- Salmoniden
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Forellenfische Bachsaibling (Salvelinus fontinalis)
Systematik Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii) Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii) Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei) Überordnung: Protacanthopterygii Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes) Familie: Forellenfische Wissenschaftlicher Name Salmonidae Die Familie der Forellenfische (Salmonidae), auch Salmoniden, Lachsfische oder Edelfische genannt, umfasst zahlreiche Gattungen und Arten beliebter Speisefische, wie Lachse, Forellen, Renken, Äschen. Sie ist die einzige Familie der Lachsartigen (Salmoniformes) und wird in die drei Unterfamilien Coregoninae, Salmoninae und Thymallinae unterteilt.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Forellenfische lebten ursprünglich ausschließlich auf der nördlichen Erdhalbkugel, in Europa, Asien, mit Ausnahme der Arabischen Halbinsel, des Indischen Subkontinents und Südostasien, im westlichen und nördlichen Nordamerika, auf Island und an der Küste Grönlands. Forellenfische leben entweder ihr ganzes Leben im Süßwasser oder sind Wanderarten, die im Süßwasser geboren werden, dann in das küstennahe Meer wandern, dort einige Jahre leben und zum Laichen wieder zurück in ihre Geburtsgewässer wandern. In Europa gibt es sechs heimische Arten, sowie sechs weitere die vom Menschen aus Nordamerika eingeführt wurden.
Einige Salmonidenarten sind vom Menschen aus wirtschaftlichen Gründen auch in anderen Teilen der Welt eingebürgert worden, unter anderem in Ländern der südlichen Erdhalbkugel mit gemäßigtem Klima, wie Neuseeland, Südaustralien, Chile und Argentinien.
Merkmale
Salmoniden haben einen langgestreckten, im Querschnitt ovalen Körper. Ihre Flossen haben nur Weichstrahlen. Die Bauchflossen befinden sich in der Mitte des Körpers. Zwischen der einzigen Rückenflosse und der Schwanzflosse befindet sich bei fast allen Arten eine kleine Fettflosse. Die Wirbelsäule besteht aus 50 bis 75 Wirbeln, die letzten drei Wirbel, in der Schwanzwurzel, bilden einen nach oben zeigenden Bogen. Der Kiemenapparat umfasst 7 bis 20 Kiemenstrahlen (4 Kiemenbögen), die teilweise, bei Planktonfressern, als Reusen ausgebildet sind. Das Seitenlinienorgan ist gut ausgebildet und vollständig.
Forellenfische werden 12 Zentimeter bis 1,50 Meter lang. Genetisch bemerkenswert ist, dass sie tetraploid sind.
Unterschiede zwischen den Unterfamilien
Die Coregoninae (Renken und Verwandte) haben ein kleines Maul, große Schuppen, weniger als 110 entlang des Seitenlinienorgans, weniger als 16 Flossenstrahlen in der Rückenflosse, keine Zähne auf der Maxilla und nur kleine oder keine auf dem Vomer. Sie sind einfarbig grau, weißlich oder braun.
Die Thymallinae (Äschen) haben ein großes Maul, kleine Schuppen, mehr als 17 Flossenstrahlen in der sehr großen Rückenflosse und Zähne auf der Maxilla.
Die Salmonidae (Forellen, Lachse und Verwandte) haben ein großes Maul, kleine Schuppen, mehr als 110 entlang des Seitenlinienorgans, weniger als 16 Flossenstrahlen in der Rückenflosse und kräftige Zähne, auch auf der Maxilla. Die Männchen entwickeln im Alter oft einen hakenförmigen Ober- und Unterkiefer. Sie sind oft sehr bunt.
Lebensweise
Alle Salmoniden bevorzugen kühle Gewässer, Gebirgsbäche und Flüsse, sowie tiefe kühle Seen. Sie ernähren sich carnivor, die kleinmäuligen Coregoninae von Zooplankton, die anderen Arten auch von größeren Krebstieren und kleineren Fischen. Alle Forellenfische laichen im Süßwasser über kiesigem oder steinigen Untergrund. Dazu schlägt das Weibchen durch heftige Schwanzbewegungen eine Laichgrube aus. Die Entwicklung der Eier dauert in den kühlen Laichgewässern 1,5 bis über 6 Monate.
Systematik
Die Forellenfische sind die einzige Familie der Lachsartigen (Salmoniformes). Sie werden in drei Unterfamilien unterteilt, die Salmoninae, die Thymallinae und die Coregoninae. Kladistisch bilden Salmoninae und Thymallinae ein gemeinsames Taxon, das die Schwestergruppe der Coregoninae ist. Die Coregoninae werden manchmal auch als eigene Familie angesehen. Der älteste fossile Salmonide ist Eosalmo aus dem mittleren Eozän von Nordamerika, der die primitive Schwestergruppe aller rezenten Gattungen der Salmoninae ist.
Durch die Eiszeit wurden viele Populationen immer wieder voneinander getrennt und in kleine und kleinste Gewässer isoliert. So entstanden eine Vielzahl sehr nah miteinander verwandter Arten, Unterarten und Formen deren verwandtschaftliche Beziehungen nur unzureichend bekannt sind. Zusammengebracht hybridisieren viele Arten wieder.
Es gibt elf Gattungen und fast 200 Arten.
- Lachsartige (Salmoniformes)
Wirtschaftliche Bedeutung
Forellenfische sind schmackhafte Speisefische, werden von Berufsfischern gefangen, in Aquakulturen und Teichwirtschaften gezüchtet und sind auch begehrtes Ziel der Hobbyangler. In Europa kommen jährlich 300.000 Tonnen Atlantischer Lachs aus Aquakulturen auf den Markt. Die Menge der Erträge aus Fischzuchtbetrieben übertrifft inzwischen die Wildfänge bei weitem.
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag, Jena 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Maitland, Linsell: Süßwasserfische, Kosmos, 2007, ISBN 978-3-440-10962-5
Weblinks
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