Aérospatiale Corvette

Aérospatiale Corvette
Aérospatiale SN 601
Aérospatiale SN 601 Corvette
Typ: Verkehrsflugzeug
Entwurfsland: Frankreich Frankreich
Hersteller: Aérospatiale
Erstflug: 16. Juli 1970
Produktionszeit: 1972 bis 1978
Stückzahl: 39 + 1 Prototyp SN 600

Die Aérospatiale SN 601 Corvette ist ein Flugzeugtyp des französischen Herstellers Aérospatiale für Geschäftsreiseflüge und andere Aufgaben. Es handelt sich um einen zweistrahligen Tiefdecker mit Einziehfahrwerk, Druckkabine und einem Kreuzleitwerk. Der Erstflug war am 16. Juli 1970.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ende der 1960er Jahre begann Aérospatiale mit dem Entwurf eines mittelgroßen strahlgetriebenen Mehrzweck-Flugzeugs, das bei enger Bestuhlung bis zu 12 Fluggäste aufnehmen sollte. Der Entwurf sollte vor allem Geschäftsreiseflugzeug sein, aber auch verschiedene Rollen wie Lufttaxi-, Ambulanz-, Fracht- und Ausbildungsdienste ausfüllen können.

Eine Versuchsmaschine mit der Bezeichnung SN 600 flog erstmals am 16. Juli 1970. Sie wurde nach 270 Flugstunden bei einem Unfall am 23. März 1971 zerstört. Am 20. Dezember 1972 flog die erste Serienmaschine SN 601, die sich in einigen Punkten von dem Prototyp unterschied und zwischenzeitlich den Namen Corvette 100 erhalten hatte. Die zweite Corvette, die erste im vollem Produktionsstandard, flog am 7. März 1973. Die französische Flugzertifizierung wurde am 28. März 1974 erteilt.[1] Die Auslieferung begann im September 1974. Die ursprünglich geplante Auslieferung von 20 Maschinen im Produktionsjahr 1974 und je sechs Maschinen im Monat in den Folgejahren musste aufgrund mangelnder Nachfrage aufgegeben werden. Die Produktion endete bereits 1978 nach nur 39 produzierten Serienmaschinen, ein kommerzieller Erfolg blieb auf Grund zu großer internationaler Konkurrenz im Marktsegment der Business-Flugzeuge aus. Die Pläne für eine um gut zwei Meter verlängerte 18-sitzige Corvette 200 wurden nicht weiter verfolgt. Es blieb der einzige Versuch durch Aérospatiale im Business-Flugzeugmarkt Fuß zu fassen.

Die meisten der 39 gebauten Maschinen fliegen noch heute, vor allem bei europäischen Fluggesellschaften im Regionalverkehr.[1]

Beschreibung

Das Flugzeug wurde in Ganzmetallbauweise gebaut und besitzt eine klimatisierte Druckkabine. Die tief angesetzten Tragflächen sind zurückgepfeilt und besitzen Doppelspaltklappen, drei Spoiler und hydraulisch betätigte Luftbremsklappen an Ober- und Unterseite. An den Flächenden befinden sich Treibstofftanks. Die beiden Strahltriebwerke sitzen in Gondeln am hinteren Rumpf, weshalb ein Kreuzleitwerk zum Einbau kam um die Höhenleitwerke nicht dem Abgasstrahl auszusetzen. Das einziehbare einrädrige Bugfahrwerk ist mit einer Anti-Blockieranlage ausgerüstet.[2] Das Cockpit mit Blindfluginstrumenten kann von ein oder zwei Piloten geflogen werden.

Der Prototyp SN 600 besaß zwei Turbofan-Triebwerken JT15D-1 von Pratt & Whitney Canada mit je 998 kp Schub, die Serienmaschinen SN 601 erhielten leistungsstärkere JT15D-4-Triebwerke.

Der Flugzeugrumpf der Serienmaschinen SN 601 wurde im Vergleich zum Prototypen verlängert und konnte 14 Passagiere aufnehmen. Eine geringe Bestuhlung, der optionale Einbau von Toiletten und alternative Konfigurationen für verschiedene Aufgaben wurden ebenso angeboten.

Technische Daten SN 601

Kenngröße Daten
Typ Mehrzweck - Transportflugzeug
Triebwerke zwei Pratt & Whitney Canada JT15D-4 Turbofan-Triebwerke mit je 1134 kg Schub
Leistung Höchstgeschwindigkeit für Reiseflug in 9145 m Höhe 760 km/h
wirtschaftliche
Reisefluggeschwindigkeit
566 km/h
Dienstgipfelhöhe 12.500 m;
Reichweite mit max. Treibstoffzuladung und Reserve für 45 Flugminuten 2555 km
Reichweite mit 12 Passagieren und 45 Minuten Reserve 1555 km
Gewicht
Leermasse 3510 kg
max. Startmasse 6600 kg
Abmessungen
Spannweite 12.78 m
Länge 13,83 m
Höhe 4,23 m
tragende Fläche 22.00 m²

Literatur

  • Flugzeugtypen der Welt. Bechtermünz Verlag, 1997, ISBN 3-86047-593-2, S. 26/27

Einzelnachweise

  1. a b http://www.airliners.net/info/stats.main?id=13 Airliner.net vom 10. November 2007
  2. Flugzeugtypen der Welt. Bechtermünz Verlag, 1997, ISBN 3-86047-593-2, S. 26/27

Siehe auch


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