- Sand Creek-Massaker
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Das Sand-Creek-Massaker ist ein besonders hervorstechender Vorfall im Rahmen der kriegerischen Konflikte bei der Landnahme in den westlichen Ebenen der Vereinigten Staaten von Amerika. Es fand am 29. November 1864 statt. Truppen der Coloradomilizen unter der Leitung von Colonel John M. Chivington massakrierten im damaligen Colorado–Territorium ein unbefestigtes Dorf von Cheyenne und Arapaho-Indianern in den High Plains.
Die Attacke wurde in der Presse zunächst als ein Sieg gegen tapfer kämpfende und gut verteidigende Cheyenne angepriesen. Aber innerhalb weniger Wochen meldeten sich Augenzeugen, die andere Aussagen tätigten. Deshalb kam es wegen dieses Ereignisses zu einer Untersuchung des Militärs.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zu Beginn der 1850er Jahre brach ein Goldrausch in den Rocky Mountains aus, damals ein Teil des westlichen Kansas-Territoriums. Dieser brachte eine große Flut von weißen Siedlern in die Berge und die davor liegenden westlichen High Plains. Diese plötzliche Immigration weißer Siedler brachte Konflikte mit den Cheyenne und Arapaho, die seit Generationen in der Gegend lebten. Die Gewalt zwischen den Indianern und den Goldsuchern nahm immer größere Ausmaße an, so dass sich der Gouverneur John Evans genötigt sah, Colonel John Chivington und seine Milizen auszusenden, um wieder Frieden mit den Indianern herzustellen. Nach kleineren Geplänkeln waren die Cheyenne und Arapaho bereit, Frieden zu schließen.
Beide Stämme hatten erst drei Jahre zuvor mit den Vereinigten Staaten einen Vertrag unterschrieben, in welchem sie ihr Land an die Vereinigten Staaten abtraten und sich verpflichteten, in ein Indianerreservat südlich des Sand Creek zu ziehen.
Black Kettle mit seinen Gefolgsleuten, die meisten davon südliche Cheyenne sowie einige Arapaho, ließ in Fort Lyon ausrichten, dass seine Gruppe den Frieden erklärt hatte. Danach schlugen sie ein Lager in der Nähe des Sand Creek auf, weniger als 40 Meilen (60 km) nordöstlich des Forts. Als Chivington hörte, dass die Indianer aufgegeben hatten, marschierte er mit 700 Leuten, die sich aus Truppen der ersten Colorado-Kavallerie, der dritten Colorado-Kavallerie und der ersten New-Mexico-Freiwilligen-Kompanie zusammensetzten, zum Indianerlager, um einen einfachen Sieg zu erzielen. Am Morgen des 29. Novembers 1864 überfiel die Armee das Camp und massakrierte an die 500 Indianer. Laut Aussage des Augenzeugen Edmond Guerrier wurden ca. 140 Menschen umgebracht, davon 60 Männer, die anderen Frauen und Kinder [1]. Unter den Toten waren auch die Häuptlinge White Antelope, Standing in the Water und War Bonnet. Von den Soldaten wurden nur 10 getötet und ungefähr drei Dutzend verwundet. Silas Soule, ein Abolitionist aus Massachusetts, weigerte sich, dem Befehl Chivingtons Folge zu leisten. Er erlaubte seiner Kompanie nicht, auf die Indianer zu feuern.
Nach dem Massaker schlossen sich einige Stammesangehörige der Cheyenne zur Hundegemeinschaft zusammen. Dies war eine Gruppe radikaler Cheyenne, die der Meinung war, dass es keine sinnvollen Verhandlungen mit den Weißen geben kann. Sie führten von nun an Krieg gegen jeden Weißen.
Die Nation war schockiert über die Brutalität des Massakers. Aufgrund der Reaktion der Bevölkerung entschied das Militär, die Rolle Chivingtons in dieser Affäre zu untersuchen. Silas Soule war bereit, gegen Chivington auszusagen. Nach seiner belastenden Aussage wurde Soule von Charles W. Squires ermordet. Es wurde vermutet, dass Chivington hinter diesem Mord steckte, man konnte ihm jedoch nichts nachweisen.
Siehe auch
- Indianerkriege, Zeittafel der Indianerkriege
- Das Wiegenlied vom Totschlag – US-amerikanischer Spielfilm von 1970 unter der Regie von Ralph Nelson
Einzelnachweise
Literatur
- Hoig, Stan: The Battle of the Washita; Bison Book; ISBN 0-8032-7204-9
Weblinks
38.547708333333-102.50635Koordinaten: 38° 32′ 51,7″ N, 102° 30′ 22,9″ W
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