S.M.S. Hyäne

S.M.S. Hyäne
Baudaten
Schiffstyp Kanonenboot
Schiffsklasse Wolf-Klasse
Baubezeichnung: Ersatz Meteor
Bauwerft: Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven
Bau-Nr.: 4
Kiellegung: 1876
Stapellauf: 27. Juni 1876
Fertigstellung: 1879
Baukosten:
Schwesterschiffe
SMS Wolf SMS Iltis
Schiffsmaße
Vermessung: 295 BRT
121 NRT
Wasserverdrängung: Konstruktion: 490 t
Maximal: 570 t
Länge: KWL: 44,5 m
über alles: 47,2 m
Breite: 7,66 m
Tiefgang: 3,10 - 3,40 m
Seitenhöhe: 2,92 m
Technische Daten
Kesselanlage: 2 Kofferkessel
Maschinenanlage: 2 liegende 1-Zylinder-
Einfachexpansions-Dampfmaschinen
Anzahl der Propeller: 1 zweiflügelig (Ø 2,53 m)
Wellenumdrehungen: 145 U/min
Antriebsleistung: 373 PSi
Geschwindigkeit: 9,9 kn
Fahrbereich: 1.640 sm bei 9 kn
Treibstoffvorrat: 112 t Kohle
Besatzung: 5 Offiziere und 101 Mann
Bewaffnung
Seezielgeschütze: 2 Rk - 12,5 cm L/23
(52 hm, 270 Schuss)
2 Rk - 8,7 cm L/24
(200 Schuss)
3 Revolverkanonen 3,7 cm
Torpedorohre: keine
Verbleib
Verkauf: 15. Juli 1919
Streichung: 7. April 1920
Verschrottung: 1924

Die SMS Hyäne war ein deutsches Kanonenboot. Das Schiff lief am 27. Juni 1878 in Danzig vom Stapel. Es besaß eine Länge von 42 m und eine Wasserverdrängung von 495 Tonnen, 95 Mann Besatzung, zwei Kanonen von 8,7 und 5 cm Kaliber und 3 Revolverkanonen mit 3,7 cm Kaliber. Ihre Schwesterschiffe waren die SMS Iltis und SMS Wolf.

Das Schiff spielte in der Kolonialpolitik des Deutschen Reichs eine Rolle.

1882 besuchte das Kanonenboot im Rahmen einer ausgedehnten Südseeexpedition für 5 Tage die Osterinsel. Kapitänleutnant Geiseler hatte den Auftrag der kaiserlichen Admiralität, wissenschaftliche Untersuchungen für die ethnologische Abteilung der königlich preußischen Museen in Berlin vorzunehmen. Die Expedition erbrachte u. a. detailgenaue Beschreibungen der Sitten und Gebräuche, Sprache und Schrift der Osterinsel sowie exakte Zeichnungen verschiedener kultischer Objekte, von Moais, von Hausgrundrissen und einen detaillierten Lageplan der Kultstätte Orongo.

Im November 1884 lief das Schiff unter Korvettenkapitän Langemak Häfen im Bismarck-Archipel und Neu-Guinea an, die Karl Bartholomäus von Werner mit der Kreuzerkorvette SMS Ariadne bereits 1878 als deutschen Besitz reklamiert hatte, um dort die Reichsflagge zu hissen.

Am 4. August 1892 markierte man unter dem Kommando von Hauptmann Curt von François nördlich der Mündung des Swakop eine Landungsstelle zur Errichtung eins Hafens. Dieses Datum gilt als der Gründungstag der Stadt Swakopmund in Namibia.

In Kamerun war das Schiff unter Kapitänleutnant Wilhelm Reincke an der Niederschlagung einer Meuterei der Polizeitruppe (sogenannter Dahome-Aufstand) vom 15. bis 23. Dezember 1893 beteiligt. Kaiser Wilhelm II. honorierte dies mit der Vergabe von Orden im Februar 1894 und der Anrechnung eines Kriegsjahres im Februar 1914.

Verbleib

Am 7. April 1920 wurde das Schiff aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, nach dem es bereits am 15. Juli 1919 für 200.000 Mark an die Cuxhaven-Brunsbüttel-Dampfer-AG verkauft worden war. Diese betrieb das Schiff als Dreimastschoner mit Hilfsmotor unter dem Namen Seewolf, bis es am 2. Mai 1924 im Hafen von Dieppe durch einen Ladungsbrand sank. Danach wurde es als Totalschaden gehoben und abgewrackt.

Literatur

  • Walter Nuhn: Kolonialpolitik und Marine. Die Rolle der Kaiserlichen Marine bei der Gründung und Sicherung des deutschen Kolonialreiches 1884-1914., 360 Seiten, Bernard U. Graefe Verlag, ISBN 3-7637-6241-8

Weblinks


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