- SG Johannisthal
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Sportfreunde Johannisthal Voller Name SG Sportfreunde Johannisthal 1930 e.V. Gegründet 1930 Vereinsfarben Grün-schwarz Stadion Sportplatz Segelfliegerdamm Plätze 1.000 Homepage www.johannisthal.de Liga Landesliga Berlin 2007/08 12. Platz (Landesliga Berlin) Die SG Sportfreunde Johannisthal 1930 ist ein Fußballverein mit 500 Mitgliedern im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, Ortsteil Johannisthal.
Der Verein zählt zu den wenigen im früheren Ost-Berlin, die über die DDR-Zeit hinweg ihren traditionellen Vereinsnamen bewahren konnten und nicht, wie damals politisch gewünscht, unter dem Dach eines Trägerbetriebes als Betriebssportgemeinschaft bestanden.
Neben Fußball gibt es als weitere Abteilungen im Verein noch die Sportarten Gymnastik und Kegeln.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Verein wurde 1930 als Sportfreunde Schöneweide-Johannisthal durch die Herren O. Sabo, Franz Tolinski, Paul Kohl, A. Schmidt und Gustav Pirsich in der Gaststätte Fliegerheim gegründet. Die Vereinsfarben waren zunächst Grün-Weiß.
Im gleichem Jahr wurde man in den Verband Berliner Ballspielvereine (VBB) aufgenommen. Gespielt wurde ab der Saison 1930/31 zunächst im Ostkreis Gauklasse B.
Über die folgenden Jahre stießen viele der Fußballer des ASV „Fichte“ Johannisthal zum Verein, da dieser aufgrund guter Kontakte zur ortsansässigen Industrie in der Nähe des Flugplatzes Johannisthal seinen Sportlern auch berufliche Möglichkeiten bot. Hinzu kam, dass nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 der ASV "Fichte" als Arbeitersportverein verboten wurde. Darüber hinaus erfolgte 1933 unter politischem Zwang auch die Fusion mit dem älterem Johannisthaler Ballspiel-Club 08. Der gemeinsame Verein formierte sich zunächst unter dem Namen Spielvereinigung Johannisthal. Die Vereinsfarben wurden in Grün-Schwarz geändert. Im Jahr 1934 erfolgte die Umbenennung in SG Sportfreunde Johannisthal.
Saison (ausgewählt) Liga Platz (von) (...) (...) (...) 1991/92 BFV-Kreisliga A 8 (16) 1992/93 BFV-Kreisliga A 9 (16) 1993/94 BFV-Kreisliga A 13 (15) 1994/95 BFV-Kreisliga A 9 (16) 1995/96 BFV-Kreisliga A 16 (16) 1996/97 BFV-Kreisliga B 2 (16) 1997/98 BFV-Kreisliga A 13 (16) 1998/99 BFV-Kreisliga A 5 (16) 1999/2000 BFV-Kreisliga A 7 (16) 2000/01 BFV-Bezirksliga 16 (16) 2001/02 BFV-Kreisliga A 7 (16) 2002/03 BFV-Kreisliga A 2 (16) 2003/04 BFV-Bezirksliga 10 (16) 2004/05 BFV-Bezirksliga 9 (16) 2005/06 BFV-Bezirksliga 3 (16) 2006/07 BFV-Bezirksliga 2 (16) 2007/08 BFV-Landesliga 12 (16) 2008/09 BFV-Landesliga - (16) Im Jahr 1945 mussten die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrten Sportler auf Weisung der Sowjetischen Militäradministration unter dem Namen Sportgruppe Johannisthal antreten, da der Sport auf ausschließlich kommunale Grundlage gestellt wurde und „bürgerliche“ Vereinsnamen verboten waren. Die aktiven Fußballspieler mussten dabei für die Sportgruppe antreten, in deren Einzugsbereich sie wohnten.[1] Sämtliches Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt. Die SG Johannisthal wurde in der höchsten damals möglichen Spielklasse, der Berliner Stadtliga, eingestuft. Der Erfolg war als Tabellensiebter der Staffel eher mäßig,[2] die Qualifikation für die eingleisige Berliner Stadtliga wurde deutlich verfehlt.[3] Im Jahr 1947 erfolgte der Abstieg als Tabellenletzter von der 1. in die 2. Klasse der Berliner Stadtliga.
Mit der Gründung des Deutschen Turn- und Sportbunds (DTSB) konnten sich 1948 wieder Vereine unter richtigen Vereinsnamen zusammenfinden. Daher wurde 1948 die Neubelebung des alten Vereinsnamens Sportfreunde Johannisthal beschlossen. Die Jahreszahl der Vereinsgründung durfte dabei, anders als in den Berliner Westbezirken, nicht Teil des Vereinsnamens werden, da eine Traditionsführung vor 1945 der sowjetischen Besatzungsmacht missfiel.
Im Jahr 1949 stieg man als Meister der 2. Klasse wieder in die 1. Klasse auf. In der Saison 1949/50 wurde ein zweiter Platz errungen. Die Spielzeit endete mit der sportlichen Teilung Berlins. Teile des Vereins, darunter die zweite Mannschaft, organisierten sich 1950 als Betriebssportgemeinschaft der Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke (BMHW) unter dem Namen BSG Stahl Schöneweide neu. Vereinbart wurde eine Spielgemeinschaft mit dem Ziel einer späteren Fusion beider Stränge unter dem Namen Stahl Johannisthal.
