- Rückmarsch
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Der Ausdruck Marsch (v. französ.: marche, aus altfränk. mark eine Spur hinterlassen) bezeichnet meist einen geordneten Aufzug von Menschen zu repräsentativen, demonstrativen oder militärischen Zwecken. Doch auch ein längerer Spaziergang oder Ausflug zu Fuß kann als Marsch bezeichnet werden.
Inhaltsverzeichnis
Marsch als militärischer Begriff
Hauptsächlich beim Militär gehören Märsche, insbesondere auch Eil- und Gewaltmärsche, also besonders lange und unter erschwerten Bedingungen stattfindende Märsche, und Nachtmärsche zur Grundausbildung, und zu den grundlegenden taktischen Manövern einer Infanterieeinheit. Dabei tragen die Teilnehmer ihr Marschgepäck und die nötige Marschverpflegung. Oft ist die Marschroute vorher bekannt und wird in einer bestimmten Zeit absolviert.
Marschieren ist eine der militärischen Gangarten, die vorrangig in sicherer Umgebung der geordneten und zügigen Truppenbewegung dient. Fast alle Streitkräfte der Welt kennen Marschmusik und Marschgesänge, die bei längeren Märschen gesungen werden sowie den Korpsgeist stärken sollen und von den Strapazen ablenken sollen.
Im Gegensatz zu dem oben genannten Geländemarsch steht der geordnete, im Gleich- oder Stechschritt durchgeführte Marsch von Angehörigen einer meist militärischen oder paramilitärischen Einheit durch Straßen oder über Plätze. Dabei wirkt die oft dazu gespielte Marschmusik unterstützend beim Bemühen, die Ordnung zu wahren. Die Teilnehmer solcher Märsche befinden sich oft in geordneten Reihen oder Kolonnen und die Marschführer grüßen beim Vorbeimarsch höher stehende Vorgesetzte oder Honoratioren (sogenanntes Abschreiten bzw. Abnehmen der Parade).
Sämtliche taktischen Truppenbewegungen, zu Fuß oder mit Fahrzeugen, werden Marsch genannt. Falls kein taktischer Rahmen gegeben ist, wird von einer „(Truppen-)Verschiebung“ gesprochen. Der militärische Befehl „Marsch!“ ist die Aufforderung, dass sich Soldaten oder Fahrzeuge in Bewegung setzen.
- Siehe auch: Defilee, Parade, Kraftfahrzeugmarsch, Marschstiefel
Schrittart und Marschtempo
Als Grundmaß des Schritts gilt die Schrittlänge als die jeweilige Bodenberührung des linken Beines (also der Doppelschritt). Die Schrittfrequenz wird in Schritt pro Minute angegeben.
Es werden verschiedene Schrittarten und Marschtempi unterschieden:
- im Gleichschritt:
- Schneller Marsch: Je nach Land, Schritt zwischen 100 bis 140 Schritt/min bei Schrittlänge von 80 cm bis 150 cm.
- Langsamer Marsch: Schritt mit 60 Schritt/min (entspricht dem zivilen Begriff Schritttempo), Abstand wie beim Schnellen Marsch.
- Marsch mit halbem Schritt (englisch: Half Step March oder Cut the pace): Schneller Marsch mit halber Schrittlänge.
- Laufschritt (Double March): Sehr schneller Marsch von bis zu 200 Schritt/min
- Marschieren auf dem Platz (Mark Time): Marsch, der beim Verweilen auf einem Platz vollführt wird. Dabei wird das Bein in der Schrittzahl des Schnellen Marsches gehoben, das Knie bis auf Hüfthöhe angehoben, das Bein bleibt angewinkelt.
- Ohne Tritt (Easy March): Die Soldaten gehen in zügigem oder schnellem Tempo (Schrittart für den Eilmarsch) je nach Geländegegebenheit.
Weitere Formen des Marsches
Protest- oder auch Trauermärsche hingegen zeichnen sich durch weniger strammes Reglement aus. Sie werden von unterschiedlichen Personengruppen durchgeführt und ähneln in ihrem Charakter eher einem geordneten Demonstrationszug. Hier gehen die Teilnehmer zwar ebenfalls in Reihen, aber doch ungeordnet hinter Transparenten, Symbolen oder einem Sarg her.
Bekannte Märsche in der Geschichte
- Marsch auf Rom, Italien 1922
- Langer Marsch, China 1934–1935
- Marsch auf Bern, Schweiz 1937
- Grüner Marsch, Nordafrika 1975
- Marsch auf Ayodhya, Indien 1992
- Marsch der Unzufriedenen, Russland 2005–2007
Siehe auch
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