- Salz-Bunge
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Salz-Bunge Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Heidekrautartige (Ericales) Familie: Theophrastaceae Gattung: Bunge (Samolus) Art: Salz-Bunge Wissenschaftlicher Name Samolus valerandi L. Die ausdauernde, wintergrüne Salz-Bunge (Samolus valerandi) ist eine seltene Pflanze aus der Familie der Theophrastaceae (nach anderen Übersichten: Primulaceae). Sie blüht zwischen Juni und September und kommt an feuchten, in der Regel etwas salzhaltigen Standorten vor. Den Winter überdauert sie als Hemikryptophyt. Die Salz-Bunge ist eine typische Pollenblume, die den sie bestäubenden Insekten Pollen als "Belohnung" anbietet. Die Kapselfrüchte werden durch das Wasser ausgebreitet. Durch ihre leichte Klebwirkung können diese auch an Tieren haften bleiben. Die Samen sind langlebig und lichtkeimend. Jede Pflanzenzelle besitzt 12 oder 18 Chromosomen.
Inhaltsverzeichnis
Erkennungsmerkmale
Die Salz-Bunge wird etwa 5 bis 50 cm groß, ist nicht behaart und erscheint daher fast kahl. Ihre dickfleischigen, glänzenden Grundblätter sind 2 bis 6 cm lang und ungefähr 0,5 bis 2 cm breit, stehen in einer grundständigen Rosette und sind verkehrt-eiförmig bis spatelig. Die oberen Stängelblätter sind etwas kleiner und wechselständig angeordnet. Der traubige Blütenstand ist recht locker. Der Blütenstiel jeder Einzelblüte ist sehr dünn und etwa 1 cm lang. In der Mitte ist dieser häufig eingeknickt und mit kleinen Blättchen versehen. Die weißen Kronblätter haben nur etwa 3 bis 4 mm Durchmesser. Die kugelig geformten Kapselfrüchte sind kürzer als der Kelch.
Vorkommen
Die Salz-Bunge wächst an wechselfeuchten bis feuchten, zeitweise auch überfluteten, oft salzhaltigen Stellen. Dies sind häufig Ränder von Gewässern, lückige Brackwasserröhrichte oder feuchte Täler der Küstendünen. Abseits der Küste gedeiht sie nur auf feuchten Binnensalzstellen und gelegentlich auf wechselnassen, tonhaltigen Rohbodenstellen. Ihren Lebensraum hat die Salz-Bunge vor allem in Salzpflanzenfluren, salztoleranten Kriech- und Trittrasen und in kurzlebigen Rohboden-Pionierfluren. Sie ist Charakterart der Pflanzenverbände Armerion maritimae und Agropyro-Rumicion. Des Weiteren gehört sie zu den Verbänden Nanocyperion (Zwergbinsen-Gesellschaften) und Scirpion maritimi.
Salz-Bunge wächst häufig zusammen mit Strand-Grasnelken, Salzschwaden, Bodden-Binsen, Strand-Dreizack, Strand-Milchkraut und Salz-Teichbinsen in Schilf-Röhrichten. Nach den Ellenberg-Zeigerwerten handelt es sich um eine Halblicht- bis Volllichtpflanze, sie ist recht wärmeliebend, zeigt See- bis gemäßigtes Seeklima, ist ein Feuchte- bis Nässezeiger, weist auf Überschwemmungen hin, ist ein Schwachbasenzeiger und kann mäßigen Salzgehalt ertragen.
Die Salz-Bunge ist unter anderem unstetig in Europa, Vorderasien und Nordafrika verbreitet. Die in Nordamerika und Japan vorkommende Unterart Samolus valerandi ssp. parviflorus wird inzwischen oft als eigene Art angesehen.
Gefährdung
In Deutschland wird die Salz-Bunge auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen als "stark gefährdet" eingestuft. In Bayern und Sachsen ist sie sogar vom Aussterben bedroht, im Saarland gilt sie bereits als verschollen. Im Bereich der Küsten kommt sie vor allem an der Ostsee vor, weniger an der Nordsee. Doch sie ist nicht nur in Deutschland, sondern auch im übrigen Europa stark gefährdet. Grund für das Verschwinden ist unter anderem die ausbleibende Standortdynamik, die etwa durch Küstenschutzmaßnahmen nicht mehr stattfinden kann. Die Zerstörung von kleinräumigen Sonderstandorten und das Ausbleiben von kleinflächigen Bodenverwundungen an geeigneten Stellen sind weitere Ursachen.
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Heinz Ellenberg: Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. – Scripta Geobotanica IX, Verlag Erich Goltze, Göttingen, 2., verbess. Aufl. 1979.
- Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990. ISBN 3-8001-3454-3
Weblinks
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