SPD-SED-Streitkulturpapier

SPD-SED-Streitkulturpapier

Unter dem Titel Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit wurde am 27. August 1987 ein gemeinsames Papier von SPD und SED veröffentlicht. Die beiden Parteien legten darin ihren gemeinsamen Willen zur friedlichen Koexistenz zweier deutscher Staaten nieder.

„Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit“

Das Papier wurde von der Grundwertekommission der SPD und der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED erarbeitet. Federführende Rolle spielte Erhard Eppler. Während Erhard Eppler und Rolf Reißig mit dem Papier im Westen vor die Journalisten traten, waren es im Osten Otto Reinhold und Thomas Meyer. Das Papier wurde zunächst in den Parteizeitungen Vorwärts und Neues Deutschland veröffentlicht.

In der zentralen Passage darin lautete es: BRD und DDR sollten sich „auf einen langen Zeitraum einrichten”, in dem sie

„nebeneinander bestehen und miteinander auskommen müssen. Keine Seite darf der anderen die Existenzberechtigung absprechen. Unsere Hoffnung kann sich nicht darauf richten, dass ein System das andere abschafft. Sie richtet sich darauf, dass beide Systeme reformfähig sind und der Wettbewerb der Systeme den Willen zur Reform auf beiden Seiten stärkt.”

Koexistenz und gemeinsame Sicherheit müssten deswegen „ohne zeitliche Begrenzung” gelten.

Literatur

  • Lothar Mertens: Rote Denkfabrik?: Die Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Kap. 6: Bemerkungen zum SED-SPD-Papier; Lit-Verlag 2004; S.215ff
  • Rolf Reißig: Dialog durch die Mauer. Die umstrittene Annäherung von SPD und SED;Campus Verlag, Frankfurt/ New York 2002.ISBN 3-593-37066-2

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