Rühmkorff

Rühmkorff

Heinrich Daniel Rühmkorff oder Ruhmkorff (* 15. Januar 1803 in Hannover; † 20. oder 21. Dezember 1877 in Paris) war Mechaniker und Forscher auf dem Gebiet der Elektrotechnik.

Rühmkorffscher Funkeninduktor
Grabstein von Heinrich Daniel Ruhmkorff auf dem Cimetière Montparnasse in Paris

Rühmkorff verbrachte seine Lehrjahre in Hannover, arbeitete in Paris und London und ließ sich 1839 in ersterer Stadt nieder, wobei er den Namen Ruhmkorff annahm. 1844 stellte er zuerst einen thermo-elektrischen Apparat mit wesentlichen Verbesserungen auf, 1849 folgte dann ein sehr sinnreicher Apparat, um die magnetische Drehung der Polarisationsebene zu zeigen. Sein allgemein bekannter Induktionsapparat erschien zuerst auf einer internationalen Industrieausstellung in Paris 1855. Über einen derartigen Induktionsapparat, auch Funkeninduktor genannt, erzeugte Rühmkorff aus einer Gleichspannung von 15 Volt eine pulsierende Spannung von ca. 100.000 Volt. 1864 wurde er dafür von Napoléon III. mit einem Wissenschaftspreis (50.000 franc) für Elektrotechnik ausgezeichnet. 1867 erreichte er mit 6 Bunsenelementen kräftig knallende Funken von 40 cm Länge, die ungeheures Aufsehen erregten.

Funkeninduktoren fanden Verwendung als Spannungserzeuger in der Apparatur von Wilhelm Conrad Röntgen und bei Guglielmo Marconis Funkanlagen.

Auch Jules Verne wurde durch den Rühmkorffschen Induktionsapparat inspiriert. In einigen seiner Romane wird eine portable Lichtquelle (die Rühmkorfflampe z. B. in „Reise zum Mittelpunkt der Erde“) beschrieben, die auf einem Funkeninduktor basiert. Eine derartige von Jules Verne beschriebene Lampe wurde tatsächlich in der Zeit der Bucherscheinung von A. Dumas und Dr. Benoit entwickelt und vertrieben. Sie wurde bereits 1862 vorgestellt und ist als "Miners Lamp" in wenigen Technik-Museen zu finden. Weit verbreitet war sie jedoch nicht, da sie zu teuer und zu schwer war.

Weblinks

Jules Verne Technik


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