SS Cymric

SS Cymric
CYMRIC
Technische Daten
Flagge: Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp: Passagierschiff
Bauwerft: Harland & Wolff Ltd., Belfast, Nordirland
Reederei: White Star Line
Heimathafen: Liverpool
Einsatzzweck: Linienverkehr
Registrierungsnummer: 106898
Schiffsvermessung: 13.370 BRT / 8.123 NRT
Länge: 178,3 m
Breite: 19,5 m
Tiefgang: 11,5 m
Antrieb: Achtzylindrige Vierfachexpansionsmaschinen
Pferdestärke: 6.800 PS
Schrauben: 2
Schornsteine: 1
Masten: 4
Geschwindigkeit: 15 kn (27,8 km/h)
Passagiere: 258 Erste Klasse
1.160 Dritte Klasse
Besatzung: 110
Stapellauf: 12. Oktober 1897
Übergabedatum: 5. Februar 1898
Jungfernfahrt: 11. Februar 1898
Letzte Fahrt: 29. April 1916

Die Cymric war ein 1898 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line. Sie wurde von der nordirischen Werft Harland & Wolff in Belfast gebaut, die später auch die Titanic und deren Schwesterschiffe baute. Die Cymric wurde im Ersten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot versenkt, wobei 5 Menschen ums Leben kamen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Cymric wurde von der White Star Line für die Route LiverpoolNew York geplant und beförderte auf dieser Strecke Passagiere, Post und Fracht. Für eine Überfahrt benötigte das Schiff durchschnittlich zehn Tage. Zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung war sie das größte Schiff der White Star Line. Die Cymric hatte mit 18.000 Tonnen zudem die damals größte Ladekapazität der White Star-Flotte. Am 11. Februar 1898 legte sie in Liverpool zu ihrer Jungfernfahrt ab. Sie wurde nach dem Begriff Cymru benannt, der alten walisischen Bezeichnung für Wales. Zu den prominenten Passagieren, die die Cymric beförderte, war unter Anderem der deutsche Komponist Fritz Steinbach.

Der reguläre Passagierbeförderungsdienst der Cymric wurde während ihrer Dienstzeit wiederholt unterbrochen. Im Frühjahr 1900 machte sie zwei Fahrten als Truppentransporter im Zweiten Burenkrieg von Liverpool nach Kapstadt und zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde sie wie viele andere Linienschiffe auch von der britischen Admiralität requiriert und erneut als Truppentransporter eingesetzt.

Am 3. November 1903 legte der Dampfer zu seiner zunächst letzten Transatlantiküberquerung nach New York ab, anschließend befuhr er ab dem 10. Dezember 1903 die Strecke Liverpool–Boston. Erst ab dem 20. Dezember 1914 war die Cymric wieder auf der Route Liverpool–New York. Am 28. März 1915 befand sie sich weniger als 20 Meilen von dem Passagierdampfer Falaba entfernt, als dieser vor der Küste von Wales von einem U-Boot angegriffen und versenkt wurde. Die Cymric erhielt von der Admiralität die ausdrückliche Anweisung, der Falaba nicht zu Hilfe zu kommen, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Die Fahrt am 28. Januar 1916 von New York nach Liverpool war die bis dahin letzte, auf der die Cymric Passagiere an Bord hatte (62 Erste Klasse, 64 Dritte Klasse). Auf den folgenden Überfahrten transportierte sie nur noch Fracht. Ihre letzte Fahrt vollendete sie am Donnerstag, dem 13. April 1916.

Die letzte Fahrt

Am Sonnabend, dem 29. April 1916, legte die Cymric mit 112 Menschen an Bord (106 Besatzungsmitglieder und sechs Passagiere) in New York City mit Ziel Liverpool ab. Es war die erste Fahrt seit drei Monaten, bei der das Schiff wieder Passagiere beförderte. Es handelte sich um britische Konsulatsmitarbeiter. Zu ihrer Ladung gehörte eine große Menge an Kriegsausrüstung, also Kriegskonterbande, darunter Feuerwaffen, Kanonen, Schießpulver, Munitionshülsen sowie Flugzeug- und Autoteile. Das Kommando hatte Lieutenant F. E. Beadnell, RNR, der seit 20 Jahren bei der White Star Line war und unter Anderem auch schon Kapitän der RMS Baltic gewesen war. Das Schiff war nicht bewaffnet.

Am Montag, dem 8. Mai 1916, gegen 16.00 Uhr wurde die Cymric an der Südküste Irlands 140 Meilen nordwestlich von Fastnet Rock vom deutschen U-Boot U 20 unter Kapitänleutnant Walther Schwieger torpediert und versenkt, wobei 5 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Der Torpedo schlug im Maschinenraum ein; durch die anschließende Explosion starben vier Männer. Der Chefsteward J. B. Malcolm ertrank, bevor er ein Rettungsboot erreichen konnte. Alle sechs Passagiere wurden gerettet.

Das U-Boot wurde zwar von der Cymric gesichtet, aber Schwieger griff ohne Vorwarnung an und verschwand anschließend wieder. Obwohl U 20 drei Torpedos auf den Liner abfeuerte, dauerte es elf Stunden, bis er unterging. Es war dasselbe U-Boot unter demselben Kommandanten, das bereits die RMS Lusitania der Cunard Line (1198 Tote) und die RMS Hesperian der Allan Line (32 Tote) versenkt hatte.

Die 107 Überlebenden wurden in die südirische Hafenstadt Bantry gebracht. Obwohl keine US-Amerikaner an Bord gewesen waren, machte sich der amerikanische Konsul in Queenstown, Wesley Frost, auf den Weg nach Bantry, um die Überlebenden zu treffen. Bis auf einen Russen und zwei Belgier waren alle Personen an Bord Briten.

Weblinks

Siehe auch


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