Sabadilla officinarum

Sabadilla officinarum
Sabadill
Sabadill (Schoenocaulon officinale)

Sabadill (Schoenocaulon officinale)

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Germergewächse (Melanthiaceae)
Gattung: Schoenocaulon
Art: Sabadill
Wissenschaftlicher Name
Schoenocaulon officinale
A.Gray

Sabadill (Schoenocaulon officinale) (Syn.: Sabadilla officinarum Veratrum officinale, Asagraea officinale, Helonias off., Asagra caracasana), auch Sabadill-Läusekraut; Läusesabadill oder Mexikanisches Läusekraut genannt, ist eine amerikanische Pflanzenart.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die krautige Pflanze hat einen zwiebelartigen „Wurzelstock“, grasartig schmale aufrechte Blätter. Sie hat gelbliche Blüten, die in einer Traube auf einem Schaft stehen.

Vorkommen

Der Sabadill kommt vor allem in Mittelamerika (Mexiko und Venezuela) vor, wo er wild wächst und auch angebaut wird.

Giftigkeit

Die Pflanze ist giftig. Sie enthält in allen Teilen, besonders jedoch im Wurzelstock und Samen, wie der Weiße Germer giftige Alkaloide wie Veratrin sowie noch ein anderes Alkaloid, das Sabadillin.

Systematik

Die taxonomische Einordnung dieser Pflanzenart innerhalb der Ordnung der Lilienartigen (Liliales) wurde mehrfach geändert. Sie gehörte früher zu den Zeitlosengewächse (Colchicaceae), heute werden sie in die Germergewächse (Melanthiaceae) eingeordnet.

Verwendung

Die Samen der Pflanze sind ein seit Alters bekanntes Heilmittel (Droge): S. Sabadillsameil (auch Läusesamen, Sabadillessig, Semen Sabadillae, Fructus Sabadillae), dieses wird aus den von Venezuela und Mexiko kommenden, etwa 1 cm langen bräunlichen, zu dreien zusammenhängenden Balgkapseln gewonnen, welche schon häufig aufgesprungen sind und die zahlreichen kleinen Samenkörner ausgeschüttet haben. Letztere (und nur sie kommen zur Verwendung) sind glänzend schwarzbraun, länglich, kantig, am oberen Ende verschmälert, geruchlos; sie haben unter der Samenschale einen weißlichen harten Kern, welcher brennend scharf und bitter schmeckt, drastisch purgierend und giftig wirkt. Die Samen enthalten 1-5% Steroidalkaloide, die sich wie die meisten Veratrum-Alkaloide von C-nor-homo-Cholestan ableiten.

Außerdem werden sie in der Tierheilkunde, äußerlich, als Pulver und in Salben gegen Ungeziefer verwendet. Die von den Hülsen befreiten S. (semen sabadillae excorticatum) stellen den Handelsrohstoff dar.

Auch heute noch wird Sabadillessig als alternatives Bekämpfungsmittel und zur Vorbeugung gegen Kopfläuse (Ectoparasiten) verwendet. Ein Handelsprodukt heißt "Sabadill Urtinktur", welches, mit Essig verdünnt angewendet, oft auch mit Essig nachgespült, eine effektive Wirkung haben soll.

Die Pflanze wird auch in der Homöopathie verwendet und gilt als sycotisches Mittel.

Literatur

  • Palow: Das große Buch der Heilpflanzen, Bechtermünz, Augsburg 1999. ISBN 3-8289-1839-5
  • Wagner: Pharmazeutische Biologie, Wiss. Verl.-Ges., Stuttgart 1999. ISBN 3-8047-1605-9
  • Teuscher: Pharmakognosie, Wiss. Verl.-Ges., Stuttgart 2004. ISBN 3-8047-2073-0
  • Haffner: Normdosen, Wiss. Verl.-Ges., Stuttgart 1998. ISBN 3-8047-2042-0
  • Wolters,Bruno: "Agave bis Zaubernuss", Urs Freund Verlag 1996. ISBN 3-924733-04-X

Weblinks


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  • Sabadill — (Schoenocaulon officinale) Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Monokotyledonen …   Deutsch Wikipedia

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