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Barf oder BARF ist eine Methode zur Ernährung fleischfressender Haustiere, die primär für Haushunde entwickelt wurde. Die Entwickler von Barf orientierten sich dabei an den Fressgewohnheiten der Wölfe und anderer wildlebender Hunde. In diesem Sinne wird ausschließlich rohes Fleisch, Knochen und Gemüse verfüttert, wobei der Tierhalter für die ausgewogene Zusammensetzung selber sorgen muss. Mittlerweile gibt es jedoch Unternehmen, die diese Marktlücke erkannt haben und eine Fütterung mit BARF einfacher gestalten.
BARF ist heute nicht mehr alleine auf Hunde beschränkt, auch Katzenhalter bieten diese Ernährungsweise ihren Tieren an.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Das erste Mal tauchte dieser Begriff in den USA auf. Er wurde von Debbie Tripp benutzt, um sowohl einen Hundebesitzer zu bezeichnen, der seine Hunde nach dieser Methode ernährt, als auch das Futter selbst. Das Akronym Barf machte im Laufe der Zeit einen Bedeutungswandel durch. Zunächst stand diese Abkürzung für „Born Again Raw Feeders“ (wiedergeborene Rohfütterer), welche auch den ideologischen Aspekt dieser Bewegung verdeutlichte, dann „Bones And Raw Foods“ (Knochen und rohes Futter), im Deutschen wurde die Bedeutung „Biologisches Artgerechtes Rohes Futter“ dazu erfunden. BARF ist auch für „Uneingeweihte“ ein Wortspiel, da es im Umgangsenglisch auch Erbrechen bedeutet.
Kritik
Unter Tierärzten ist diese Methode umstritten. Kritiker und Ernährungswissenschaftler sehen vermehrt Mangelerscheinungen, Magen-Darm-Probleme einschließlich Verstopfungen und Durchfälle, Zahnfrakturen und Fremdkörpererkrankungen durch Knochen sowie die Möglichkeit der Übertragung verschiedener Krankheiten (beispielsweise Pseudorabies, aber auch Zoonosen wie etwa Salmonellose oder Campylobacter-Enteritis). Zudem ist es schwierig, eine bedarfsgerechte Ration zusammenzustellen. So nehmen Wölfe beispielsweise Rohfaser selten in Form von Pflanzen auf, sondern fressen vorverdaute pflanzliche Stoffe aus dem Verdauungstrakt ihrer Beutetiere.[1]
Eine „abgespeckte“ Barf-Methode ist die kombinierte Fütterung mit Tiefkühlfleisch und gefrosteten tierischen Nebenerzeugnissen, teils auch mit (wenig) Knochen und professionell hergestellten Getreide- und Gemüse-Flocken. Hier liegen die pflanzlichen Fütterungsbestandteile „technisch vorverdaut“ vor, was die Vorgänge im Verdauungskanal der Beutetiere gut imitiert. Der Anspruch „roh“ wird über die fleischliche Tiefkühlkost erfüllt, das schnelle Einfrieren beim Erzeuger mindert auch die hygienischen Bedenken der Barf-Gegner.[2]
In diesem Zusammenhang sollte beachtet werden, dass Hund und Mensch seit mindestens einigen zehntausend Jahren zusammenleben. Während dieser Zeit hat sich der Hund zwangsläufig auch zum Resteverwerter entwickeln können oder vielmehr müssen. Eine Ernährung wie beim Wolf ist natürlich weiterhin möglich, weil durch die Rassenbildung und züchterische Bemühungen zwar das äußere Erscheinungsbild der Hunde geändert wurde, der Bau und die Funktion der Verdauungsorgane aber im Rahmen der Domestikation kaum beeinflusst worden sind.
Einzelnachweise
- ↑ Proceedings of the North American Veterinary Conference, Vol. 20, 7.-11. Jan. 2006
- ↑ S. Dreyer, A. und W. Hundt, V. Lang: Komponenten-Fütterung mit Frischfleisch, Flocken und mehr... Ratgeber zur vollwertigen Ernährung Ihres Hundes. Verlag Dr. Scriptor OHG, Böhl-Iggelheim 2006. ISBN 3-9809578-4-5
Literatur
- Susanne Reinerth: Natural Dog Food - Rohfütterung für Hunde. Books on Demand GmbH Norderstedt. ISBN 3-8334-3063-X
Weblinks
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