- SG Neukölln-Mitte
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SV Tasmania Gropiusstadt 73 Voller Name Sportverein Tasmania Gropiusstadt 1973 e. V. Berlin Ort Berlin-Neukölln Gegründet 3. Februar 1973 Vereinsfarben Blau-Weiß-Rot Stadion Werner-Seelenbinder-Sportpark Plätze 3.000 Präsident Detlef Wilde Trainer Mario Reichel Homepage www.tasmania-berlin.de Liga Landesliga Berlin 2007/08 18. Platz Der SV Tasmania Gropiusstadt 73 (offiziell: Sportverein Tasmania Gropiusstadt 73) ist ein Fußballverein aus dem Berliner Stadtbezirk Neukölln. Bekannt geworden ist der Verein unter dem Namen SC Tasmania 1900 Berlin, unter dem er in der Saison 1965/66 in der Fußball-Bundesliga spielte. Wegen seines schlechten Abschneidens in jener Saison gilt Tasmania als der erfolgloseste Fußball-Bundesligist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Verein wurde am 2. Juni 1900 zunächst als Rixdorfer TuFC Tasmania 1900 gegründet. Mit der Umbenennung der Stadt Rixdorf in Neukölln 1912 ändert auch der Verein seinen Namen in Neuköllner SC Tasmania. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Verein durch die alliierten Kontrollbehörden aufgelöst und 1946 als SG Neukölln-Mitte neu gebildet. 1949 erfolgt die Rückbenennung in SC Tasmania 1900 Berlin.
Als 1965 der Berliner Lokalrivale Hertha BSC wegen überhöhter Prämienzahlungen an Spieler aus der Fußball-Bundesliga ausgeschlossen wurde, war es Wunsch der DFB-Führung gewesen, weiterhin einen Verein aus Berlin in der Bundesliga zu haben. Um dies zu erreichen, wurde die Bundesliga in der Saison 1965/66 von 16 auf 18 Mannschaften aufgestockt. Die beiden sportlichen Absteiger Karlsruher SC und FC Schalke 04 behielten ihre Ligazugehörigkeit. Und als Ersatz für Hertha BSC Berlin wurde der Drittplatzierte der Regionalliga Berlin, SC Tasmania 1900 Berlin, für die Bundesliga zugelassen, nachdem der Erstplatzierte, Tennis Borussia Berlin, in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga gescheitert war und der zweitplatzierte Spandauer SV auf den Aufstieg verzichtet hatte.
Trotz eines 2:0-Auftaktsieges gegen den Karlsruher SC wurde Tasmania Berlin zum erfolglosesten Team in der Geschichte der Bundesliga. In den 34 Saisonspielen gelangen lediglich zwei Siege. Mit 15:108 Toren und 8:60 Punkten belegte Tasmania Berlin abgeschlagen den letzten Platz. Als einzige Mannschaft der damaligen Bundesligasaison konnte der 1. FC Kaiserslautern in beiden Spielen gegen Tasmania nicht gewinnen (0:0 und 1:1). Das 0:0 auf dem Betzenberg brachte Tasmania seinen einzigen Auswärtspunkt ein.
An den Spätfolgen des Abstiegs ging der Neuköllner Verein 1973 bankrott. Ein Nachfolgeverein, SV Tasmania 73 Neukölln (seit 2001: SV Tasmania Gropiusstadt 73), wurde noch im selben Jahr gegründet. Er spielt heute, nach dem sportlichen Abstieg aus der Landesliga Berlin letztes Jahr, in der sechstklassigen Landesliga Berlin. Seine A- und B-Junioren spielen indes jeweils in der Regionalliga.
