Salutsalve

Salutsalve

Der Salutschuss ist eine der letzten militärischen Traditionen, die in vielen Ländern gepflegt wird.

101 Salutschüsse zu Anlass des luxemburgischen Nationalfeiertages
Salutt festningen.ogg
Sechs Schüsse von einer 21er-Salutkanone zur Feier der Geburt des norwegischen Prinzen Sverre Magnus

Im deutsch- und englischsprachigem Raum werden zu Anlass von Staatsvisiten 21 Kanonenschüsse oder Salutschüsse abgegeben. Anlässlich der Geburt eines Thronfolgers werden 101 Schuss abgefeuert. In manchen Ländern werden ebenfalls zum Geburtstag des Monarchen 101 Schuss abgefeuert.

In der Regel werden Salutschüsse mit historischen Kanonen abgefeuert. Bei dem „Geschoss“ handelt es sich nicht um eine reale Munition, sondern lediglich um Platzpatronen, die mit Schwarzpulver gefüllt sind.

In den Vereinigten Staaten sowie in der Schweiz wurde die allgemein gültige Konvention in den letzten Jahrzehnten modifiziert. So ist z. B. in den Vereinigten Staaten die Zahl der Schüsse abhängig von der Bedeutung der Persönlichkeit: Der Präsident wird mit 21 Schüssen geehrt, der Verteidigungsminister wird mit 19 Schüssen geehrt und Generäle erhalten zwischen 17 und 11 Schüssen.

In der Schweiz wurde die Zahl 21 auf 23 erhöht – ein Schuss für jeden Kanton. Die letzten beiden Schüsse werden zusammen abgefeuert.

Über die Symbolik der Zahl sowie die Bedeutung der Tradition streiten sich die Experten. Es hat sich aber folgende Erklärung (zumindest für die Zahl 21) mehr oder minder durchgesetzt:

Als die Kanonenschiffe noch über Vorderladerkanonen verfügten, galt es als unhöflich und unangebracht, einen Hafen mit geladenen Kanonen anzufahren. Da die Kanonenschiffe aber die Kanonen auf hoher See immer geladen hatten und da die einzige Möglichkeit, eine Vorderladerkanone zu entladen darin bestand, den Schuss abzufeuern, feuerten die Kanonenschiffe vor dem Einlaufen in einen Hafen ihre Kanonen ab. Anscheinend hatten die großen Kanonenschiffe im 14. Jahrhundert 7 Kanonen an Bord.

Als Kanonen nun einige Jahre später bei der Infanterie eingesetzt wurden, stellte sich heraus, dass die Infanterie schneller feuern konnte (man sagt, dass die Infanterie in der Zeit, in der das Kanonenschiff nur einmal feuerte, drei Schuss abgeben konnte). So bürgerte sich dann schließlich die 3 × 7 = 21 als allgemein gültige Zahl ein.

Inhaltsverzeichnis

Deutsches Reich

Die Salutordnung für deutsche Kriegsschiffe zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah folgende Schusszahlen vor:

Alle Salutschüsse fremder Schiffe wurden mit gleicher Schusszahl erwidert. Salutfähig waren alle deutschen Kriegsschiffe vom Kleinen Kreuzer aufwärts.

Deutsche Salutstationen

Die Salutstationen an der deutschen Küste befanden sich in Wilhelmshaven, Cuxhaven, Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Swinemünde, Neufahrwasser (Danzig) und Pillau. In den Kolonien waren es Daressalam und Tsingtau.

Schwedische Salutstationen

Auch Schweden pflegt die Sitte der Salutstationen. Salutstationen sind:

Kanadische Salutstationen

Kanadische Salutstationen sind:

Salut bei Beerdigungen

In vielen Gegenden Deutschlands war es üblich, dass bei Beerdigungen von gefallenen Soldaten Salut geschossen wurde. Dies erfolgte entweder durch eine Abordnung Soldaten mit Gewehren und Platzpatronen oder durch Böllergewehre oder Standböller örtlicher Schützenvereinigungen. Mit Gewehren wurden in der Regel drei Salven geschossen.

Die Sitte tote Soldaten bei Beerdigungen mit drei Salven Gewehrschüssen zu ehren gibt es auch in den USA.[3]

In Kanada werden verstorbene Soldaten mit Funeral Salutes geehrt.[4]

Einzelnachweis

  1. Schwedische Salutstationen
  2. Seite 462 der der THE HONOURS, FLAGS AND HERITAGE STRUCTURE OF THE CANADIAN FORCES[1]
  3. Beispiel: Seite 196 der Dienstvorschrift SECNAV INSTRUCTION 5060.22 Subj: Drill and Ceremonies Manual and Interior Guard Manual der US-Marines zum minute gun salute [2]
  4. Seite 459 und 463 der THE HONOURS, FLAGS AND HERITAGE STRUCTURE OF THE CANADIAN FORCES[3]

Weblinks


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