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Milan Rúfus (* 10. Dezember 1928 in Závažná Poruba, Tschechoslowakei; † 11. Januar 2009 in Bratislava, Slowakei[1]) war ein slowakischer Dichter, Literaturhistoriker, Übersetzer und Essayist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Milan Rúfus wurde als Sohn einer Maurerfamilie geboren. Er besuchte die Volksschule in seinem Heimatort und das Gymnasium in Liptovský Mikuláš. In den Jahren 1948 - 1952 studierte er Slowakisch und Geschichte an der Comenius-Universität Bratislava.
Nach dem Ende seines Hochschulstudiums lehrte er an der Philosophischen Fakultät dieser Universität bis 1989 slowakische und tschechische Literaturgeschichte. In den Jahren 1971 und 1972 wirkte er ferner als Gastprofessor an einer Universität in Neapel, wo er slowakische Sprache und Literatur lehrte.[1]
1990 ging er in Ruhestand und lebte bis zu seinem Tod bei seiner Familie in Bratislava.
Werk
Seine ersten Gedichte veröffentlichte er in den 1940er-Jahren, die erste Gedichtsammlung Až dozrieme (Bis wir reifen) 1956. Es folgten weitere über 30 Bücher. Das Kinderbuch Modlitbičky (Kleine Gebete) gilt als sein erfolgreichstes Werk, wohl aber auch seine letzten Bände Báseň a čas (Poesie und Zeit, 2005) und Vernosť (Treue, 2007)
Die Arbeit des evangelischen Christen zeichnet sich durch religiöse Poesie aus, immer wieder thematisierte er Werte wie Menschlichkeit, Bescheidenheit und weltliche wie göttliche Liebe[2][3]. Zur Zeit des Kommunismus wurde er, wie andere Autoren, nur geduldet.[4]
Im Rahmen seiner Übersetzungstätigkeit überlieferte er 1966 Henrik Ibsens Peer Gynt ins Slowakische, weiters Werke von František Hrubín, Sergei Alexandrowitsch Jessenin, Michail Jurjewitsch Lermontow und Josef Kajetán Tyl.[5]
Auszeichnungen
Rúfus, dessen Arbeiten in 15 Sprachen übersetzt wurden, war ab 1991 drei Mal für den Literaturnobelpreis nominiert.[2]
In der Slowakei erlangte er mehrere renommierte Auszeichnungen, darunter den Staatspreis für Literatur (1970), den T. G. Masaryk-Orden (1991) und den Ľudovít-Štúr-Orden Erster Klasse (1995).
Zuletzt gewann er den International Crane Summit Award for Poetry 2008, in dessen Folge seine Gedichte auch auf Mandarin übersetzt werden.[6]
Weblink
Einzelnachweise
- ↑ a b Slowakischer Rundfunk: http://www.rozhlas.sk/ 12. Januar 2009
- ↑ a b Slowakische Presseagentur: http://www.tasr.sk/ Poet Milan Rufus Dies in Bratislava
- ↑ APA-OTS: http://ots.at/
- ↑ http://www.litcentrum.sk/ Viele Autoren wurden vom Regime nur geduldet
- ↑ http://www.litcentrum.sk/ Milan Rúfus
- ↑ Slowakischer Rundfunk: http://www.rozhlas.sk/ 11. Dezember 2008
Personendaten NAME Rúfus, Milan KURZBESCHREIBUNG slowakischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 10. Dezember 1928 GEBURTSORT Závažná Poruba, Tschechoslowakei STERBEDATUM 11. Januar 2009 STERBEORT Bratislava, Slowakei
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