- STIHL Contra
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Stihl Holding AG & Co. KG Unternehmensform Kommanditgesellschaft Gründung 1926 Unternehmenssitz Waiblingen, Deutschland Unternehmensleitung - Hans Peter Stihl, Beiratsvorsitzender
- Bertram Kandziora, Vorstandsvorsitzender der Stihl AG
Mitarbeiter 9.779 (31. Dezember 2007)[1] Umsatz 2,088 Mrd. EUR (2007)[1] Branche Maschinenbau Website Der Konzern Stihl ist ein in über 160 Ländern tätiges schwäbisches Familienunternehmen mit Hauptsitz in Waiblingen. Stihl produziert eine große Palette an Motorgeräten, wie beispielsweise Motorkettensägen, Freischneider oder Rasenmäher. 2007 wurden 2,088 Milliarden Euro umgesetzt, davon 88,3 % im Ausland. Die Höhe des Gewinns wird nicht veröffentlicht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfangsjahre
Andreas Stihl (* 10. November 1896 in Zürich; † 14. Januar 1973 in Rohrbronn) hatte nach Ende des Ersten Weltkriegs ein Maschinenbaustudium absolviert und 1926 in Stuttgart-Bad Cannstatt die Firma „A. STIHL Maschinenfabrik“ gegründet, die zunächst Dampfkessel-Vorfeueranlagen und Waschmaschinen herstellte. Hierdurch verdiente das Unternehmen Geld für den Bau von Motorkettensägen und brachte schon nach kurzer Zeit die erste Elektrokettensäge auf den Markt, die aufgrund ihres Gewichts von 48 kg von zwei Männern bedient werden musste.
Die erste Elektrokettensäge der Welt baute Stihl 1926 und begann drei Jahre später auch mit der Produktion von benzinbetriebenen Kettensägen. Bereits 1931 wurde diese Stihlsche Baumfällmaschine in großen Stückzahlen nach Russland, USA und Kanada exportiert. Bestätigt durch die Erfolge wurde die Technik in den Folgejahren immer weiter verbessert.
Die Mitarbeiterzahl wuchs bis 1939 auf 251 Beschäftigte an. Im Jahr 1938 war als zweites Werk eine ehemalige Papiermühle in Neustadt an der Rems (das 1975 in das benachbarte Waiblingen eingemeindet wurde) hinzugekommen. 1944 wurde das Werk in Bad Cannstatt durch einen Bombenangriff zerstört. Die komplette Produktion wurde daraufhin nach Neustadt verlagert.
Aufschwung und Expansion nach dem zweiten Weltkrieg
Den Aufschwung nach dem Krieg brachte die Entwicklung leichter und universell einsetzbarer Einmann-Motorkettensägen ab Mitte der 1950er-Jahre. Ein Verkaufsschlager war etwa die STIHL Contra, die 1959 auf den Markt kam. Das Unternehmen musste 1961 eigens Frachtflugzeuge chartern, um den hohen Bedarf in Kanada und den USA decken zu können. Von 1948 bis 1961 stellte Stihl auch leistungsschwache landwirtschaftliche Traktoren her.
Stihl stieg bis 1971 zum größten Kettensägenhersteller der Welt auf. Ab den 1970er-Jahren erfolgte die Gründung von Produktionsstätten in Deutschland und im Ausland (Brasilien, USA, Schweiz und Österreich), daneben der Ausbau einer umfangreichen weltweiten Vertriebsstruktur mit eigenen Tochtergesellschaften und Importeuren.
Nach dem Tod des Gründers Andreas Stihl im Jahr 1973 übernahm Hans Peter Stihl das väterliche Unternehmen. Die folgenden Jahre waren geprägt von weiterem beständigen Wachstum und Expansion. Betrug der Umsatz im Jahr 1969 noch 113,8 Mio. DM, waren es zehn Jahre später bereits 556 Mio. DM, im Jahr 1989 dann über 1,1 Milliarden DM.
Eine wichtige Neuerwerbung war die Übernahme des österreichischen Gartengeräteherstellers Viking GmbH im Jahr 1992.
Rückzug der Familiengesellschafter
In den 1990er-Jahren zogen sich die Familienmitglieder nach und nach aus dem operativen Geschäft zurück. 1995 wurde die Stihl Holding AG & Co. KG als Dachgesellschaft der Firmen Andreas Stihl in Waiblingen, Stihl KG in Dieburg und Stihl & Co. in Wil gegründet. Die Gründung der Stihl AG als neuen Komplementär folgte im Jahr 1997.
