SMILA

SMILA
SeMantic Information Logistics Architecture
Betriebssystem: unabhängig
Programmiersprache: Java
Kategorie: Framework für Informationsmanagement
Lizenz: Eclipse Public License
eclipse.org/smila

SeMantic Information Logistics Architecture (SMILA) ist ein Open Source-Framework, um Such- und Informationsmanagementlösungen zu entwickeln. Das Projekt wird in Zusammenarbeit von vier Unternehmen und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz durchgeführt. SMILA legt dabei besonderen Wert auf die performante Anreicherung von Metadaten zu unstrukturierten Daten (Dokumente, E-Mails, Blogs, etc.). Dabei ist SMILA in der Lage, große Informationsmengen innerhalb von Computerclustern zu bearbeiten.

SMILA ist im Rahmen eines Eclipse Projektes der internationalen Eclipse Foundation als erweiterbares Framework konzipiert und dient als Basis für kommerzielle Anwendungen, was durch die Veröffentlichung der Quellen unter der Eclipse Public License unterstützt wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im August 2007 gründeten die beiden Unternehmen Brox IT-Solutions GmbH und Empolis GmbH in Berlin das Projekt SMILA, das damals noch den Namen EILF (Enterprise Information Logistics Framework) trug. Innerhalb des Workshops wurde das Konzept für eine gemeinschaftliche Softwareentwicklung ausgearbeitet, das auf den Erfahrungen der beiden Gründungsmitglieder mit ihren bisherigen Frameworks beruhte. Zielsetzung war ein komplett neues, auf Standards basierendes Enterprise Framework für die Recherche, Aufbereitung und Zusammenführung von geschäftsrelevanten Daten zu entwickeln und unter der Eclipse Public License (EPL) als Open Source-Plattform gebündelt zur Verfügung zu stellen.

Der Eclipse-Prozess erfordert einen offiziellen Projektantrag, der im Januar 2008 erfolgte.[1] Das Projekt wurde daraufhin bei der Eclipse Con 2008 in Santa Clara vorgestellt.[2] Während der Konferenz erwies sich der Projektname EILF als unvorteilhaft für den englischen Sprachraum. Aufgrund eines Vorschlages der Universität Hildesheim wurde das Projekt in „SeMantic Information Logistics Architecture“ (SMILA) umbenannt und dies innerhalb des sogenannten „Creation Review“ am 26. Juni 2008 bekannt gegeben.[3] Im Juli 2008 passierte SMILA den Creation Review erfolgreich und wurde unterhalb des Projektbereiches Runtime [4] (RT) erstellt.

Das DFKI unterstützt die Bestrebungen des SMILA Projektes und kündigte innerhalb des Creation Reviews den Beitritt zur Eclipse Foundation an. Am 29. Januar 2009 traten mit den Firmen Attensity und Living-e zwei weitere Firmen der SMILA Initiative bei.[5]

Architektur

Architekturübersicht von SMILA

SMILA verwendet als zugrunde liegendes Komponentenmodell OSGi. Die Wahl dieses Komponentenmodells ermöglicht den modularen Aufbau des SMILA Framework. Durch die geschickte Gestaltung unterschiedlichster Distributionen können verschiedene Business Cases innerhalb von Großunternehmen abgebildet werden. Ein Beispiel für solche Distributionen ist die Verfügbarkeit diverser Versionen der Eclipse Umgebung (z. B. Java oder PHP Entwicklung).

Innerhalb der Architekturübersicht werden unterschiedliche Prozesse durch die OSGi-Container dargestellt.

Crawler bzw. Agenten erlauben die Extraktion von unstrukturierten Informationen aus Datenquellen. Diese Informationen werden in Records umgewandelt und durch eine Connectivity-Schicht an die Kernkomponenten von SMILA übergeben. Um Dokumente parallel mit Metadaten anreichern zu können, werden die Records an eine Message Queue übergeben.

An der Message Queue „horchen“ unterschiedliche Prozesse für die Datenanreicherung, die durch eine BPEL Engine (Business Process Execution Language) durchgeführt wird. Innerhalb der BPEL Engine lassen sich spezialisierte SMILA Komponenten, sogenannte Pipelets, ausführen und auf Wunsch mit Webservice-Aufrufen kombinieren. Die annotierten Daten können nach der Anreicherung innerhalb eines Zwischenspeichers abgelegt werden.

Nach der Informationsanreicherung innerhalb des BPEL-Workflows können die Informationen an eine Indexierungstechnologie oder andere Anwendungen übergeben werden.

