- Sabratha
-
Sabrata (arabisch صبراتة, DMG Ṣabrāta, auch Sabratha) ist eine Stadt in Libyen, 70 Kilometer westlich von Tripolis, mit 102.037 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005).
Sabrata war neben Oea und Leptis Magna eine der drei Städte der antiken Tripolis (Tripolitanien) und besitzt gut erhaltene und aufwendig rekonstruierte Ruinen aus der römischen Epoche, u. a. das Theater, den Isistempel und die Agora. 1982 wurde die Ausgrabungsstätte von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen.
Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern aus Tyros gegründet und geriet schnell unter die Kontrolle Karthagos. Sabrata erlangte schnell Wohlstand, da es einen der wenigen natürlichen Häfen in Tripolitanien besaß und zugleich am Kreuzungspunkt der Küstenstraße mit einem nach Süden durch die Sahara führenden Handelsweg lag. Die Karthager richteten hier deshalb im 5. Jahrhundert v. Chr. einen Handelsstützpunkt ein, über den mit den Einheimischen Handel getrieben wurde. Doch erst während der römischen Herrschaft (seit 46 v. Chr.) erlebte die Stadt als Handelszentrum eine echte wirtschaftliche Blütezeit. Der Höhepunkt dieser Entwicklung fand etwa um 200 statt, als zahlreiche öffentliche Gebäude mit teurem Marmor dekoriert wurden. Zu dieser Zeit lebten bis 20.000 Menschen in der Stadt. Der Niedergang begann mit dem Untergang des Römischen Reichs, als Einfälle der Kamel-Nomaden die Landwirtschaft beeinträchtigten und im Jahre 365 ein schweres Erdbeben die Stadt erschütterte. Schließlich eroberten die Vandalen die Stadt. Nach der Eroberung durch die Muslime im 7. Jahrhundert verlor Sabrata schnell an Bedeutung, als Oea unter dem Namen Tripolis neues Zentrum von Tripolitanien wurde.
Panoramabild eines Teils der AusgrabungsstätteLiteratur
- J. Willeitner: Libyen. Dumont Kunst Reiseführer, 2001
- Erwin M. Ruprechtsberger: Sabratha – Eine antike Stadt in Tripolitanien. In: Antike Welt. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte. Bd. 32 (2001), Heft 1, S. 35–46.
- Stefan Altekamp:Rückkehr nach Afrika. Italienische Kolonialarchäologie in Libyen 1911–1943, Böhlau, Köln – Weimar – Wien 2000 (Arbeiten zur Archäologie) ISBN 3-412-08099-3
Weblinks
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
32.80524912.485093Koordinaten: 32° 48′ 19″ N, 12° 29′ 6″ O
Wikimedia Foundation.