B727-200C

B727-200C
Boeing 727
PanAm Boeing 727-200
Typ: Dreistrahliges Standardrumpfflugzeug
Entwurfsland: USA
Hersteller: Boeing
Erstflug: 6. Februar 1963
Indienststellung: 1. Februar 1964
Produktionszeit: 1963 bis 1984
Stückzahl: 1832

Die Boeing 727 ist ein dreistrahliges Passagier-Verkehrsflugzeug in Tiefdeckerauslegung des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing, das für den Mittel-, aber auch Kurzstreckenbetrieb entwickelt wurde. Der Typ basierte zu großen Teilen auf dem Erfolgsmodell Boeing 707 und hatte mit diesem den Rumpfdurchmesser und die Bugpartie gemeinsam. Insgesamt wurden von der Boeing 727 1.831 Maschinen ausgeliefert. Somit war sie eine Zeit lang das meistgebaute Düsenverkehrsflugzeug der Welt, bis sie darin von der Boeing 737 abgelöst wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Erstflug des Prototyps fand am 6. Februar 1963 statt. Das Musterzulassungsprogramm wurde mit vier Maschinen erflogen. Die Zulassung wurde am 20. Dezember 1963 erteilt.

Die ersten Maschinen der Boeing 727 wurden 1964 an die United Airlines geliefert. Der Typ wurde beständig weiterentwickelt. So bekam die Boeing 727-200 auf Kundenwunsch eine deutlich größere Kabine für bis zu 189 Passagiere durch einen um 6,10 m verlängerten Rumpf, deren Erstflug am 14. Dezember 1967 erfolgte. Eine verbesserte Version, die 727-200 Adv(anced), erhielt die Turbofantriebwerke JT8D-15 von Pratt & Whitney, welche die Reichweitenleistung erhöhte. Mit der 727 begann in den 1960er Jahren für die PanAm das Düsenverkehrszeitalter im Berlin-Verkehr.

DHL Boeing 727-200F (Frachtversion)
LAB Boeing 727-200 nachgerüstet mit Winglets

Der Lebenszyklus der Boeing 727 endete mit der Vorstellung der Version als Frachtflugzeug 727-200F im Jahre 1981. Die letzte 727 wurde am 18. September 1984 als Frachtversion an die FedEx ausgeliefert. 15 Exemplare der Frachtversion konnten verkauft werden.

Um weiterhin Flughäfen in Ballungszentren, die entsprechende Fluglärmbeschränkungen haben, mit diesen Maschinen anfliegen zu können, gibt es Umbausätze, um die Lärmentwicklung einzudämmen. Dazu gehört der Einsatz der modernen Rolls-Royce Tay 651 Triebwerke oder Schalldämpfer für Strahltriebwerke („Hushkits“). Darüber hinaus können Winglets nachgerüstet werden, welche die Effizienz des Flugzeugs steigern.

Die Hauptvarianten konnten mit folgenden Optionen geordert werden:

  • C: kombinierte Passagier-/Frachtversion. Eine Umrüstung konnte in etwa 2 Stunden erfolgen;
  • M: Militärversion, hauptsächlich als Transportflugzeug ausgerüstet;
  • QC: Quick-Change-Ausrüstung. Eine Umrüstung von Fracht- auf Passagierflugzeug konnte in wenigen Minuten erfolgen.

Konstruktion

Bis zur Boeing 717 (1998) war die 727 das einzige Flugzeug der Boeing-Reihe, bei der die Triebwerke am Heck angeordnet waren, mit triebwerksfreien Tragflächen und T-Leitwerk. Im Heckbereich befand sich auch eine Fluggasttreppe, die unter dem Leitwerk ausgefahren werden konnte.

Der gepfeilte Tragflügel war aerodynamisch sehr gut gelungen und sorgte für sehr gute Schnellflugleistungen. Um die Langsamflugeigenschaften in einem erträglichen Rahmen zu halten, wurden umfangreiche Langsamflughilfen eingesetzt. So bestand das Hochauftriebssystem aus je einem Vorflügel und drei Krügerklappen pro Flügelvorderkante und dreifach-Spaltklappen an den Flügelhinterkanten.

Nutzung

Insgesamt wurden 1831 Boeing 727 ausgeliefert, davon 1260 Exemplare der Serie -200/-200Adv./-200F. Die Einstellung der Produktion erfolgte aufgrund gestiegener Anforderungen an den Umweltschutz, einhergehend vor allem mit einem deutlich zu reduzierenden Kraftstoffverbrauch – Ziele, die mit der 727 nur bedingt realisierbar waren. Des Weiteren bot Boeing als Ablösung die Boeing 757 an und wollte mit der 727 nicht das gleiche Segment bedienen.

Auch die Lufthansa setzte diese Maschine ab 1964 unter dem Beinamen „Europajet“ in großem Umfang ein. Sie erhielt die Kundensubtypnummer 30. Eine Grundausführung der 727 für die Lufthansa als Kombi-Frachter wurde als 727-30C (mit Erscheinen der -200 dann als 727-130C) bezeichnet. Hapag-Lloyd Flug setzte die 727 sogar im Langstreckenverkehr von Hannover und Stuttgart nach Mombasa ein.

Zwischenfälle

Insgesamt sind 90 Flugzeuge dieses Typs bei Abstürzen und Bruchlandungen verloren gegangen, 1,18 pro 1 Mio. Flüge. Dies ist ein leicht unterdurchschnittlicher Wert, wobei neuere Flugzeuge wesentlich bessere Werte erreichen.[1]

Technische Daten

Kenngröße Boeing 727-100 Boeing 727-200 Adv.
Einsatzbereich Kurz-/Mittelstrecke
Länge 40,59 m 46,69 m
Spannweite 32,92 m
Höhe 10,36 m
Rumpfdurchmesser 3,76 m
Flügelfläche 157,93 m²
Flügelpfeilung 32°
Sitzplätze max. 131 189
max. Startgewicht 68.946 kg 95.030 kg
Einsatz-Leergewicht 39.780 kg 45.360 kg
Reisegeschwindigkeit 926 km/h 965 km/h
Dienstgipfelhöhe 11.400 m 12.192 m
Reichweite ca. 3056 km 4020 km
Erste Kundenauslieferung 727-100: 1. Februar 1964 Eastern
727-100C: 13. April 1966
Northwest Airlines
727-200: 11. Dezember 1967 Northeast Airlines
727-200Adv.: 9. März 1971 Lufthansa
727-200F: 27. Juni 1983 FedEx
Letzte Kundenauslieferung 727-100: 18. Oktober 1972 Dominicana
727-100C: 9. März 1971
South African Airways
727-200: 16. August 1972 Western Airlines
727-200Adv: 6. April 1983 US Airways
727-200F: 18. September 1984 FedEx
Gesamtproduktion 727-100: 407
727-100C: 164
727-200(Adv): 1245
727-200F: 15
Antriebe
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-1 zu je 14.000 Pfund Schub
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-7 zu je 14.000 Pfund Schub
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-9 zu je 14.500 Pfund Schub
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-9A zu je 14.500 Pfund Schub
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-11 zu je 15.000 Pfund Schub
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-15 zu je 15.500 Pfund Schub
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-17 zu je 16.000 Pfund Schub
  • 3 Pratt & Whitney JT8D-17R zu je 17.400 Pfund Schub

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistical Summary of Commercial Jet Airplanes Accidents (englisch, PDF)

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