- SS-N-14
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SS-N-14 Silex SS-N-14 SilexGrunddaten Funktion Anti-U-Boot-Lenkwaffe Hersteller Konstruktionsbüro Raduga Entwicklung 1950er Weitere Leistungsmerkmale Triebwerk Erste Stufe 2 Feststoffbooster Zweite Stufe Raketenmotor für Festtreibstoff Gefechtsgewicht 4.000 kg Länge 7,19 m Durchmesser 573 mm Spannweite 1.350 mm Geschwindigkeit 317 m/s Reichweite 50 km Gefechtskopf Torpedo oder nukleare Wasserbombe Zielerkennung Trägheitsnavigationsplattform plus Daten-Updates während des Marschfluges Waffenplattformen Schiffe Die SS-N-14 Silex ist eine schiffsgestützte Anti-U-Boot-Lenkwaffe und Anti-Schiffs-Lenkwaffe aus russischer Produktion. Die Systembezeichnung lautet UPRK-3 Metel / UPRK-4 Musson (Metel bedeutet Schneesturm).
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die Entwicklung des Systems SS-N-14 begann in den 1950er Jahren. Die Entwicklung erfolgt im Konstruktionsbüro Raduga und im OKB-52 Tschelomei. Nach langwierigen Tests wurde das System schließlich 1968 bei der sowjetischen Marine eingeführt. In den darauffolgenden Jahren wurden die folgenden Schiffsklassen mit dem System SS-N-14 ausgerüstet:
- Die Kreuzer der Kara-Klasse mit je 2x4 Lenkwaffen
- Die Kreuzer der Kresta-II-Klasse mit je 2x4 Lenkwaffen
- Die Zerstörer der Udaloy-Klasse mit je 2x4 Lenkwaffen
- Die Fregatten der Kriwak-1-Klasse mit je 4 Lenkwaffen
- Die Fregatten der Kriwak-2-Klasse mit je 4 Lenkwaffen
- Der Schlachtkreuzer "Admiral Uschakow" der Kirow-Klasse mit einem Doppelstarter und 10 Lenkwaffen
Technik
Die Lenkwaffen sind in großen Stahlbehältern auf dem Schiffsdeck untergebracht und werden direkt aus diesen verschossen. Beim Start befördert ein Raketenbooster die Lenkwaffe aus dem Startrohr. Unmittelbar nach dem Verlassen des Startbehälters entfalten sich die Flügel und der Raketenmotor zündet. Die Lenkwaffe fliegt in einer Flughöhe von 400-800 Meter (m) ins Zielgebiet. Notwendige Kurskorrekturen werden durch die Radars „Eye Bowl“ oder „Head Lights B“ ermittelt und mit einer Funkverbindung an die Lenkwaffe übermittelt. Im Zielgebiet angekommen wirft die Lenkwaffe je nach Version einen U-Boot-Jagd-Torpedo oder eine nukleare Wasserbombe auf die vermutete Position des U-Bootes ab.
Primär dient die SS-N-14 zur Bekämpfung von U-Booten. In einer sekundären Rolle können auch Schiffsziele bekämpft werden. Bei der Schiffsbekämpfung erfolgt der Marschflug in einer Höhe von 50 m. Für den Zielendanflug sinkt die Lenkwaffe auf eine Flughöhe von 15 m. Für den Zielanflug kommt ein passiver Infrarot-Suchkopf zu Einsatz. Der Torpedo bleibt bis zum Einschlag im Schiffsrumpf an der Lenkwaffe und wird mittels Aufschlagzünder zur Explosion gebracht.
Varianten
- 60R: 1. Serienversion mit nuklearer Wasserbombe mit 5 kT.
- 70R: 1. Serienversion mit AT-2U ASW-Torpedo.
- 83RU / UPRK-3 Metel: 2. Serienversion mit AT-2UM (EA-45-70A) ASW-Torpedo.
- 84RU / UPRK-4 Musson: 2. Serienversion mit nuklearer Wasserbombe mit 10 kT.
- 85RU / URK-5 Rastrub: Eingeführt 1975. Ausgerüstet mit AT-2 (APR-2E) ASW-Torpedo.
- 85RUS / URK-5 Musson-A: Eingeführt 1975. Ausgerüstet mit nuklearer Wasserbombe mit 5-10 kT.
- 85RU / URK-4 Rastrub-A: Eingeführt 1984. Ausgerüstet mit UGMT-1 (E45-75A) ASW-Torpedo. Die Lenkwaffe verfügt zusätzlich über einen 185 kg Hohlladungsprengkopf zur Schiffsbekämpfung.
- 85RU / URK-5 Rastrub-B: Verbesserte Rastrub-A mit APR-3M oder MPT-1ME ASW-Torpedo.
- YP-85: Vorgestellt 1993. Ausgerüstet mit 4 aktiv zielsuchenden S3V Wasserbomben. Reichweite über 100 km.
Status
Das System SS-N-14 wurde nie exportiert und befindet sich nur auf Schiffen der russischen Marine im Einsatz. Im Einsatz hat es sich als sehr kostenintensiv und wenig zuverlässig erwiesen. Die zur Zeit einzigen Einsatzplattformen sind der letzte noch aktive Kreuzer der Kara-Klasse,die Zerstörer der Udaloy-Klasse und die Fregatten der Kriwak-Klasse. Im Jahr 2006 hatte die russische Marine noch 100 SS-N-14 Lenkwaffen im Bestand. Im Einsatz wurde das System durch die wesentlich unkomplizierteren SS-N-16 Stallion Raketentorpedos ersetzt. Das Nachfolgemodell der SS-N-14 ist das System RPK-9 Medvedka / 98R (NATO-Codename: SS-N-29). Dieses System ist wesentlich kostengünstiger und kompakter und kann auch auf kleinen Schiffen installiert werden.
Quellen
- Naval Institute Guide to World Naval Weapon Systems 1997 to 1998 US Naval Institute Press
- Jane's Underwater Warfare Systems 2006-2007 Jane's Verlag
- Jane's Naval Weapon Systems Edition 2005 Jane's Verlag
- Jane's Strategic Weapon Systems Edition 1998 Jane's Verlag
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