- Salorno
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Salurn (ital.: Salorno) Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001 / 31.12.2004): 2.938 / 3.160 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:37,43 % deutsch
62,19 % italienisch
0,39 % ladinischKoordinaten 46° 14′ N, 11° 12′ O46.23333333333311.2Koordinaten: 46° 14′ N, 11° 12′ O Meereshöhe: 207 - 1.789 m (Zentrum 224 m) Fläche /
Dauersiedlungsraum:33,2 / 10,0 km² Fraktionen: Buchholz, Gfrill, Salurn Nachbargemeinden: Capriana, Cembra, Faver, Giovo, Grauno, Grumes, Kurtinig a.d.W., Margreid a.d.W., Mezzocorona, Montan, Neumarkt, Roverè della Luna, Valda Partnerschaft mit: Postleitzahl: 39040 Vorwahl: 0471 ISTAT-Nummer: 021076 Steuernummer: 80010970210 Politik Bürgermeister (2005): Giorgio Marco Giacomozzi Salurn (ital. Salorno) ist das südlichste Dorf Südtirols und somit auch das südlichste Dorf des geschlossenen (Deutschen) bairischen Sprachraums. Salurn liegt am Ende der Südtiroler Weinstraße, etwa 30 Kilometer südlich von Bozen, und ist ein bedeutendes Weinanbaugebiet. Neben Salurn fließt die Etsch, größter Fluss Südtirols und zweitgrößter Italiens, die am Reschenpass entspringt und das Unterland zweiteilt.
Im Süden liegt die Salurner Klause, die das Unterland von der anschließenden Piana Rotaliana trennt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Salurn zählt etwas über 3000 Einwohner, davon sind etwa 60 Prozent italienischer Muttersprache.
Salurn wurde auf einem Schuttkegel erbaut, der sich im Laufe der Zeit am Fuße des Titschenfalles bildete. Diese Erhöhung war ein natürlicher Schutz vor dem Hochwasser der Etsch, das regelmäßig das Unterland überschwemmte. So führen auch alle Straßen im historischen Ortskern trichterförmig nach unten: eine Vorsichtsmaßname aus früheren Epochen, als die Etsch noch häufig über die Ufer trat. Die ältesten Häuser schmiegen sich nah an die Bergwände des Geier, erst in jüngerer Zeit baute man auch weiter in die Ebene hinaus und damit näher an die Etsch. Die bisher letzte und größte Überschwemmung war im Jahr 1981, als sich der Fluss infolge eines Dammbruchs nördlich von Salurn am frühen Morgen des 19. Juli über die Wohn- und Kulturflächen Salurns ergoss.
Ortsteile
Der Hauptort liegt auf 220 Meter Meereshöhe. Die Fraktion Buchholz liegt fünf Kilometer von Salurn entfernt auf 560 Meter Meereshöhe, Gfrill ist 13 Kilometer von Salurn entfernt, auf 1300 Meter Meereshöhe. Das gesamte Salurner Gemeindegebiet umfasst 33 Quadratkilometer und ist Teil des Naturparks Trudner Horn.
Zur Geschichte
Die Dörfer Salurn und Buchholz gehen auf Rätische Siedlungen zurück, entstanden also schon zur Zeitenwende. In Buchholz gibt es noch Reste eines alten Römerweges und am Galgenbühel, einer kleinen Erhebung südlich von Salurn, die als Hinrichtungsstätte diente, fand man einen großen rätischen Friedhof.
Salurn wird im Jahre 575 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt: Hier fand der Kampf statt, bei dem der langobardische Herzog von Trient die nach Süden vordringenden Franken zurückschlagen konnte. Unter dem Namen Salurnis fand der Ort an der Klause Eingang in die Annalen der Geschichte.
Der Grund für den Aufstieg Salurns ist seine strategische Lage. Nicht nur die Klause war von Bedeutung, hier beginnt auch der Weg über den Saúchsattel ins Cembratal, über das man die Klause umgehen konnte. Das gesamte Unterland war damals ein Sumpf und deshalb oft unpassierbar.
Viele Zeugen der Geschichte sind erhalten geblieben, so zum Beispiel gibt es in Buchholz noch alte Kalkgruben, in denen Kalk gebrannt wurde, und zwei Wolfsgruben, Fallen aus einer Zeit, als in vielen Wäldern Europas noch Bären und Wölfe lebten. Außerdem steht in Buchholz eine alte Mühle, die erst vor wenigen Jahren restauriert wurde.
Hohe Herren in Salurn
In Salurn gibt es einige geschichtsträchtige Ansitze alter Adelsgeschlechter, unter anderem die Ansitze von Anderlan, Feigenputz, von Gelmini zu Kreutzhof, von Hausmann und der Grafen Coreth zu Coredo und Starkenberg. Einer der berühmtesten Söhne Salurns ist der Feldmarschallleutnant Franz Philipp Fenner von Fenneberg (1762-1824), der gegen Franzosen und Türken kämpfte und die Tiroler Kaiserjäger gründete. Ein anderer ist der legendäre Heidelberger Schlosszwerg Perkeo, der stets “perché no?” (ital.: Warum nicht?) gesagt haben soll, wenn ihm etwas zu trinken angeboten wurde. Ein berühmter Salurner dieses Jahrhunderts ist Josef Noldin, der sich in der faschistischen Zwischenkriegszeit an der Gründung von deutschsprachigen Katakombenschulen beteiligt hatte und dafür einige Jahre auf die süditalienische Insel Lipari verbannt wurde.
Sehenswürdigkeiten
Über der Salurner Klause thront die Haderburg, das Wahrzeichen Salurns. Auch gibt es sehenswerte Gassen und Plätze.
Söhne und Töchter des Dorfes
- Josef Noldin, Rechtsanwalt
- Perkeo
Literatur
- Karl Finsterwalder, Die Flur- und Ortsnamen von Salurn. In: Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum 18 (1938), S. 643-694.
- Otto Stolz, Neumarkt und Salurn in ihren Beziehungen zur Tiroler Landesgeschichte. In: Der Schlern 20 (1946), S. 292-299.
- Hannes Obermair, Soziale Produktion von Recht? Das Weistum des Gerichts Salurn in Südtirol von 1403. In: Concilium medii aevi 4 (2001), S. 179-208 und in: Tiroler Heimat 65 (2001), S. 5-24. [1]
- Hannes Obermair, Diritto come produzione sociale? Riflessioni su uno statuto rurale alpino della Val d’Adige del primo Quattrocento. In: Corona Alpium II. Miscellanea di studi in onore di Carlo Alberto Mastrelli (Archivio per l’Alto Adige 97/98), Firenze 2003/04, S. 337-367, und in: Rivista Storica del Lazio 21 (2005/06), S. 171-191.
Siehe auch
Weblinks
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