- Saint Louis
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St. Louis Spitzname: The Gateway City, Mound City
Der Gateway Arch in St. Louis
Siegel
FlaggeLage in Missouri Basisdaten Gründung: 15. Februar 1764 Staat: Vereinigte Staaten Bundesstaat: Missouri County: Independent City Koordinaten: 38° 38′ N, 90° 12′ W38.6275-90.198888888889Koordinaten: 38° 38′ N, 90° 12′ W Zeitzone: Central Standard Time (UTC−6) Einwohner:
- Metropolregion:353.837 (Stand: Schätzung 1. Juli 2006[1])
2.801.033Bevölkerungsdichte: 2.206 Einwohner je km² Fläche: 171,3 km²
davon 160,4 km² LandHöhe: 138.7 m Vorwahl: +1 314 FIPS: 29-40043 GNIS-ID: 1669602 Webpräsenz: http://stlouis.missouri.org Bürgermeister: Francis G. Slay (Demokratische Partei)
Klimadiagramm von St. LouisSaint Louis [ˌseɪntˈluːɪs] ist eine Stadt im US-Bundesstaat Missouri am westlichen Ufer des Mississippi mit 348.189 Einwohnern (Volkszählung 2000; eine Schätzung aus dem Jahr 2004 beziffert die Bevölkerungszahl auf 343.279 Einwohner). Die Einwohnerzahl geht seit den 1950ern zurück, da kontinuierlich Menschen in die Vorstädte ziehen. Zusammen mit der umliegenden Metropolregion werden insgesamt 2.603.607 Einwohnern gezählt. Die Region ist somit das achtzehntgrößte Ballungsgebiet in den USA (Stand 2000). Das Stadtgebiet gehört jedoch nicht zum St. Louis County, in dem 1.016.315 Menschen wohnen. Ebenfalls zur Metropolregion gehören: St. Charles County (283.883), Franklin County (93.807) und Jefferson County (198.099) in Missouri, sowie Madison County (258.941), Saint Clair County (256.082) und Monroe County (27.619) in Illinois (alle Zahlen Stand 2000).
Saint Louis trägt auch die Spitznamen The Gateway City, Mound City sowie die durch den einheimischen Rapper Nelly bekannt gewordenen Szenebezeichnungen The Lou und Nellyville. Die Stadt ist ein großer Eisenbahnknoten, der Personenverkehr spielt allerdings heute keine Rolle mehr; zwei Rangierbahnhöfe liegen in East St. Louis am östlichen Mississippi-Ufer im Bundesstaat Illinois.
In der Stadt befinden sich einige Hochschulen, wie die Washington University, die Saint Louis University und die University of Missouri-St. Louis.
Im Jahr 2006 führte St. Louis die Liste der gefährlichsten Städte der USA an, weil man nur die Zahlen für die Innenstadt und nicht auch die Zahlen für die ganze "Metro Area" berücksichtigt hat. [2].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Etwa 10 km östlich der heutigen Innenstadt lag, am damaligen Lauf des Mississippi, die größte Stadt des vorkolumbianischen Nordamerika: die wohl im 7. Jahrhundert gegründete Stadt Cahokia, ein Zentrum der Mississippi-Kultur, erreichte im 12. Jahrhundert eine Einwohnerzahl, für die die Schätzungen von etwa 8.000 bis hin zu 40.000 reichen. Damit war Cahokia die größte jemals errichtete Stadt nördlich des heutigen Mexiko, erst um 1800 erreichte Philadelphia eine solche Einwohnerzahl. Die Stadt war berühmt für ihre Erdpyramiden (mounds), ähnlich denen der mittelamerikanischen Hochkulturen; die größte erhaltene, Monk’s Mound hat größere Seitenlängen als die Pyramiden von Gizeh. Die Stadt wurde um 1400 aus unbekannten Gründen von ihren Bewohnern aufgegeben. Als die ersten Europäer das Gebiet im 17. Jahrhundert erreichten, fanden sie den Siedlungsplatz verlassen vor. Das Gelände von Cahokia gehört seit 1982 zum UNESCO-Welterbe.
