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Musische Studentenverbindungen sind farbentragende wie nichtfarbentragende Studentenverbindungen, die das musische Prinzip als Grundlage des Verbindungslebens pflegen. Hierzu gehören insbesondere klassische und moderne Instrumentalmusik, Chorgesang und Theater.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung und Verbandszugehörigkeit
Etwa die Hälfte der musischen Verbindungen trägt die Bezeichnung Sängerschaft (abgekürzt S!). Dabei handelt es sich stets um farbentragende und meistens zumindest fakultativ schlagende musische Studentenverbindungen. Allen Sängerschaften ist darüber hinaus gemein, dass es sich um reine Männerbünde handelt. Die Mehrzahl der Sängerschaften in Deutschland ist in der Deutschen Sängerschaft (DS) organisiert. Die Mehrheit der Österreichischen Sängerschaften gehört der Weimarer Interessengemeinschaft (WIG) an. Sie entstand im Jahre 1992, als sich aufgrund grundlegender Meinungsverschiedenheiten fast alle Sängerschaften Österreichs für einen Austritt aus der Deutschen Sängerschaft entschieden, und zusammen mit einigen bundesdeutschen Sängerschaften die WIG gründeten.
Die Namensgebung der nichtfarbentragenden Musiverbindungen ist im Gegensatz zu den Sängerschaften uneinheitlich. Weit verbreitet ist der Name Akademisch-Musikalische Verbindung. Weitere Namen sind Studentische Musikvereinigung, Musische Gruppe oder Akademischer Gesangverein. Die nichtfarbentragenden Verbindungen sind im Sondershäuser Verband Akademisch-Musikalischer Verbindungen zusammengeschlossen. Die überwiegende Mehrzahl von ihnen nimmt Frauen als gleichberechtigte Mitglieder auf.
Stellung zu Couleur und Mensur
Üblicherweise gehen bei den musischen Studentenverbindungen das Tragen von Farben und die Stellung zur Mensur einher. Nur wenige der farbentragenden Verbindungen lehnen das Schlagen von Mensuren gänzlich ab, die meisten stellen es ihren Mitglieder frei, ob sie Mensuren schlagen wollen. Von den nichtfarbentragenden Verbindungen bekennt sich keine zur Mensur.
Frauen in Musikverbindungen
Die musischen Gruppen und Ensembles der Musikverbindungen, egal ob farbentragend oder nicht, stehen Frauen in der Regel uneingeschränkt offen, sofern es sich nicht um einen Männerchor handelt. Die Mitgliedschaft in der Verbindung selbst ist jedoch nur in 17 der 24 Verbindungen des Sondershäuser Verbandes möglich. Die Akademisch-Musikalische Damenverbindung Caecilia Hamburg (2006 gegründet, seit Pfingsten 2007 vorläufig Mitglied des Sondershäuser Verbandes) ist die einzige musische Verbindung, die ausschließlich Frauen aufnimmt. Sie arbeitet allerdings eng mit der AMV Nordmark Hamburg zusammen (ebenfalls SV), die wiederum ausschließlich Männern offen steht. Bei den Sängerschaften (zum Beispiel in der DS) besteht für Frauen nur die Möglichkeit zur Teilnahme an den musischen Ensembles. Eine Mitgliedschaft in der Verbindung ist nicht möglich.
Geschichtliche Entwicklung
Entwicklungsgeschichtlich gehen die musischen Studentenverbindungen letztendlich auf die Akademischen Gesangvereine des 19. Jahrhunderts zurück (siehe Artikel Akademischer Gesangverein)
Beispiele
- AMV Fridericiana zu Marburg (SV)
- AMV Stochdorphia zu Tübingen (SV)
- Akademischer Gesangverein München (SV)
- K.Ö.H.V. Sängerschaft Waltharia im österreichischen Cartellverband (ÖCV)
- Universitätssängerschaft Skalden zu Innsbruck (WIG)
- Universitätssängerschaft Barden zu Wien
- Prager Universitätssängerschaft Barden zu München (DS, WIG)
- S! zu St. Pauli Jena et Burgundia Breslau in Münster (DS, WIG)
- S! Markomannen zu Brünn in Karlsruhe (DS, WIG)
- S! Erato Darmstadt (DS)
- S! Frankonia Brunonia zu Braunschweig (DS)
- S! Gotia et Baltia Kiel zu Göttingen (DS)
- S! Arion Altpreussen zu Göttingen (DS)
- S! zu St. Pauli in Jena (DS)
- S! Bardia Bonn (DS)
- S! Leopoldina Breslau zu Köln (DS)
- Studentische Musikvereinigung Blaue Sänger Göttingen (SV)
Siehe auch
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