Sakmann

Sakmann

Bert Sakmann (* 12. Juni 1942 in Stuttgart) ist ein deutscher Mediziner. Ihm wurde 1991 gemeinsam mit Erwin Neher der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen. Beide Wissenschaftler erhielten den Preis für die Entwicklung der Patch-Clamp-Technik.

Bert Sakmann ist ehemaliger Direktor der Abteilung Zellphysiologie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg. Sakmann habilitierte sich an der Georg-August-Universität Göttingen und forschte am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Seit 2008 leitet er die Emeritius-Gruppe Funktionelle Anatomie einer kortikalen Säule am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried.

Leben

1948 besuchte er die Volksschule in Lindau. Das Abitur machte er 1961 am Wagenburg-Gymnasium in Stuttgart. Anschließend studierte er bis 1967 Medizin an den Universitäten in Tübingen, Freiburg, Berlin, Paris und München. Nach dem Medizinischen Staatsexamen an der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde er 1968 Medizinalassistent an der Universität München und Wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München, Abteilung Neurophysiologie bei Otto Detlev Creutzfeldt. 1971 ging er an das University College London, das Department of Biophysics, zu Bernard Katz und schloss 1974 seine Medizinische Dissertation mit dem Titel Elektrophysiologie der neuralen Helladaptation in der Katzenretina (Medizinische Fakultät der Universität Göttingen) ab.

1974 ging er zurück zu Otto Creutzfeldt, der inzwischen am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen forschte. Seit 1979 war er in der Gruppe Membranbiologie Abteilung fester Mitarbeiter.

1982 habilitierte er mit der Habilitationsarbeit Beobachtung von Transmitter-Rezeptor-Wechselwirkung auf molekularer Ebene: Hochauflösende Strommessungen an kleinen Membranarealen von Einzelzellen und zellfreien Membranfragmenten an der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen und wurde 1985 Direktor der Abteilung Zellphysiologie am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen. 1987 wurde er Ordentlicher Universitätsprofessor an der medizinischen Fakultät der Universität Göttingen und ihm wurde der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen.

1988 wurde er korrespondierendes Mitglied in der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1988 Direktor der Abteilung Zellphysiologie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, Heidelberg, anschließend nahm 1990 er einen Ruf an die Fakultät für Naturwissenschaftliche Medizin der Universität Heidelberg an. Ein Jahr später wurde er in Heidelberg Ordentlicher Universitätsprofessor an der Fakultät für Biologie. Mittlerweile Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung, leitet er seit 2008 eine Emeritusgruppe am Max-Planck-Institut für Neurobiologie.

Ebenfalls 1991 bekam er zusammen mit Erwin Neher, mit dem er in Göttingen zusammengearbeitet hatte, den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für ihre Entwicklung einer Methode zum direkten Nachweis von Ionenkanälen in Zellmembranen zur Erforschung der Signalübertragung innerhalb der Zelle und zwischen den Zellen.

Er gründete die Bert-Sakmann-Stiftung, die von der Alexander von Humboldt-Stiftung verwaltet wird.

1992 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. 1999 war er Preisträger des Carl-Zeiss-Preises.

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