Seit 2002 leitet erstmals ein familienfremder Vorstand die Geschäfte der Stihl AG und damit die des Konzerns. Der ehemalige Chef Hans Peter Stihl übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrats der Stihl AG und den Vorsitz des Beirats der Stihl Holding AG & Co. KG.
Im Juni 2004 wurde das neue Entwicklungszentrum in Waiblingen-Neustadt eröffnet. Mit 40 Millionen Euro wurde damit die größte Bauinvestition in der Unternehmensgeschichte getätigt.
Im September 2006 wurde ein Montagewerk in Qingdao (China) eröffnet.
Konzernüberblick
Aktuelle Konzernstruktur
Zum Konsolidierungskreis der Unternehmensgruppe gehören über 30 Gesellschaften im In- und Ausland. Holding ist die Stihl Holding AG & Co. KG mit Sitz in Waiblingen. Wichtige Tochtergesellschaften sind:
- Andreas Stihl AG & Co. KG, Waiblingen, Stammhaus des Unternehmens (100 %)
- Stihl International GmbH, Waiblingen (100 %)
- Viking GmbH, Langkampfen, Österreich (100 %)
- 24 weitere Produktions- und Vertriebsgesellschaften im Ausland (alle 100 %)
- Stihl International GmbH, Waiblingen (100 %)
- Stihl Vertriebszentrale AG & Co. KG, Dieburg (100 %)
- Stihl & Co., Wil, Schweiz (100 %)
Komplementär sowohl der Stihl Holding AG & Co. KG als auch der Andreas Stihl AG & Co. KG und der Stihl Vertriebszentrale AG & Co. KG ist die im Familienbesitz befindliche Stihl AG.
Vorstandsvorsitzender der Stihl AG & Co. KG ist seit Juli 2005 Dr.Bertram Kandziora.
Kennzahlen
Kennzahlen der Stihl-Gruppe (nur konsolidierte Unternehmen − Werte in Mio. Euro) 2003 2004 2005 2006 2007 Umsatz 1.529,3 1.618,9 1.807,7 2.018,7 2.087,8 Auslandsanteil am Umsatz 87,3 % 88,0 % 88,3 % 87,9 % 88,3 % Mitarbeiter 7.539 7.847 8.507 9.449 9.779 Investitionen 110,4 114,2 137,5 164,2 170,9 Bilanzsumme 1.555,3 1.694,5 1.952,7 2.163,1 2.256,5 Eigenkapitalquote 54,5 % 55,9 % 57,6 % 58,1 % 61,0 % Produkte
Bekanntestes Produkt sind die seit Ende der 1920er-Jahre hergestellten Motorkettensägen.
- 1950 stellte Stihl die erste Einmann-Benzin-Motorkettensäge der Welt, die STIHL BL, vor. Ausgestattet mit einem verstellbaren Schwenkvergaser kann die Säge zum Ablängen und zum Fällen eingesetzt werden.
- Die STIHL Contra machte Andreas Stihl 1959 als Vater der Motorsäge bekannt. Durch das geringe Gewicht (12 kg) dieser Säge mit einer Leistung von 6 PS setzte sich die Motorisierung der Waldarbeit nun endgültig weltweit durch. In nicht einmal zwei Jahren wurden über 200.000 Stück dieser Motorkettensäge produziert. In den USA wurde sie als Contra-Lightning vermarktet. Gebaut wurde sie in vier verschiedenen Varianten von 1959 bis 1967. Sie hat einen Hubraum von 106 cm³ und wurde vorwiegend mit den Schwertlängen 43, 53, 63, 80 cm betrieben.
Von 1948 bis 1963 wurden bei Stihl Traktoren gebaut.
STIHL hat bereits 1988 als erstes Unternehmen einen Katalysator für 2-Takt-Motoren entwickelt. Er verringert die Emission der schädlichen Kohlenwasserstoffe um 60 bis 80 %. Stihl baut bis heute, auch in Maschinen für den Hobbybereich, solche Katalysatoren ein.
Durch die Übernahme der Viking GmbH wurde das Produktportfolio um motorbetriebene Gartengeräte wie Rasenmäher, Motorhacken oder Häcksler erweitert.
Vertriebswege
Der Vertrieb von Stihl Geräten erfolgt ausschließlich über Fachhändler, bei Stihl „Motoristen“ genannt.
Produkte Profi-Motorsense oder -Freischneider Stihl FS 350
Motorkettensäge im Feuerwehreinsatz
Sozialpolitik
Stihl hat bekundet, seinen Standort nicht aus Deutschland in Niedriglohnländer verlagern zu wollen. 2007 wurde der unternehmenseigene Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag bis Ende 2009 verlängert.
Quellen
Siehe auch
Weblinks
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