Nach der ersten Saison in der Landesklasse Berlin wurde die Fusion vollzogen, aber wieder einige Monate später aufgekündigt, nachdem sich die Vereinsmitglieder erfolgreich der politisch gewünschten Betriebssportgemeinschaft widersetzten. Man nahm wieder den alten Namen SG Sportfreunde Johannisthal an.
Die BSG Stahl Schöneweide ging ebenso ihren eigenen Weg und profilierte sich Jahrzehnte später im Boxbereich bis hin zu zahlreichen, auch aktuellen deutschen und internationalen Meisterschaften.
Im Jahr 1952 wurden im DDR-Fußball die fünf Landesligen abgeschafft und durch 15 Bezirksligen ersetzt. Dadurch gelangten die Sportfreunde Johannisthal von der Berlin-brandenburgischen Landesliga in die neue Bezirksliga Berlin. In der Spielzeit 1952/53 stiegen die Sportfreunde Johannisthal als Tabellenletzter aus der DDR-Bezirksliga Berlin ab. Ein Jahr darauf gelang als Tabellenführer der Wiederaufstieg, 1959 ging es jedoch erneut eine Klasse tiefer in die Bezirksklasse hinunter.
Die Sportfreunde Johannisthal stiegen 1976 zum wiederholten Male in die Bezirksliga auf, stiegen jedoch ein Jahr später wieder ab. Mit dem Aufstieg 1981 konnte die letztmalige Rückkehr in die DDR-Bezirksliga Berlin geschafft werden; 1985 musste man abermals den Abstieg in die Bezirksklasse hinnehmen.
Nach der auch fußballerischen Wiedervereinigung Berlins ging es für die Sportfreunde Johannisthal durch mehrere Abstiege bis zum Tiefpunkt 1996/97 in die Kreisliga B (9. Liga) hinab, konnte aber eine Saison später zumindest in die Kreisliga A zurückkehren. Durch eine Neustrukturierung der Klassen im Berliner Fußball gelangte man 2000 in eine der neuen Staffeln der eine Klasse höheren BFV-Bezirksliga, stieg aber ein Jahr darauf wieder in die Kreisliga A ab. Im Jahr 2003 schaffte man den Wiederaufstieg in die BFV-Bezirksliga, wo man sich fortan etablieren konnte. Die Sportfreunde Johannisthal verfehlten 2006 als Dritter knapp den Aufstieg in die BFV-Landesliga. Dieser gelang dann ein Jahr später erfolgreich in der Saison 2006/07. In der Landesliga wurde die Mannschaft unter Aufstiegstrainer Detlef Schneider massiv durch höherklassig erfahrene Spieler verstärkt und ein Platz im oberen Drittel der Tabelle angepeilt. Allerdings erwies sich die Mannschaft als zu unbeständig und konnte nicht mehr erreichen, als am vorletzten Spieltag der Saison endgültig den Klassenerhalt zu sichern.
Für die Saison 2008/09 wurde mit Michael Koch ein Trainer verpflichtet, der zuletzt die Frauen-Bundesliga-Mannschaft von Tennis Borussia Berlin betreute und auch schon in der ersten chinesischen Liga tätig war.
Spielstätten
Anfangs spielten die Sportfreunde Johannisthal auf einem Sandplatz in der Engelhardstraße, dann war man auf einem ebenso nicht mehr bestehenden Sportplatz am Groß-Berliner Damm/Segelfliegerdamm ansässig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am Lindhorstweg gespielt, doch mit der Anlage des Wohngebiets Johannisthal-Süd musste auch diese Spielstätte weichen. Von 1965 bis 2005 spielte der Verein auf einem ehemaligem Bunkergelände, dem Sportplatz Winckelmannstraße. Der Rasenplatz musste aufgrund einer Lärmklage aufgegeben werden.
Seit August 2005 ist man auf dem als Kunstrasenanlage neu gestalteten Sportplatz Segelfliegerdamm (ehemals Stadion „Rote Erde“) ansässig.
Erfolge
- Berliner Meister (A-Junioren) 1952, DDR-Meisterschaft der A-Junioren 3. Platz (Bronze) 1953
- Berliner Meister (7er Altliga AK 40) 1999, 2000, 2001, 2002, 2005
- Am 20. April 2007 wurden die Sportfreunde Johannisthal durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit dem Sepp-Herberger-Preis für besondere Verdienste in der Jugendarbeit ausgezeichnet.
- Aufstiege der 1. Herren, der A- und der D-Junioren in die jeweilige Landesliga im Jahr 2007
Bekannte Spieler/Trainer
- Der ehemalige Vereinsspieler der 1930er Jahre, Werner Schwachulla, war nach 1950 Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (Ost).
- Der langjährige DDR-Oberligaspieler (für 1. FC Union Berlin) und DFB-Pokalsieger von 1992 (für Hannover 96) André Sirocks begann in den 1970er Jahren seine fußballerische Laufbahn in den Schülermannschaften der Sportfreunde Johannisthal.
Des Weiteren:
- Olaf Seier (DDR-Juniorennationalspieler, DDR-Oberliga BFC Dynamo, 1. FC Union Berlin), 2000/2001 Trainer und heute noch Mitglied des Vereins
- Lutz Hendel (DDR-Oberliga 1. FC Union), zeitweise Spieler
Quellen
- ↑ Hardy Grüne (1996): Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. Kassel: AGON Sportverlag, S.273 ISBN 3-928562-85-1
- ↑ SG Johannisthal in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 243. ISBN 3-89784-147-9
- ↑ vgl. Grüne 1996, S. 281
Weblinks
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