SS Central America

SS Central America
SS Central America

Die Central America war ein 1853 in Dienst gestellter 90 m langer dreimastiger Passagier-Schraubenraddampfer, der am Abend des 12. September 1857 auf der Route PanamaHavannaNew York etwa 175 Meilen östlich von Savannah in einem Hurrikan sank. An Bord befanden sich 477 Passagieren und 101 Crew-Mitglieder. Von den knapp 600 Menschen an Bord konnten 30 Frauen, 26 Kinder und 44 Männer durch die Brigg Marine unter Kapitän Hiram Burt und 49 Männer durch die Bark Ellen unter Kapitän Anders Johnsen gerettet werden. Beladen war die Central America mit mehreren Tonnen Gold, da sie die sogenannte „Panama-Route“ aus Kalifornien befuhr. Der Untergang des Schiffes gilt als eines der größten Seeunglücke.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Central America

Die Central America wurde am 28. Oktober 1853 als George Law in Betrieb genommen. Während ihrer dreijährigen Dienstzeit pendelte sie auf der Strecke zwischen New York und dem Hafen Aspinwall, heute Colon, in Panama. Die Central America lief hierbei regelmäßig am 20. eines jeden Monats in New York aus. Insgesamt befuhr sie diese Pendelroute dreiundvierzigmal. Eine Tour dauerte hierbei jeweils zwischen 19 und 24 Tagen.

Die Central America bediente auf diese Weise eine der beiden Routen zwischen der amerikanischen Ostküste und dem Kalifornien des Goldrausches, die sogenannte „Panama-Route“. Diese führte auf dem Seeweg zur Landenge von Panama, wo eine 75 km lange Strecke über Land überwunden werden musste, um dann von der panamesischen Ostküste mit einem Schiff nach Norden zu fahren. Die längere und gefährlichere Alternativroute führte um Kap Hoorn. Die Central America beförderte alleine etwa ein Drittel des Goldes, welches offiziell während des Goldrausches über die Panama-Route befördert wurde.

Am Abend des 9. September 1857 geriet die Central America nach dem Verlassen von Havanna in einen schweren Sturm, in dem sie am 12. September sank. Während des Sinkens gelang es dem Kapitän der Central America, Kapitän William Lewis Herndon, noch während des Orkans sämtliche an Bord befindlichen Frauen und Kinder und 44 Passagiere zu der Brigg Marine hinüberbringen zu lassen, bevor diese durch den Sturm abgetrieben wurde. Er selbst ging auf der Brücke seines Schiffes unter.

Zum Zeitpunkt des Unterganges hatte die Central America offiziell Gold im damaligen Wert von 1.595.497,13 US-Dollar und 38.000 Briefe geladen. Zusätzlich befand sich wahrscheinlich Gold in etwa derselben Größenordnung unangemeldet im Gepäck der Passagiere, bei denen es sich zum größten Teil um zurückkehrende Goldsucher aus Kalifornien handelte. Außerdem war das Schiff mit einer geheimen Goldlieferung der US-Regierung beladen. Insgesamt befanden sich damit etwa 21 Tonnen Gold an Bord der SS Central America.

Folgen des Unterganges

Die Central America hatte neben der offiziellen Ladung auch etwa 30.000 Pfund an Goldbarren aus Regierungsbeständen in Kalifornien geladen, die zur Stützung der durch die Wirtschaftskrise von 1857 angeschlagene nordamerikanische Wirtschaft bestimmt waren. Durch den Verlust dieses Goldes von 13,6 Tonnen[1] verschärfte sich diese Wirtschaftskrise.

Dem Kapitän der Central America, Kapitän William Lewis Herndon wurde in Annapolis 1860 mit dem Herndon Monument ein Granitmonument errichtet. Es ist das einzige Monument für heroisches Verhalten in Friedenszeiten an der Akademie der US-Marine.

Bergung der SS Central America

1985 wurde durch den Tiefseeingenieur Thomas G. Thompson zur Entdeckung und Bergung der SS Central America die Columbus-America Discovery Group mit 161 Investoren gegründet. Die Investoren trieben über zehn Millionen US-Dollar auf, um dieses Unternehmen zu finanzieren. Nach längerer Suche und mehreren Fehlschlägen wurde das Wrack der SS Central America am 11. September 1987 durch die von der Columbus Discovery Group ausgerüsteten Expedition unter Zuhilfenahme eines Remotely Operated Vehicle (ROV) lokalisiert. Die Ladung wurde in der Folge mit einem speziell zur Bergung konstruierten ROV geborgen.

Literatur

  • Gary Kinder: Das Goldschiff – Die größte Schatzsuche des 20. Jahrhunderts. Piper, München 1999, ISBN 3492232566.

Einzelnachweise

  1. 30.000 Pfund * 453,59237 Gramm = rund 13.607 Kilogramm

Weblinks

31.583333333333-77.0333333333337Koordinaten: 31° 35′ 0″ N, 77° 2′ 0″ W


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