der Pegnitz. Lauf an der Pegnitz, 2003, 48 S.
  • Ernst Pürner, 1934-1946 Eine persönliche Chronik, Röthenbacher Zeitgeschichte in vier Bänden: I. Teil Der Luftkrieg, II. Teil: Letzte Friedens- und erste Kriegsjahre, III. Teil: Der totale Krieg, IV. Teil: 1945 – Ein Jahr wie kein anders, jeweils Verlag Fahner

Quellen

  1. Conrad Conradty (1827–1901) von Kathrin Stranghöhner und Tanja Wagner, Geschwister-Scholl-Gymnasium Röthenbach

Weblinks


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