Der französische Händler Pierre Laclède Liguest und sein aus New Orleans stammender Stiefsohn Auguste Chouteau gründeten Saint Louis 1763 als einen Handelsposten. Die eigentliche Stadtgründung fand am 15. Februar 1764 statt. Nach dem French and Indian War (1754–1763) war St. Louis unter spanischer Kontrolle, wurde jedoch - zusammen mit dem Rest von Louisiana - im napoleonischen Krieg an Frankreich zurückgegeben. Die Vereinigten Staaten erwarben die Stadt im Jahre 1803 unter Präsident Thomas Jefferson im Rahmen des Louisiana Purchase. Später wurde Saint Louis der Ausgangspunkt vieler Expeditionen in den Westen wie die Lewis-und-Clark-Expedition sowie für Felljäger. Auch viele Siedler starteten von St. Louis gen Westen.
Im 19. Jahrhundert setzte ein starker Zuzug deutscher Einwanderer nach Saint Louis ein. Die Großbrauerei Anheuser-Busch wurde 1870 von Eberhard Anheuser aus Bad Kreuznach und seinem Schwiegersohn Adolphus Busch aus Mainz-Kastel gegründet. Für die deutsche katholische Gemeinde wurde zwischen 1895 und 1908 die Kirche St. Frances de Sales nach Entwürfen des Berliner Architekten Engelbert Seibertz errichtet.
1904 war Saint Louis sowohl Gastgeber der Olympischen Spiele als auch der Louisiana Purchase Exposition, der vom 30. April bis 1. Dezember dauernden Weltausstellung.
Im 19. Jahrhundert war die Stadt ein Schwerpunkt für deutsche Migration. Der deutsche Anteil an der Bevölkerung von St. Louis betrug 1860 ca. 60.000 von etwa 170.000 Einwohnern. Die Stadt hat heute eine demografische Mehrheit an Afroamerikanern (51,3 %). Die größte Bevölkerung erreichte St. Louis in der Volkszählung von 1950, als sie 856.796 Einwohner zählte. Seitdem nimmt die Bevölkerung kontinuierlich ab. Der Fortzug der Menschen aus der Innenstadt in das Umland macht sich besonders in dem Gebiet um St. Louis Place Park und um die ehemals mondäne St. Louis Avenue, auf der 1875 schon Pferdebahnen liefen, bemerkbar. Vollständige historische Häuserblocks wurden dort seit den 1950er Jahren abgebrochen oder zeugen, größtenteils als verwahrloste Ruinen, von der einstigen schmucken Pracht dieses seit den 1880er Jahren aufstrebenden Viertels, das besonders bei den deutschen Zuwanderern beliebt war: hier gab es deutsche Gemeinden aller Konfessionen und Schulen, in denen auf deutsch unterrichtet wurde. Der St. Louis Place Park wurde am 13. November 1898 nach vorhergehenden dreitägigen Festivitäten mit einer Kopie der von Thorwaldsen 1839 geschaffenen Schillerstatue aus Marbach am Neckar geschmückt. Diese Stiftung erfolgte durch den Braumeister Col. Charles Stifel. Die Schillerstatue wurde später an die Memorial Plaza nahe dem Rathaus verbracht, wo sie noch heute steht.
Verkehr
St. Louis hat einen internationalen Flughafen, Lambert Field, neben dem sich die Werke der früheren Firma McDonnell Douglas befanden. Sie wird auch von Amtrak bedient, mit mehreren Zugverbindungen täglich nach Chicago, sowie täglich nach Dallas (3x wöchentlich weiter nach San Antonio, wo die Wagen als Kurswagen weiter bis Los Angeles geführt werden). An der Streckenführung der ehemaligen Route 66 wird die Stadt heute von den Autobahnen I-44, I-55, I-64 und I-70 bedient.
Sport
- Baseball: St. Louis Cardinals - ein Team der Major League Baseball (National League). Sie tragen ihre Heimspiele im 2006 neu erbautem Busch Stadium aus.
- Eishockey: St. Louis Blues - ein Team der NHL. Ihre Heimspiele bestreiten sie im Scottrade Center (ehemals Savvis Center bzw. Kiel Center).
- American Football: St. Louis Rams - ein Team der NFL. Ihr Stadion ist der Edward Jones Dome.
- Basketball: St. Louis ist die größte Metropolregion der USA, die kein Team in der Basketball-Liga NBA hat. Schon seit längerem wird über ein Team für diese Stadt nachgedacht.
- Olympische Spiele: Im Jahr 1904 war St.Louis Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.
