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Der Primärmultiplexanschluss (PMxAs), englisch Primary Rate Interface (PRI), ist eine Schnittstellendefinition im ISDN, die im Wesentlichen von Unternehmen zum Anschluss von Telefonanlagen an das ISDN verwendet wird. Eine andere Anschlussart im ISDN ist der Basisanschluss.
Bezeichnungen und Abkürzungen
Andere Bezeichnungen für den Primärmultiplexanschluss sind PMx-Anschluss und S2M-Anschluss. Übliche Abkürzungen sind PMx, PMxA, PMxAs, PRI, CEPT1, E1 (in Europa), T1 (in den USA), J1 (in Japan) und S2M.
Kanalstruktur
Ein Primärmultiplexanschluss bietet in Europa 30 bidirektionale Nutzkanäle (B-Kanäle) mit je 64 kbit/s (in Nordamerika 23 bidirektionale Nutzkanäle mit je 56 kbit/s - "Bit Robbing") + 1 Signalisierungskanal (D-Kanal) mit 64 kbit/s + 1 Synchronisationskanal mit 64 kbit/s = 2048 kbit/s Bruttobandbreite. Mehrere der 64 kbit/s - Kanäle können zusammengelegt werden, um eine höhere Übertragungsrate (bis 1920 kbit/s) zu erreichen. Diese werden H-Kanäle genannt.
Ein Nutzkanal wird als B-Kanal (von engl. Bearer) bezeichnet. Vom Verständnis entspricht ein Nutzkanal einem Kommunikationskanal, er wird beispielsweise für eine Telefon-Gesprächsverbindung verwendet.
Übertragungsverfahren
Beim Primärmultiplexanschluss werden die Kanäle im Zeitmultiplexverfahren (TDM) übertragen, das heißt, die Kanäle werden nacheinander in so genannten Zeitschlitzen übertragen. Der Zeitschlitz 0 dient der Synchronisation und Fehlerbehandlung mit Prüfsumme der Zyklischen Redundanzprüfung (ZRP, engl. CRC). Im Zeitschlitz 16 werden die Daten zur Steuerung der ISDN-Kommunikation übertragen (D-Kanal), und in den Zeitschlitzen 1 bis 15 und 17 bis 31 werden die Nutzkanäle übertragen. Danach fängt ein neuer Rahmen mit Zeitschlitz 0 an. Die Rahmenperiode beträgt 125 µs, die Rahmenwiederholfrequenz ist 8 kHz.
Die Leitungsschnittstelle zwischen der Ortsvermittlungsstelle und dem Netzabschluss (engl. Network Termination) im Haus wird bei Verwendung von Kupferkabel als „UK2-Schnittstelle“ bezeichnet, die Leitungsschnittstelle zwischen Netzabschluss und Telefonanlage wird „S2M“ genannt. Statt der elektrischen UK2-Schnittstelle, die zur Datenübertragung zwei Kupfer-Doppeladern nutzt, wird fallweise auch die optische UG2-Schnittstelle eingesetzt. Dabei wird je eine Glasfaserleitung für Hin- und Rückrichtung angeschlossen. Aufgrund wesentlich günstigerer Dämpfungswerte lassen sich mit dieser Anschlussvariante sehr viel längere Strecken bis zur Vermittlungsstelle realisieren.
Je Übertragungsrichtung werden für die S2M-Schnittstelle zwei Drähte (eine Doppelader) benötigt, ein S2M-Kabel besteht daher aus vier Adern (zwei Doppeladern), die einen gemeinsamen, meist mehrlagigen Schirm besitzen können. Die Leitungscodierung bei der S2M-Schnittstelle ist ternär, das heißt es gibt drei elektrische Zustände. Dadurch benötigt die S2M-Schnittstelle je Übertragungsrichtung eine Bandbreite von jeweils nur etwa 1 MHz, während die Datenübertragungsrate 2048 kbit/s beträgt.
Für den Netzabschluss wird beim Primärmultiplexanschluss der NTPM verwendet.
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