Salzböderadweg

Salzböderadweg

Die Salzböde ist ein ca. 27,6 km langer rechter Zufluss der Lahn im Landkreis Marburg-Biedenkopf mit Mündung im Landkreis Gießen im Bundesland Hessen, Deutschland. Sie hat ein Wassereinzugsgebiet von ca. 140 km². Neben dem Fluss verläuft der 29 km lange Salzböderadweg.

Der längs sich der Flussaue ziehende Naturraum Salzbödetal teilt das umgebende Gladenbacher Bergland in West-Ost-Richtung.

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Salzböde
Lage Landkreis Marburg-Biedenkopf, Landkreis Gießen; Mittelhessen, Deutschland
Länge 27,6 kmdep1
Quelle An der Südflanke des 564 m hohen Würgeloh, westlich von HartenrodVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Mündung bei Lollar-OdenhausenVorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSKOORDINATE_fehlt
Mündungshöhe 164 m ü. NN
Abfluss über LahnRhein
Einzugsgebiet 137,85 km²dep1
Rechte Nebenflüsse Vers
Linke Nebenflüsse Schlierbach
Kleinstädte Gladenbach, Lollar
Gemeinden Bad Endbach, Lohra, Fronhausen
Blick vom Altenberg in das Salzbödetal auf die Ortschaft Salzböden

Inhaltsverzeichnis

Entstehung im Quellgebiet

Der Ursprung der Salzböde liegt im südwestlichen Teil des Gladenbacher Berglandes im historischen Hessisches Hinterland in der Gemeinde Bad Endbach, nordwestlich des Ortsteils Hartenrod, in der Gemarkung Schlierbach. Das Quellgebiet liegt in 435 bis 410 m ü. NN am südlichen Abhang des 564 m hohen Würgeloh, einem südlichen Ausläufer der Bottenhorner Hochflächen.

Eine eigentliche Quelle findet sich nicht. Das Wasser sickert aus vielen einzelnen Quellchen, die über eine größere Fläche auf einer sumpfig-nassen Wiese, „Salzwiese“ genannt, in sanfter Hanglage verteilt sind. Das vor Ort stehende Schild „Salzbödequelle“ kennzeichnet die Stelle, wo das Gewässer als kleiner Bach erstmals sichtbar wird.

Die Fließrichtung ist zunächst südöstlich. Bereits nach etwa 600 Metern beginnt die bebaute Siedlungsfläche von Hartenrod. Von dort an ist das Wasser auf ca. 500 m Länge (Luftlinie) durchgehend in Kanalisationsrohre gefasst und sein Verlauf mit verschiedenartigsten Bauwerken mehr oder weniger stark überbaut. Daher ist auch nicht eindeutig erkennbar, wo und in welcher Weise ein zweites Fließgewässer mit ihm zusammentrifft. Dieses entspringt ziemlich genau 2 km Luftlinie südlich der oben beschriebenen Hangwiese am Nordwestabhang des 498 m hohen Schönscheid. Es führt eine vergleichbare Wassermenge über etwas größere Strecke, bevor es ebenfalls in Ortslage verrohrt ist. Dieses zweite Fließgewässer soll ausweislich topographischer Karten auch noch ein weiteres, genau südlich des Ortes entspringendes aufnehmen.

Eindeutig ein linker Zufluss der Salzböde ist dann aber bereits der Schlierbach. Dieser Bach entspringt an der Südflanke des 553 m hohen Schindeberges und ist im Großteil seines Verlaufs inmitten des langgestreckten, gleichnamigen Siedlungsteils ebenfalls in Rohre gefasst. Beim Zusammentreffen von Schlierbach und Salzböde fließen beide jedoch im Tal östlich des Ortskerns von Hartenrod schon wieder offen.

Verlauf

Die generell östliche Fließrichtung ist bedingt durch die Lage des deutlich über 500 m hohen Hochplateaus der Bottenhorner Hochflächen im Norden gegenüber den zunächst in praktisch ununterbrochener Folge südlich anstehenden steilen Hügel des Naturraumes Zollbuche mit Gipfelhöhen zwischen 300 und 450 m. Erst in der zweiten Hälfte der Strecke biegt die Salzböde dann immer stärker in südliche Richtungen ab.

In Fließrichtung durchquert die Salzböde die Gemarkungen der Ortschaften Hartenrod, Bad Endbach und Wommelshausen-Hütte (alle Gemeinde Bad Endbach), danach die Stadtteile Weidenhausen, Erdhausen, Gladenbach und Mornshausen der Stadt Gladenbach sowie der Ortsteile Lohra, Damm und Reimershausen der Gemeinde Lohra. Zwischendurch durchfließt die Salzböde an der Steinfurtsmühle unterhalb von Oberwalgern auch kurzzeitig das Gemeindegebiet von Fronhausen. Damit fließt sie zum allergrößten Teil im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Kurz vor ihrer Mündung berührt sie noch den Ortsteil Salzböden, die Siedlung Röderheide und den Ortsteil Odenhausen der Stadt Lollar im Landkreis Gießen.