Sehenswürdigkeiten
- Das Wahrzeichen der Stadt ist der Gateway Arch, ein 192 m großer Bogen, der von Eero Saarinen gestaltet wurde. [3]
- Open-Air Musical-Theater „The Muny“ [4]
- St. Louis Science Center
- St. Louis Art Museum
- St. Louis City Museum
- Missouri Botanical Garden
- St. Louis Union Station (der ehemalige Hauptbahnhof) dient heute als Einkaufszentrum.
- LaClede's Landing (historisches Viertel mit Ziegelsteinstrassen und viele Kneipen, Restaurants, etc.)
- Old Courthouse (Stätte des Dred Scott v. Sandford Prozesses)
- Old Cathedral (en:Basilica of St. Louis, King of France)
- The New Masonic Temple Monumentaler Freimaurertempel in Midtown Saint Louis
- „Naked Truth“ - Denkmal der Deutschamerikaner Carl Schurz, Emil Preetorius und Carl Daenzer, die als Publizisten in St. Louis tätig waren (Skulptur von Wilhelm Wandschneider)
Musikkultur
Saint Louis ist Heimat des weltbekannten Saint Louis Symphony Orchesters. Dieses wurde in Saint Louis im Jahr 1880 gegründet und wurde im Laufe seiner Geschichte mit sechs Grammy-Awards ausgezeichnet und insgesamt sechsundfünfzig Mal für diesen nominiert. Außerdem wuchs die Jazz-Legende Miles Davis in St. Louis auf.
Der schwarze Rock-’n’-Roll-Pionier Chuck Berry kommt aus Saint Louis.
In den 1990er Jahren bildeten sich in der Stadt einige Country-Sänger heraus. Dazu zählen Uncle Tupelo und The Bottle Rockets. Kürzlich machten der Aufstieg des Rappers Nelly (2000), der Saint Lunatics, Murphy Lees, Chingys, J-Kwons und Ebony Eyezs Saint Louis zu einem der Weltzentren von Rap und Hip-Hop. Die Stadt wird deshalb oft im Zusammenhang mit New York City, Atlanta, Los Angeles und Detroit erwähnt.
Aus St. Louis stammt auch der in Kanada lebende weiße Schauspieler und Musiker Jim Byrnes, der durch seine Rolle als Joe Dawson in der Fernsehserie "Highlander" und seine stark durch Gospel und Blues geprägte Musik ("House of Refuge", 2007) bekannt geworden ist.
Söhne und Töchter der Stadt
- Sunrise Adams, Pornodarstellerin
- Maya Angelou, Schriftstellerin, Professorin und Menschenrechtlerin
- Eberhard Anheuser, Unternehmer, Brauer und Mitbegründer der amerikanischen Brauerei-Dynastie Anheuser-Busch
- Josephine Baker, Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin
- Scott Bakula, Schauspieler
- Anne Bauchens, Cutterin und Oscarpreisträgerin
- Chuck Berry, Pionier des Rock 'n' Roll
- Joe Besser, Mitglied in der Komikertruppe The Three Stooges
- Linda Blair, Schauspielerin
- Fred Blassie, Wrestler
- Albert Bloch, Maler
- Warren Nickolas Bockwinkel, Wrestler
- Grace Bumbry, Sängerin
- T-Bone Burnett, Rock-Sänger, -Gitarrist und -Produzent
- Ronnie Burrage, Jazzschlagzeuger
- William S. Burroughs, Schriftsteller der Beat Generation
- Adolphus Busch, Unternehmer, Brauer und Mitbegründer der Brauerei-Dynastie Anheuser-Busch
- Jim Byrnes, Schauspieler und Musiker
- Baikida Carroll, Jazztrompeter und Komponist
- Chris Cheek, Jazzsaxophonist
- Howard Bailey Jr. a.k.a. Chingy, Rapper
- Kate Chopin, Schriftstellerin
- Steven Chu, Physiker und Nobelpreisträger
- Sarah Clarke, Schauspielerin
- John Cody, Kardinal
- Nicholas Corea, Drehbuchautor/Filmproduzent/Filmregisseur und Schriftsteller
- Tammy Crow, Synchronschwimmerin im Olympia-Team von 2004
- John C. Danforth, Pfarrer der Episkopalkirche, Jurist und Politiker
- William H. Danforth, Vorstandsdirektor der Washington University
- Erin Daniels, Schauspielerin
