ST44

ST44
PKP-Baureihe ST44
ST44-1104 in Braniewo
Nummerierung: ST44-001 bis ST44-1113
ST44-1500
ST44-2001 bis 2068
Anzahl: 1182
Hersteller: Lokomotivfabrik Lugansk
Baujahr(e): 1966–1988 (ST44-001 ... -1500)
1977–1980 (ST44-2001 bis -2068)
Achsformel: Co' Co'
Spurweite: 1435 mm (ST44-001 ... -1500)
1524 mm (ST44-2001 bis -2068)
Länge über Puffer: 17550 mm
Höhe: 4493 mm
Dienstmasse: 115,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Installierte Leistung: 1471 kW
Traktionsleistung: 1271 kW
Treibraddurchmesser: 1050 mm
Motorentyp: 14 D 40
Nenndrehzahl: 750 min-1
Leistungsübertragung: elektrisch
Zugheizung: nicht vorhanden

Die Lokomotiven der Baureihe ST44 der Polnischen Staatsbahnen (PKP) sind Diesellokomotiven vorwiegend für die Beförderung von Güterzügen. Sie ist die polnische Variante der sowjetischen Bauart M62.

Inhaltsverzeichnis

Baureihe ST44 der PKP

Parallel zur Baureihe ST43 beschafften die PKP ab 1966 von der sowjetischen Lokomotivfabrik Lugansk (LTS; russisch: Луганский тепловозостроительный завод, Luganski teplowosostroitelny sawod, Lugansker Diesellokomotivenfabrik; später Ворошиловградский тепловозостроительный завод, Woroschilowgradski teplowosostroitelny sawod) Lokomotiven des Typs M62 und bezeichneten sie als ST44.

Die ST44 sind als Güterzuglokomotiven in schwerer sechsachsiger Bauart ausgeführt. Daher beträgt die Höchstgeschwindigkeit nur 100 km/h, eine Zugheizung ist nicht vorhanden. Charakteristisch für die ST44 im Gegensatz zu den anderen Lokomotiven vom Typ M62 sind die bei den PKP üblichen großen Scheinwerfer.

Die Lieferung der ST44 wurden bis 1988 fortgeführt und umfassten 1113 Lokomotiven der Regelspurbauart. Die PKP waren damit sowohl die letzte Bahngesellschaft in Europa, die die M62 beschaffte, als auch diejenige, die die größte Stückzahl M62 erhalten hat.

1980 wurde ein Prototyp einer Lokomotive mit achshalterlosen Drehgestellen (gleiche Bauart wie bei der Baureihe 130 der Reichsbahn) an die PKP geliefert und als ST44-1500 eingereiht. Eine Serienfertigung dieser Bauart folgte nicht, das Wrack dieses interessanten Sonderlings steht derzeit im Bahnbetriebswerk Zamosc.

Von 1977 bis 1980 wurden zusätzlich 68 ST44 in der sowjetischen Breitspur (Spurweite 1524 mm) für die Linia Hutnicza Szerokotorowa zwischen Sławków (bei Będzin) und der Grenze zur Sowjetunion (heute Ukraine) bei Hrubieszów beschafft.

Die Baureihe ST44 ist trotz des teilweise geringen Alters bereits größtenteils ausgemustert. Mitte 2008 waren noch etwa 70 normalspurige Lokomotiven im Betriebsbestand der PKP, darunter zehn bei der Firma PESA remotorisierte Exemplare als Reihe ST44-1201-1210. Fünf weitere Loks sind derzeit noch im Umbau oder stehen für diesen bereits im Werk. Des Weiteren sind an mehreren Orten auch noch gut drei Dutzend abgestellte Loks vorhanden. Größere Einsatzgebiete finden sich nur noch in Zamosc und im Raum Bialystok (Betriebswerke Bialystock, Czceremcha und Suwalki), des Weiteren werden einige Loks auf der alten Ostbahn (von den Bahnbetriebswerke Szczecinek, Chojnice, Tczew und etwas weiter nördlich Gdynia) sowie von den oberschlesischen Bahnbetriebswerken in Tarnowskie Gory, Rybnik und Lazy aus eingesetzt. Mit ST44-001 ist außerdem die erste gelieferte Maschine im Warschauer Eisenbahnmuseum unweit des Centralbahnhofes erhalten.

Die breitspurigen ST44 (ST44-2000er Serie) gingen an die aus den PKP ausgegliederte Tochtergesellschaft LHS über, bei der noch etwa 40 Stück im Bestand sind. Diese werden teilweise aufwändig modernisiert und remotorisiert, da sie mangels nachfolgender Beschaffungen unverzichtbar sind: Neben der Ursprungsversion werden bereits Umbauten der Firmen Fablok (ST44 3001 und 3002), Newag (ST40s-01 und 02; Bauart 311d) sowie PESA (Loks behielten ihre alte Nummer) eingesetzt. Allerdings hatten auch die PKP zeitweise Breitspurige Maschinen ihrem Bestand. So fuhren z.B. ST44 1103 und 1104 einige Zeit lang im Grenzverkehr zwischen Braniewo und Russland und waren dafür umgespurt worden.

Lokomotiven vom Typ M62 bei anderen polnischen Bahnen

Weitere Lokomotiven des Typs M62 wurden an polnische Werksbahnen geliefert, diese laufen unter der Werksbezeichnung „M62“. Petrochemia Płock erhielt M62 01 bis 06, die Sandbahnen des Przedsiębiorstwo Materiałów Podsadzkowych Przemysłu Węglowego (PMPPW) erhielten die M62 07 bis 09. Weitere M62 aus dem Bestand anderer Staatsbahnen sind bei weiteren privaten Bahngesellschaften in Polen im Einsatz.

Literatur

  • Hans Müller, Andreas Stange: Die Baureihe V 200. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-201-8
  • Paweł Terczyński: Atlas lokomotyw. Poznańskie Klub Modelarzy Kolejowych, Poznań 2004, ISBN 83-920757-1-4.

Weblinks

Siehe auch


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