Saint Jacques… La Mecque

Saint Jacques… La Mecque
Filmdaten
Deutscher Titel: Saint Jacques… Pilgern auf Französisch
Originaltitel: Saint-Jacques… La Mecque
Produktionsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2005
Länge: 103 Minuten
Originalsprache: Französisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Coline Serreau
Drehbuch: Coline Serreau
Produktion: Charles Gassot,
Jacques Hinstin
Musik: Hugues Le Bars
Kamera: Jean-François Robin
Schnitt: Catherine Renault
Besetzung
  • Muriel Robin: Clara
  • Artus de Penguern: Pierre
  • Jean-Pierre Darroussin: Claude
  • Pascal Légitimus: Guy
  • Marie Bunel: Mathilde
  • Marie Kremer: Camille
  • Flore Vannier-Moreau: Elsa
  • Aymen Saïdi: Ramzi
  • Nicolas Cazalé: Saïd

Saint-Jacques… La Mecque (in Deutschland auch: Saint Jacques… Pilgern auf Französisch) ist eine französische Filmkomödie von Regisseurin Coline Serreau aus dem Jahr 2005 und handelt von der 800 km langen Wallfahrt dreier Geschwister ins spanische Santiago de Compostela.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die drei Geschwister Clara, Claude und Pierre werden nach dem Tod ihrer vermögenden Mutter zum Notar geladen, der ihnen den letzten Willen der Verstorbenen verkündet. Der Jurist teilt ihnen mit, dass sie, um an das beträchtliche Vermögen zu gelangen, eine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela absolvieren müssen, andernfalls verfällt das Vermögen an karitative Einrichtungen. Die Reise muß, so der Wunsch ihrer Mutter, zu Fuß und gemeinsam innerhalb von fünf Monaten angetreten werden. Unter lauten Protesten entschließen sich die drei untereinander zerstrittenen Geschwister, die illusionslose Lehrerin Clara, der stets alkoholisierte Tunichtgut Claude und der eifrige Unternehmer Pierre, die Reise anzutreten.

Sie schließen sich der illustren Reisegruppe Chemin Faisant um Reiseleiter Guy an, zu der am Abreisetag noch u. a. die an Krebs genesende Mathilde, der junge Araber Saïd und sein unbedarfter, analphabetischer Cousin Ramzi, der sich auf dem Weg nach Mekka glaubt, sowie die französischen Studentinnen Elsa und Camille stoßen. Saïd tritt diese Reise nur widerwillig an, erhofft sich aber so seiner Angebeteten Camille näherzukommen. Zu diesem Zweck lieh er sich von Ramzis Mutter das Geld für die Pilgerfahrt, um augenscheinlich seinem Cousin das Lesen und Schreiben beizubringen. Auf ihrem etwa zweimonatigen beschwerlichen Fußmarsch zum Grab des Apostels Jakobus auf dem sogenannten Jakobsweg und anfänglichen Reibereien, kühlen sich bald die Gemüter der anwesenden Pilger ab, und es stellt sich eine Art Gruppengefühl ein.

Während ihrer Wallfahrt verbessert sich auch das Verhältnis der drei Geschwister untereinander. Nachdem sie die französische Grenze passieren, offenbart ihnen Guy, dass sie fortan über ihre Erbschaft verfügen können, sie also nicht die restliche Strecke absolvieren müssen. Dennoch raufen sich die drei, trotz einiger Bedenken, zusammen und marschieren gemeinsam mit ihrer Reisegruppe in die Kathedrale von Santiago de Compostela. Auf ihrer langen Wanderung erteilt Clara Ramzi Unterricht in Lesen und Schreiben, während sich Saïd und Camille sowie Guy und Mathilde näher kommen.

Am Wallfahrtsort angelangt erfährt Ramzi, dass seine Mutter inzwischen verstarb. Völlig überwältigt von Trauer und Mitgefühl reisen die Pilger am Ende des Films zurück nach Frankreich, wo Clara, Claude und Pierre ihr Erbe antreten. Der Notar führt die Geschwister auf ein Anwesen ihrer vermeintlich toten Mutter. In einem Fenster des Hauses sieht man eine alte, greise Frau, die glücklich und zufrieden die drei anwesenden Geschwister beobachtet. An dieser Stelle ist reichlich Platz für Spekulationen und es obliegt dem Auge des Betrachters diese Situation zu deuten. Vermutlich handelt es sich bei der alten Dame um die Mutter der drei, die möglicherweise nur ihren Tod vortäuschte, um den Zusammenhalt der Familie zu bestärken. Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich hierbei um das Sinnbild der Seele ihrer Mutter handelt, welche nun endlich zur Ruhe kommen kann, im Wissen ihre Kinder wieder vereint zu haben.

Auszeichnungen

César

Kritiken

„Die Wallfahrt als Reise zu sich selbst in Form eines langsamen Road Movies. Die warmherzige Geschichte ist vorhersehbar, unterhält aber dennoch auf sanft-sympathische Weise.“

Lexikon des internationalen Films [1]

„Coline Serreau hat Legende und Wirklichkeit der seit einigen Jahren wieder aufgeflammten Wanderlust zum Grab des Apostels Jakobus zu einer einfühlsamen Komödie verwoben. Unter dem liebevollen Blick der Regisseurin entwickelt sich das gemächlich, zu Fuß voranstolpernde Roadmovie wie selbstverständlich zu einer Art Allegorie auf die moderne Gesellschaft.“

Neue Zürcher Zeitung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=527889&sucheNach=titel

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