Vereinsnamen
- 1900-1912: Rixdorfer TuFC Tasmania 1900
- 1912-1946: Neuköllner SC Tasmania
- 1946-1948: SG Neukölln-Mitte
- 1949-1973: SC Tasmania 1900 Berlin
- 1973-2001: SV Tasmania 73 Neukölln
- seit 2001: SV Tasmania Gropiusstadt 73
Erfolge
- Teilnahme an der Endrunde um die Deutschen Meisterschaft: 1909, 1910 (Halbfinale), 1911, 1959, 1960, 1962
- Bundesligist: 1965/66
- Berliner Meister: 1909, 1910, 1911 (jew. im MFB), 1959, 1960, 1962 (jew. in der Stadtliga Berlin), 1964 und 1971 (jew. in der Regionalliga Berlin)
- Berliner Pokalsieger: 1957, 1960, 1961, 1962, 1963, 1970 und 1971
Rekorde
Tasmania war der erfolgloseste Verein der Bundesligageschichte. Dies spiegelt sich unter anderem in den Rekorden wider, die der Verein seit der Saison 1965/66 hält:
- 50. Rang (von 50) in der Ewigen Bundesliga-Tabelle
- Schlechteste Saisonbilanz aller Zeiten: wenigste Tore (15), meiste Gegentore (108), wenigste Punkte (8:60 nach der Zwei-Punkte-Regel; 10 nach der Drei-Punkte-Regel), wenigste Siege (2; diese Marke wurde vom Wuppertaler SV 1974/75 eingestellt), meiste Niederlagen (28), meiste Heimniederlagen (12)
- 82,3% aller Bundesligaspiele des Vereins gingen verloren
- einziger Bundesligaverein ohne jeden Auswärtssieg
- längste Serie ohne Sieg in Folge (31 Spiele; 14. August 1965 bis 21. Mai 1966)
- längste Heimniederlagenserie in Folge (8 Spiele; 28. August bis 8. Dezember 1965); dieser Rekord wurde in der Saison 2004/2005 von Hansa Rostock eingestellt
- längste Serie ohne Heimspielsieg in Folge (15 Spiele; 24. August 1965 bis 21. Mai 1966); Siege gab es nur beim ersten und beim letzten Heimspiel
- längste Niederlagenserie in Folge (10 Stück); / dieser Rekord wurde in der Saison 1999/2000 von Arminia Bielefeld eingestellt, welches seine Fans unter anderem mit „Tasmania Bielefeld“-Gesängen kommentierten
- höchste Heimniederlage der Bundesligageschichte (0:9 gegen den Meidericher SV am 26. März 1966); am 18. März 2000 wurde dieser Rekord in der Partie SSV Ulm 1846-Bayer 04 Leverkusen (1:9) beinahe eingestellt, jedoch erzielte der Ulmer Leandro Fonseca in der Nachspielzeit noch den einzigen Treffer seiner Mannschaft
- Bundesliga-Spiel mit den wenigsten Zuschauern: Am 15. Januar 1966 wurde mit 827 Zuschauern (gegen Borussia Mönchengladbach) der Tiefststand erreicht
Bemerkenswert ist auch, wie steil das Interesse des Berliner Publikums an den Spielen Tasmanias abnahm: Kamen zum ersten Spiel gegen den Karlsruher SC 81.500 Zuschauer, waren es beim folgenden Heimspiel noch 70.000. Danach sank die Zuschauerzahl kontinuierlich ab - 40.000, 25.000, 10.000. Der Gesamtschnitt belief sich aufgrund des hohen Zuschauerzuspruchs zu Saisonbeginn auf 19.400 Zuschauer pro Spiel.
Bundesligakader 1965/66
Tor:
- Klaus Basikow
- Hans-Joachim Posinski
- Heinz Rohloff
Abwehr:
- Hans-Jürgen Bäsler
- Hans-Günter Becker
- Volker Becker
- Helmut Fiebach
- Bernd Meißel
- Eckhardt Peschke
- Horst Talaszus
Mittelfeld:
- Peter Engler
- Bernd Hänsler
- Klaus Konieczka
- Jürgen Linder
- Manfred Maeder
- Horst Szymaniak
Angriff:
- Erwin Bruske
- Heribert Finken
- Wolfgang Neumann
- Wolfgang Rosenfeldt
- Ulrich Sand
- Wulf-Ingo Usbeck
- Jürgen Wähling
- Lothar Zeh
Trainer:
- Franz Linken
- Heinz-Ludwig Schmidt
Siehe auch
Weblinks
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