- SGAD
-
Die Schweizerische Gesellschaft der Freunde einer autoritären Demokratie (SGAD) war eine politische Organisation der Frontenbewegung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ende 1938 gründete Ernst Leonhardt, ehemaliger Major der Schweizerarmee, die SGAD. Die SGAD wurde als getarnte Partei gegründet, da gemäss dem Gesetz der Demokratieschutzverordnung die Nationale Front und deren Nachfolgeorganisation, der Volksbund, verboten worden waren.
Die SGAD vertrieb ein Mitteilungsblatt, dass die seit 1938 verbotene Zeitung Der Angriff (vorher Zeitung Volksbund) ersetzte und per Post über ein Verteilnetz vertrieben wurde.
Die meisten Versammlungen der SGAD fanden in Lörrach statt.
1939 reiste Leonhardt nach Frankfurt am Main und erhielt dort Unterstützung durch das Propagandaministerium. Im gleichen Jahr kam es zusammen mit Ernst Burri und ehemaligen Volksbundmitgliedern zu einer Flugblattkampagne, die sich gegen die Schweizer Regierung richtete. Die schweizerischen Bundesbehörden eröffneten ein Verfahren gegen einige Mitglieder der SGAD. Daneben kam es zu einem Militärprozess und einem Strafprozess im Kanton Solothurn. Ende 1939 flüchtete Leonhardt in das Deutsche Reich.
Im August 1940 forderte die SGAD den Rücktritt der Regierung und dass sich die Schweiz dem neuen nationalsozialistischen Europa anpassen solle. Im Oktober 1940 enttarnte die schweizerische Bundespolizei eine Verteilerorganisation der SGAD.
Ein Sabotagetrupp der SGAD, der aus 2 Schweizern und 6 Deutschen bestand, beschädigte mehrere Flugzeuge und wurde verhaftet. Im November 1940 kam es zum Verbot der SGAD durch die Behörden.
1942 bis 1944 kam es zum Gerichtsprozess. Angeklagt waren Leonhardt, Ernst Burri, Wilhelm Engler, Gottlieb Wierer, Hans Renold, Ludwig Nebel, Ernst Wagner, Alfred Wenger und 39 weitere Personen. Die Angeklagten wurden zu Zuchthausstrafen verurteilt und teilweise ausgebürgert und des Landes verwiesen. Eine Person wurde freigesprochen.
Politische Ausrichtung
Das Ziel der SGAD war es, die Schweiz gemäss dem Vorbild des deutschen Nationalsozialismus in einen nationalsozialistischen Führerstaat umzuwandeln.
Literatur
- Glaus, Beat: Die nationale Front. Eine schweizer faschistische Bewegung 1930–1940. Zürich, Einsiedeln, Köln 1969.
- Wolf, Walter: Faschismus in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz. 1930–1945. Zürich 1969.
Weblinks
Wikimedia Foundation.