- Dwight Davis, ehemaliger Kriegsminister, Tennisspieler und Gründer des Davis Cups
- Richard Dillon, Politiker
- Timothy Dolan, Erzbischof von New York
- Charles Eames, Designer und Architekt
- T. S. Eliot, Lyriker, Dramatiker und Essayist, Literaturnobelpreisträger
- Lloyd Espenschied, Ingenieur, Miterfinder des Breitband-Koaxialkabels
- John Goodman, Schauspieler und Komiker
- Jimmy Gourley, Jazzgitarrist
- Betty Grable, Schauspielerin und bekanntestes Pin-Up-Girl
- Patrick Gray, war geschäftsführender FBI-Direktor
- Sean Gunn, Schauspieler
- Jay Haas, Profigolfer
- Jon Hamm, US-amerikanischer Schauspieler
- Robert E. Hannegan, US-Postminister
- Doris Hart, ehemalige Tennisspielerin
- Henry Heitfeld, Politiker
- Al Hirschfeld, Cartoonzeichner
- Edward Joseph Hoffman, Wissenschaftler
- Edward Singleton Holden, Mathematiker und Professor der Astronomie
- Charles Turner Joy, Admiral der US Navy
- Dan A. Kimball, Politiker
- Kevin Kline, Schauspieler
- Adolph Ernst Knoch, Autor theologischer Schriften und Bibelherausgeber
- Brad Kroenig, Fotomodell
- Bob Kurland, Basketballspieler
- Laurence Maroney, Footballspieler
- Marsha Mason, Schauspielerin
- Virginia Mayo, Filmschauspielerin
- Will McBride, Maler, Bildhauer und Fotograf
- William McChesney Martin, Chef des US-Federal Reserve Systems
- Michael McDonald, Rocksänger und -keyboarder
- Robert McHenry, Autor hauptsächlich biographischer Werke
- Chuck McKinley, Tennisspieler
- Sloane Momsen, Filmschauspielerin
- Taylor Momsen, Filmschauspielerin
- Edward Joseph O’Donnell, römisch-katholischer Bischof
- Randy Orton, Profi-Wrestler der dritten Generation
- Greg Osby, Jazz-Saxophonist
- Evan Peters, Schauspieler
- Vincent Price, Schauspieler und Kunstexperte
- Doris Roberts, Schauspielerin
- Charles M. Russell, Maler, Skulpteur, Illustrator und Schriftsteller
- Enno Sander, Pharmazeut und Revolutionär von 1848
- Marilyn vos Savant, Zeitungskolumnistin, gilt als die intelligenteste Frau der Welt
- Otto Schmitt, Biophysiker und Erfinder des Schmitt-Triggers
- David Schramm, Professor für Physik an der Universität Chicago
- Franz Sigel, US-General während des amerikanischen Bürgerkrieges
- Frank Simek, Fußballspieler
- Cory Spinks, Boxer
- Leon Spinks, Boxer
- Michael Spinks, Boxer
- Clark Terry, Jazz-Trompeter und -komponist
- Cal Tjader, Latin-Jazz-Musiker, Vibraphonist
- George Herbert Walker, New Yorker Bankier
- Dave Weckl, Schlagzeuger
- Ernie Wilkins, Jazzmusiker
- Mykelti Williamson, Schauspieler
- Robert Coldwell Wood, US-Bauminister
Städtepartnerschaften
St. Louis, Missouri hat zwölf Partnerstädte:
- - Bologna (Italien)
- - Galway (Irland)
- - Bogor (Indonesien)
- - Georgetown (Guyana)
- - Lyon (Frankreich)
- - Nanjing (Volksrepublik China)
Siehe auch
Weblinks
- St. Louis City Government
- Explore St. Louis (Touristik-Auskunft)
- The Neighborhoods of St. Louis
- Lasting Impressions: German-Americans in St. Louis
- German-Americans in 19th Century St. Louis
- St. Louiser deutsche Vereine
- St. Louis County Government
- St. Louis Society (deutschsprachige Informationsseite über Stadt und Umland, insbesondere für Studierende)
- Pictorial St.Louis großes Stadtpanorama von 1875
Einzelreferenzen
- ↑ Accepted Challenges to Vintage 2006 Population Estimates vom U.S. Census Bureau.
- ↑ MorganQuitno: Sicherste und gefährlichste Städte der Vereinigten Staaten
- ↑ [1]
- ↑ [2]
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