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Epithelialer Natriumkanal Schematische Darstellung eines ENaC. Größe 1958 = 669+640+649 Aminosäuren Struktur α+β+γ; multipass Membranprotein Isoformen 5α; 2β; 1γ Bezeichner Gen-Namen SCNN1A; SCNN1B; SCNN1G; SCNN1D Transporter-Klassifikation TCDB 1.A.6.1.1 Bezeichnung ENaC-Familie Der epitheliale Natriumkanal (kurz: ENaC von engl.: epithelial sodium channel; auch SCNN1 von engl.: sodium channel non-neuronal 1 oder ASSC von engl.: amiloride sensitive sodium channel) ist ein membranständiger Ionenkanal, der neben Li+-Ionen und Protonen vor allem für Na+-Ionen durchlässig ist. Er ist im Grundzustand geöffnet, man spricht von einem konstitutiv aktiven Kanal.
Der epitheliale Natriumkanal setzt sich aus drei Untereinheiten zusammen (α, β, γ), die wahrscheinlich zu einem Heterotrimer aufgebaut sind. Jede der drei Untereinheiten weist zwei Transmembranhelices und eine extrazelluläre Schleife auf. Die Amino- und Carboxytermini der Polypeptidketten befinden sich jeweils im Cytosol.
Mutationen an den Genen, die für die ENaC-Untereinheiten kodieren, können Pseudohypoaldosteronismus Typ 1 (α, β) und Liddle-Syndrom (β, γ) verursachen.[1]
Bis vor kurzem ging man davon aus, dass ENaC ein Heterotetramer ist, jedoch lieferte die Strukturaufklärung des „acid-sensing ion channels 1“ (ASIC1) Anlässe, diese Annahme zu hinterfragen. Die Aufklärung dieses verwandten Ionenkanals nämlich hatte ergeben, dass dieser als Heterotrimer aufgebaut ist.[2]
ENaC befindet sich in den Apikalmembranen von polaren Epithelzellen vor allem in der Niere, der Lunge und dem Grimmdarm (Colon). Er ist in den transepithelialen Transport von Na+-Ionen involviert, welchen er gemeinsam mit der Na+/K+-ATPase bewerkstelligt. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Na+ und K+-Konzentrationen in Blut, Epithelien sowie extraepithelialen Flüssigkeiten, indem er Na+-Ionen aus Primärharn und Darmlumen rückresorbiert. Die ENaC-Aktivität in Niere und Grimmdarm wird dabei durch das Mineralkortikoid Aldosteron moduliert. ENaC kann durch Amilorid blockiert werden. Diese Eigenschaft macht man sich in der Medizin zunutze, indem man Amilorid als Diuretikum einsetzt.
Weiterhin kommt ENaC in Geschmackssinneszellen vor. Hier spielt er eine wichtige Rolle in der Wahrnehmung des Salzgeschmacks. Während bei Nagetieren nahezu der gesamte Salzgeschmack durch ENaC vermittelt wird, ist beim Menschen nur etwa ein Fünftel der Wahrnehmung auf ENaC zurückzuführen.
Es gibt eine weitere sogenannte δ-Untereinheit, die große Homologie zur α-Untereinheit aufweist und diese unter Bildung eines funktionellen Kanals ersetzen kann. Solche δ, β, γ-Tetramere treten beispielsweise in Pankreas, Hoden oder Ovarien auf, ihre Funktion ist jedoch noch ungeklärt.
Quellen
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