Da ebenfalls während eines Suchvorgangs Informationen an die Suchabfrage bzw. die Ergebnisliste annotiert werden müssen, wird für diesen Vorgang ebenfalls dieselbe BPEL Engine verwendet. Dies ermöglicht die Nutzung von identischen Komponenten zur Informationsanreicherung während des Such- und Indexierungsprozesses.

Das SMILA Framework liefert bereits eine Sammlung beispielhafter Implementierungen von Pipelets. Dazu gehören:

  • Indexierung und Suche via Lucene
  • Dokumentenkonvertierung anhand des Aperture Frameworks

SMILA liefert Implementierungen für die folgenden Kernprozesse:

  • Crawler
  • Datentransformation
  • Informationsanreicherung via Pipelets
  • Verteilung der Datenanreicherung sowie von Systemkomponenten von SMILA
  • Speicherung angereicherter Daten
  • Suchimplementierung (exemplarisch)
  • Security Konzept

SMILA als Eclipse-Projekt

Die Eclipse Foundation formuliert für das SMILA-Projekt folgende Ziele:

  1. Die Definition und den Aufbau eines flexiblen und erweiterbaren Rahmenwerkes für den Zugriff und die Integration unstrukturierter Daten, das auf den Prinzipien einer Service Orientierten Architektur (SOA) und Standards wie der Business Process Execution Language (BPEL) und Service component architecture (SCA).
  2. Die Entwicklung einer Auswahl schlüsselfertiger Komponenten wie Konnektoren und Integrationen in Anwendungen (wie z. B. Lucene), die den Leistungsumfang von SMILA exemplarisch darstellen.
  3. Die Lieferung von Schnittstellen für das Management, den Betrieb und die Überwachung des Rahmenwerkes und seiner Komponenten.

Das Projekt befindet sich derzeit in der Inkubationsphase.

SMILA als Basisarchitekur im Theseus Programm

SMILA wurde als Basis für den Wettbewerb der kleinen und mittelständischen Unternehmen des Theseus Programmes[6] ausgewählt. Ziel ist es, die zu entwickelnden Komponenten auf eine gemeinsame Plattform zu bringen.

Beteiligte Firmen, Partner

Einzelnachweise

  1. EILF Projekt bei Eclipse - Projektantrag
  2. Eclipse Con 2008
  3. SMILA Creation Review bei Eclipse vom 26. Juni 2008
  4. Eclipse RT Project
  5. Heise: SMILA-Initiative gewinnt mit Attensity und living-e AG neue Partner
  6. Theseus Programm Mittelstand
Referenzen zu offiziellen Bereichen
Konferenzen
Veröffentlichungen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Smila — Смiла …   Wikipédia en Français

  • Smila — (Сміла) …   Deutsch Wikipedia

  • Smila — may refer to one of the following:* Smila, Ukraine, a city in Cherkasy Oblast, Ukraine * Smila, Greece, a little village near Olympia, Greeceee also* Miss Smilla s Feeling for Snow , a Danish novel filmed as Smilla s Sense of Snow …   Wikipedia

  • smila — smilà scom. (2) smaguris, smilius: Ak tu, smìla, aš tau parodysiu! Jnš. Lenda visur kaip smilà Jnš …   Dictionary of the Lithuanian Language

  • Smila — (Smile, a. Geogr.), Stadt Macedoniens, zwischen Pallene u. der Grenze von Thessalien …   Pierer's Universal-Lexikon

  • SMILA — urbs Thraciae, Steph …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Smila — Original name in latin Smila Name in other language SMELA, Smela, Smila, СМЕЛА, Сміла State code UA Continent/City Europe/Kiev longitude 49.22242 latitude 31.88714 altitude 101 Population 67530 Date 2012 01 18 …   Cities with a population over 1000 database

  • Smila, Ukraine — Smila ( uk. Смiла, ru. Смела) is a city located on the Tyasmyn River in the Cherkasy Oblast (province) of central Ukraine. The city is itself a raion (district) within the oblast as well as serving as the administrative centre of the wider… …   Wikipedia

  • Smila, Greece — Smila (Greek: Σμίλα) is a little village near Olympia with about 400 citizens. It is about in the middle of Pyrgos and Olympia. Its 2001 population was 453 for the village and 522 for the municipal district. Its village population is ranked… …   Wikipedia

  • Smila — ▪ city, Ukraine Russian  Smela        city, Ukraine, on the Tyasmyn (Tiasmyn) River. The city was first established as a Cossack settlement in the late 16th century. In 1793 it came under Russian rule, and in the 19th century it became a… …   Universalium

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”