Bemerkenswert ist bei allen diesen Siedlungen, dass sie - mit Ausnahme von Hartenrod und Bad Endbach - entweder in einem recht großen Abstand zum Bachbett oder aber zumindest in relativ hochwasserfreier Lage errichtet sind. Ausnahmen davon sind allerdings die noch bestehenden Gebäude der fast sprichwörtlichen 40 Mühlen. Aber auch ihre Standorte sind aus jahrhundertealter Erfahrung so ausgewählt worden, dass sie im Normalfall von Hochwasser nicht bedroht werden. Allerdings sind, meist in jüngerer Zeit, einige Gebäude zu nahe am Wasserlauf errichtet worden, z. B. die Gemeindeverwaltung und das Kurhaus in Endbach, wodurch beim letzten Hochwasser starke Schäden entstanden sind.

Wissens- und Sehenswertes

Ersterwähnung

In dem Buch „Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen“ von Georg Wilhelm Justin Wagner, Großherzoglicher Geometer, Verlag Carl Wilhelm Leske, Darmstadt, aus dem Jahr 1830, steht u. a.: „In der Nähe von Mornshausen a. S. ist ein salziges Wasser entdeckt worden, worauf sich wahrscheinlich der Name ‚Salzböde‘ bezieht.“

Herkunft des Namens

Der Name Salzböde ist für einen Süßwasserbach ungewöhnlich. Aber erstens deutet schon der Pflanzenwuchs im Entstehungsgebiet auf einen etwas erhöhten Mineral- bzw. Salzgehalt im Boden hin. Und zweitens soll nach einem hartnäckigen Volksglauben das Wasser der Salzböde lokal ein wenig salzig schmecken. Erwiesenermaßen gab oder gibt es entlang des Bachlaufs einige Salzlagerstätten, die jedoch alle nicht als ergiebige Fundstellen anzusehen sind. Die Endsilbe -böde- ist offenbar ein althochdeutsches Synonym für Fluß/Bach -ähnlich die Bode im Harz.

Im Tal bei Mornshausen, dicht an der Gemarkungsgrenze zu Lohra, nahe bei der Götzenmühle und der Mappesmühle, wurden Ende des 19. Jahrhunderts zwei Bohrungen niedergebracht, aus denen man salzhaltiges Wasser (chlorid- und kalziumhaltig) förderte. Die Herkunft der Salze, die aus Klüften aufsteigen, ist nicht eindeutig geklärt (Zechstein? Tertiäre Salzlagerstätten des Oberrheinsystems?)

Mühlen

Auf dem Weg zur Mündung in die Lahn, bei Odenhausen, sollen früher laut mündlicher Überlieferung 40 Mühlen gestanden haben. Alle waren Wassermühlen. Auch heute (Stand April 2006) stehen noch etliche dieser Mühlen, teilweise sogar noch mit den zum Mühlenbetrieb erforderlichen Wasserrechten als Rechtstitel an den Besitz der Gebäude gebunden bzw. mit vorhandenen Mühlgräben. Einige wenige sind sogar noch funktionstüchtig oder in Betrieb. Bei anderen haben sich Flurnamen erhalten.

Salzböderadweg

An der Salzböde entlang führt über 29 km ein ausgewiesener und beschilderter Radwanderweg, der Salzböderadweg, von der Mündung der Salzböde in die Lahn in Odenhausen an der Lahn (165 m) bis nach Hartenrod (440 m), allerdings naturgemäß nicht bis an das Quellgebiet.

Gesundheitsförderung

Die Anwohner des Salzbödetals müssen sich der gesundheitsfördernden Wirkung „ihres“ Salzböde-Wassers schon lange, möglicherweise schon vor den Zeiten des Pfarrers Sebastian Kneipp, bewusst gewesen sein: bei Weidenhausen, Erdhausen, Gladenbach, Mornshausen und an der Etzelmühle bestanden seit Mitte der 1920er Jahre „Natur-Badeanstalten“. Das waren gemauerte oder betonierte Schwimmbecken, die entweder mit Wasser aus der Salzböde gefüllt wurden oder wie in Weidenhausen mit Wasser aus einem Nebenbach.

Literatur

  • Topographische Freizeitkarte 1:50000 Lahn-Dill, Herausgeber : Freizeitregion Lahn-Dill & Hessisches Landesvermessungsamt, 2004; ISBN 3-89446-288-4
  • Johanna Becker-Hanauer: Zur Geologie und Hydrogeologie im Einzugsgebiet der Salzböde, unveröffentlichte Diplom-Arbeit, Fachbereich Geowissenschaften und Geographie, Justus-Liebig-Universität Gießen, 1980
  • Rainer Brämer: Salzquellen im Salzbödetal, Mitteilung des Vereins für Geschichte und Volkskunde Lohra, Nr. 15, Eigenverlag, Lohra-Damm, 1995

Weblinks

50.6786111111118.70722222222227Koordinaten: 50° 40′ 43″ N, 8° 42′ 26″ O


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