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Vipava (dt. Wippach, ital. Vipacco) ist eine Stadt und Gemeinde im Westen Sloweniens in der Nähe von Nova Gorica mit 5.185 Einwohnern. Es liegt an der Quelle des gleichnamigen Flusses im Vipava-Tal (Vipavska dolina) auf einer Seehöhe von 102 m. Im Ort leben 1.564 Einwohner (2002).
Inhaltsverzeichnis
Geschichtliches
Die Gegend wurde vermutlich schon von den Illyrern und Kelten in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. 394 fand in der Nähe die Schlacht am Frigidus statt. Der Ort wird 1367 erstmals erwähnt.
In Vipava wurden der österreichische Diplomat Sigismund von Herberstein (1486–1566) und der protestantische slowenische Schriftsteller Sebastian Krelj (1538–1567) geboren.
Die Gegend um Vipava ist für ihre Kirschen und ihren Wein bekannt.
Sehenswürdigkeiten
Quellen der Vipava
Sie zählen zu den ständigen ergiebigen Karstquellen des weiten Karsthinterlands des Nanos und einen Teil des Postojna-Beckens.
Tabor-Festung
1367 wird Vipava als Markt erwähnt. An den Hauptquellen der Vipava sind zwei Rundtürme der Tabor-Festung erhalten. Im Innenhof des Tabor steht ein markanter, stark umgebauter repräsentativer Bau aus dem 17. Jahrhundert.
Barockes Schloss der Lanthieri
Das am Hauptplatz befindliche Schloss wurde im Jahre 1762 vollendet. Vor dem barocken Gebäude mit ausgereifter Fassade erstreckt sich ein teilweise erhaltener Park, in dem Allegorien, Fontänen und Statuen aufgestellt sind. Die Rückseite des Komplexes wird von den stark sprudelnden Quellen des Vipava-Flusses umflossen. Die mit Stuck verzierten Innenräume erfuhren im Jahr 1962 eine Erneuerung. Von 1726 bis 1727 lebte der venezianische Dichter und Dramatiker Carlo Goldoni in diesem Schloss.
Friedhof
Zwei über 4.500 Jahre alte Sarkophage aus Porphyr, wovon es nur noch vier weitere in Europa gibt, erzählen schon seit 1845 die Geschichte von Anton Laurin, Honorarkonsul der österreichischen Monarchie am ägyptischen Hof: Der österreichische Generalkonsul in Ägypten und Ehrenritter Anton von Laurin (1789 - 1869) sandte im Jahre 1845 zwei altägyptische Sarkophage in seine Geburtsstadt Vipava. Die Sarkophage stammen aus den vierten und fünften Dynastien (das 25. und 26. Jahrhundert v. Chr.) und wurden in den Turmgräbern der zwei Höflinge am Fuß der Pyramide Khafres in Gizeh entdeckt. Der linke Sarkophag gehörte dem Höfling Rawer und heute ist der minderjährige Sohn von Laurin Albert Alexander in diesem Sarkophag begraben. Der rechte Sarkophag gehörte dem Prinzen Iunmin, der wahrscheinlich Sohn des Königs Mikerin war. Jetzt sind im Sarkophag Vater und Mutter von Laurin, Jernej und Jozefa, geboren Ursic, begraben.
Sankt Stephanuskirche
Am Äußeren des Presbyteriums erkennt man den gotischen Stil des sakralen Bauwerks, es wurde jedoch Mitte des 18. Jahrhunderts barockisiert. Dominant in Erscheinung tritt der Glockenturm mit seinem außergewöhnlich kostbaren Steinzierrat. Die Fresken am Gewölbe des Presbyteriums stammen von F. Jelovsek aus dem Jahr 1752, jene in der Apsis des Altarraums von J. Wolf (1876-1877). Das Presbyterium entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Jagdschloss Zemono
Leicht und elegant wirkt das mit Weingärten umgebene Schloss aus der Spätzeit der Renaissance: hier weilte des Öfteren der Venezianische Dichter und Dramatiker Carlo Goldoni als Gast. Der Blick schweift hinauf zu den Dörfern Duplje und Vrhpolje, wo man in Gedanken die berühmte Schlacht zwischen dem römischen Kaiser Theodosius und seinem Widersacher Eugenius vom 5. und 6. September 394 verfolgen kann. Das Schloss mit seinem Pinienhain wird gerne auch von Hochzeitsgesellschaften in Anspruch genommen, wobei nicht nur aus Slowenien selbst gebucht wird, sondern auf Grund der Schönheit des Platzes auch von ausländischen Festgästen.
Umgebung von Vipava
Wallfahrtskirche Maria Trost in Log
Einen Kilometer weiter in Richtung Ajdovščina liegt an der Hauptstrasse der zur Ortschaft Budanje gehörende Weiler Log. Unübersehbar die markante Muttergotteskirche in Log von 1619, die im 19. Jahrhundert eine Vergrößerung erfuhr. Die Kirche besitzt drei Glockentürme, ein breites Hauptschiff und zwei engere barocke Seitenschiffe. Im ausgedehnten Altarraum zieren Fresken von F. Kurz von Goldenstein die Wände. Sie stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und sind das erste Beispiel von Nazarener Malerei in Slowenien. Der Hochaltar ist ein venezianisches Werk aus der Zeit um 1800, das Gemälde Maria mit Kind schuf M. Stroj im Jahre 1861.
Vrhpolje
Der in 134 Metern Seehöhe, einen Kilometer in nördlicher Richtung von Vipava entfernt gelegene und 541 Einwohner zählende Ort hat seit 1994 eine Besonderheit: als Mahnmal an die Schlacht am Frigidus wurde zum 1.600-jährigen Gedenken auf einem Felsen oberhalb der Siedlung ein 3,5 Meter hohes Steinkreuz errichtet und eingeweiht.
Bildergalerie
Weblinks
- Slowenische Weine aus Vipava
- Vipava Weinstrasse
- Vipava/Wippach - Spätmittelalterlicher Adel in Krain
- Vipava - Foto in „Slowenisches Istrien und Karst“
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45.84691111111113.961697222222Koordinaten: 45° 51′ N, 13° 58′ O
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