- B-Film
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Als B-Movie (selten auch eingedeutscht B-Film) wurde früher der in der Produktion billigere Film eines sogenannten Double-Features bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
B-Movies gab es seit der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre, als verstärkt günstige Unterhaltung nachgefragt wurde. Doppelvorstellungen von B-Filmen erfüllten diesen Zweck. B-Movie-Studios waren etwa „Republic“ und „Monogram“. Regisseure wie Edgar G. Ulmer drehten ausschließlich B-Movies und waren bald darauf spezialisiert, mit geringem Budget und kurzer Drehzeit auszukommen.
In den wirtschaftlich besseren Zeiten der 1950er konnten sich B-Movies als Unterhaltung für Jugendliche und Autokino-Besucher halten, insbesondere Science-Fiction-, Horrorfilme und ähnliche. Ferner war das Hollywood-Studiosystem durch sogenannte Anti-Trust-Kampagnen und Fernsehen um 1950 unter finanziellen Druck geraten und wendete sich neben teuren Großfilmprojekten und technischen Experimenten zur Übertrumpfung des Fernsehens (Breitwand, 3D-Kino) auch ökonomischeren Produktionen zu. Lange Verträge mit Schauspielern und Regisseuren wurden seltener, dafür kamen neue, unabhängige Produktionen auf. Hier war das Budget kleiner, der gestalterische Freiraum aber größer. Ab 1957 erwies sich Roger Corman als äußerst produktiver B-Movie-Macher. Ein weiterer bekannter Regisseur war hier Jack Arnold.
B-Movies galten auch lange als Empfehlung für Schauspieler und Regisseure für die großen Hollywoodfilme, bis dies weitgehend durch die Fernsehserien erfolgte. Oft waren die B-Movies aber eher letzte Chancen für Darsteller, die sich im Hauptgeschäft nicht mehr halten konnten. Gegenbeispiele waren etwa Jack Nicholson und John Wayne, die von den B- zu den A-Schauspielern aufstiegen.
Inzwischen wird der Begriff B-Movie allgemeiner verwendet für Filme mit niedrigem Budget und weniger respektabler Genres, wie zum Beispiel Horrorfilme. Allerdings sind heute die Grenzen zwischen B-Movies und anderen Formen des Spielfilms weitaus durchlässiger geworden, was sich unter anderem daran ablesen lässt, dass klassische B-Movie-Stoffe wie „Godzilla“ heute Teil des Mainstreamkinos sind.
Definition
Ursprüngliche Einteilung
B-Movies sind auf breiten Publikumserfolg ausgerichtete Filme, die ihr Ziel mit so gering wie möglichem Produktionsaufwand erreichen sollen. Dies unterscheidet sie von sogenannten „A-Movies“, in denen ein erfahrenes, professionelles Produktionsteam und Schauspielstars eingesetzt werden, Filmszenen so oft wiederholt werden, bis die Aufnahmen den Ansprüchen gerecht werden – was eine dementsprechend längere Drehzeit nach sich zieht – und in denen für beeindruckende Szenen aufwendige und realitätsnahe Spezialeffekte eingesetzt werden. All dies benötigt ein hohes Produktionsbudget.
In B-Movies werden alle die Produktion „unnötig“ verteuernden Elemente ausgespart, in der bewussten Inkaufnahme von weniger realistischen oder nur angedeuteten Spezialeffekten, unsauber ausgeführten, da nicht oder zu wenig wiederholten oder geübten Szenen, und unter dem Einsatz wenig erfahrener oder untalentierter Schauspieler und Produktionsmitarbeiter.
Trotzdem hat die rege B-Movie-Produktion in Hollywood ab den 1930er-Jahren dazu geführt, dass eigene B-Film-Stars entstanden sind und einige Regisseure fast ausschließlich B-Movies inszenierten. Die minimalen Produktionsbedingungen nahmen einige Regisseure – oft auf spielerische, künstlerische Weise – als Herausforderung für neue dramaturgische Verfahren an, um trotzdem realitätsnahe oder optisch ansprechende Effekte hervorzubringen. Als bekanntestes Beispiel eines Produzenten der frühen B-Movies gilt Edgar G. Ulmer.
Heutige Einteilung – Unterschiede zu früher
Die Einteilung der Filme in die Kategorien A-Movie und B-Movie erfolgt heute vor allem nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Die A-Movies stellen dabei die höchste Kategorie dar, nach dem Umfang des Budgets. Diese Filme werden international in den Kinos einem breiten Publikum gezeigt, haben damit die längste Verwertungskette und werden mit umfangreichem Werbeaufwand am Markt platziert. Die Bezeichnung A-Movie für diese Filme ist aber unüblich. Sie werden vielmehr nach dem finanziellen Erfolg in sogenannte Blockbuster oder Flops eingeteilt.
B-Movies sind vor allem durch kleinere Budgets gekennzeichnet. Dies ist aber immer relativ zu den A-Movies zu sehen. Oftmals handelte es sich hierbei um einen Genrefilm wie z. B. Western oder Horrorfilm. Fast ausschließlich als B-Movies etablierten sich Genres wie Blaxploitation-, Slasher-Filme oder Frauengefängnisfilme. Später verwendete man diese Bezeichnung auch für Filme mit Inhalten von qualitativ geringerem Niveau.
Demgegenüber wird darauf verwiesen, dass sich gerade die nicht für die Vorzeigekinos produzierten B-Movies ungeglättet von Studiopolitiken erlauben konnten, Themen aufzugreifen, die im Mainstreamkino tabu waren. So sei in B-Movies teilweise massiv Gesellschaftskritik zu finden, etwa in „Die Nacht der lebenden Toten“ („Night of the Living Dead“), „Godzilla“ und „Blutgericht in Texas“. Daneben hat das B-Movie manchmal einen gewissen Charme und seine spezielle Fangemeinde und auch seine eigenen Kinos wie das B-Movie und das Kino 3001 in Hamburg oder das Casino in Aschaffenburg.
Die Bezeichnung C-Movie wird gelegentlich als Umschreibung für einen mit noch geringerem Aufwand als ein B-Movie hergestellten Film verwendet, wie zum Beispiel Boa vs. Python oder Frankenfish.
Siehe auch
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